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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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ich einen kurzen Blick auf Word, der in der gegenüberliegenden Ecke auf einer Leiter stand und für einen der Lautsprecher der Dockingstation ein Loch in die Decke bohrte.
    „Schon irgendwelches Glück mit dem Profil Ihres Cousins gehabt?“
    „Tut mir leid. Gestern Abend war ich zu sehr damit beschäftigt, mir eine Wiederholung von CSI: Miami anzusehen, um Ein Platz für Tiere zu gucken.“
    Ich grinste. „Nur nicht aufgeben. Ich hab ihm drei Dates versprochen.“
    „Sie haben ihm das versprochen“, betonte sie. „Wenn ich sein Profil bearbeite, wäre das ein nicht unbedeutender Interessenkonflikt, da wir ja nun mal verwandt sind.“
    „Dritten Grades bedeutet praktisch dasselbe wie nicht verwandt.“
    „Okay, dann ist es halt ein Interessenkonflikt, weil mir bei seinem Anblick schlecht wird.“
    Ich konnte Evies Standpunkt durchaus nachvollziehen. Er war in der Tat nicht gerade eine Augenweide und bot einen eher traurigen Anblick. Im wahrsten Sinne des Wortes. Heute Abend hatte er sein Heavy-Metal-Image zugunsten eines eher gruftimäßigen Stils aufgegeben und sich schwarze Tränen auf die eine Wange gemalt. Seine Augen waren passend zu den Fingernägeln tiefschwarz umrandet. „Ich gebe ja zu, er ist ein bisschen anders, aber das sind doch fast alle. Allein in Manhattan gibt es tonnenweise Verrückte. Sie fallen einfach nur nicht so auf. Ich bezweifle, dass er schlimmer als irgendein anderer unserer Klienten ist.“
    „Sie haben ja auch nicht jedes Weihnachtsfest in Ihrem Leben zusammen mit Tante Gretchen im Garderobenschrank versteckt verbracht.“
    „Wollte sie ihm auch aus dem Weg gehen?“
    „Nein, sie ist alt und dachte, der Schrank wäre das Bad.“
    „Oh.“
    „Ja. Also, viel Glück. Ich hab genug zu tun.“ Ihre Miene hellte sich auf. „Wir hatten vier Anrufe von MMW-Bewerberinnen, die es nicht in die nächste Runde geschafft haben.“ Sie hielt ein paar Schecks hoch. „Und Anzahlungen von zweien von ihnen, die kurz vorbeigekommen sind, während Sie Ihre Besprechung mit Mr Knackarsch hatten.“
    „Sollte wohl eher Knack-Ash heißen.“
    Sie grinste. „Wenn Sie es sagen.“ Sie legte die Schecks in die Geldschublade, heftete die Profile in ihrem EINGEGEBEN-Ordner ab und begann ihren Computer herunterzufahren. „Es gibt extra Donuts und noch jede Menge Kaffee. Oh“, sie drehte sich um und griff nach zwei Zetteln, „und Ihre Mutter hat angerufen, als Sie mit Knackarsch beschäftigt waren. Sie sagte, Sie sollen am Sonntag nicht zu spät kommen und auf gar keinen Fall die Frau vergessen.“
    Als ob ich das könnte.
    Sie sah mich an. „Ich weiß, Sie scheinen sich in einer ausweglosen Situation zu befinden, aber es könnte noch viel schlimmer sein.“ Habe ich erwähnt, dass Evie nicht nur eine Expertin in Sachen Mode ist, sondern auch noch eine ebenso große Optimistin wie meine fantabulöse Wenigkeit? „Konzentrieren Sie sich doch auf das Positive. Zumindest haben Sie tolles Haar.“
    „Das ist wahr.“ Ich strahlte fünf ganze Sekunden lang und fummelte ein bisschen an meinen Haaren herum, bevor sich meine Miene wieder verdüsterte.
    „Schon ein bisschen besser?“, fragte Evie.
    „Noch besser und ich müsste schreien vor Glück.“
    Sie schien zu überlegen. „Immerhin haben Sie noch drei ganze Tage, um eine annehmbare potenzielle Kandidatin zu finden. Weltreiche sind schon in kürzerer Zeit gefallen.“
    Wie wahr.
    Drei war, nun ja, drei. Im Gegensatz zu zwei oder der gefürchteten Eins. Das hieß zweiundsiebzig Stunden. Mehr als genug Zeit, um eine einzige lächerliche gebürtige Vampirfrau zu finden und meiner Mutter zu beweisen, dass ich auf dem Gebiet der Partnervermittlung keine totale Versagerin war.
    Eine einzige kleine, heiße, sexy Vampirfrau. Aber auch nicht zu sexy. Ich wollte ja nicht, dass sich Jack tatsächlich in sie verknallte.
    Nicht dass er das tun würde. Er war ja in Mandy verliebt. Hoffnungslos.
    Unsterblich. Für ewig und alle Zeiten ... Stimmt's?
    Ich hatte ihn tatsächlich nie gefragt, ob er vorhatte, sie in einen Vampir zu wandeln. Aber das würde er gewiss tun, natürlich. Denn wenn nicht, dann würde irgendwann alles labbrig an ihr herunterhängen. Sie würde Komplexe bekommen und anfangen, Geld für Schönheitsoperationen rauszuschmeißen.
    Er würde so attraktiv wie immer bleiben, und sie würde am Ende wie diese Cat Woman Jocelyn Wildenstein aussehen und ... Also, er musste es einfach tun. Ein weiterer Eintrag in seiner sowieso schon nicht mehr

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