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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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er seine schmutzigen Socken immer auf den Boden schmeißt - und ihm macht es nichts, dass du deine feuchten BHs immer über die Stange der Dusche zum Trocknen aufhängst.“ Als sie mir einen fragenden Blick zuwarf, zuckte ich nur mit den Achseln. „Ich bin ein Vampir, weißt du nicht mehr? Jedenfalls, du findest dich mit den Flaschen voller Blutreste ab, die er immer auf dem Küchentresen stehen lässt, und er sich mit den Verpackungen der Müsliriegel, die du über den gesamten Nachttisch verstreust. Er findet sich mit deinen Arbeitszeiten ab. Und du dich mit unserer Mutter.“
    „Und Luc.“
    Ich starrte sie an. „Luc hat sie euch auch geschickt?“
    Sie nickte, und der Neid fraß mich fast auf.
    Luc war der Lieblingshandpfleger meiner Mutter. Er schaffte eine französische Maniküre glatt in zehn Sekunden und machte die wunderbarsten Paraffinwachs-Handmassagen. Und seine Pediküren? Mannomannomann.
    Das reinste Paradies.
    „Richte Jack aus, dass ich ihn hasse“, fügte ich hinzu. Mein Blick zoomte auf die Finger, die Mandy auf ihre Tasche gelegt hatte. „Du also auch?“
    Sie wirkte verlegen. „Er steht uns nun mal zur Verfügung. Es scheint mir eine Verschwendung zu sein, ihn einfach nur den ganzen Tag rumsitzen und fernsehen zu lassen. Ich meine, also wirklich, Jack kann sich die Zehennägel ja nicht den ganzen Tag lang feilen lassen, weißt du?“
    Ja, leider wusste ich das.
    „Ich könnte die Hochzeit immer noch verschieben“, sprach sie nach einer längeren Pause weiter. „Das möchte ich natürlich nicht, aber manchmal denke ich, das ist das Einzige, was wir tun können. Nichts scheint zu klappen.“
    Ich dachte an die beiden Sprachnachrichten, die ich abgehört hatte, bevor wir in Esthers Wohnung angekommen waren. Die eine stammte von Evie und informierte mich über ein paar neue Klienten, die andere von Word, der sieh noch einmal wegen Suzes Adresse vergewissern wollte. Und von meiner Mutter - kam gar nichts. Ich konnte mich nicht erinnern, wann das letzte Mal vierundzwanzig Stunden vergangen waren, ohne dass sie mich angerufen hatte.
    Offenbar war sie zu sehr damit beschäftigt, ihre Bediensteten an Jack zu verschicken und insgeheim neue Wege zu ersinnen, wie sie Jacks Beziehung zu Mandy zerstören könnte, um sich mit ihrer Tochter abzugeben.
    Hipp, hipp, hurra!
    Jedenfalls im Augenblick. Aber wenn Jack und Mandy Schluss machten, dann wäre ich wieder genau da, wo ich angefangen hatte.
    „Unsinn.“ Wilde Entschlossenheit überkam mich. „Das Hotel steht auf jeden Fall fest, und ich bin fest davon überzeugt, dass Esther uns nicht im Stich lässt.“ Genauso wie ich davon überzeugt war, dass ich mich aus der Reality-Show rauswerfen lassen könnte (Daumen drücken!) und Ty finden würde (Daumen und Zehen drücken!), bevor es zu spät war. „Wir müssen einfach nur positiv denken.“
    „Das, oder wir könnten uns noch ein paar Schokoladen-Martinis gönnen, bevor du mich absetzt.“
    Ich warf einen Blick auf die Uhr und dachte an den verrückten -und leicht ungewissen - Abend, der da vor mir lag. (Ja, sicher hatte ich einen Plan, aber das hieß doch noch lange nicht, dass er auch funktionieren würde.) „Ich hätte noch ein Stündchen Zeit, bevor mich die MMW-Limousine abholt.“
    Sie nickte. „Abgemacht. Positives Denken ist out. Sich besaufen ist in.“
    Ich würde als Allererstes ein Treffen der AA brauchen, sobald mein Leben nach dem Tode endlich wieder in geregelten Bahnen verlief.
    Ich war eben erst vor Dead End Dating aus dem Taxi gestiegen, als eine schwarze Limousine am Bordstein anhielt und ein uniformierter Chauffeur ausstieg. Er öffnete die Tür für mich, und ich stieg zu den anderen neun Finalistinnen ein.
    Zehn Minuten später hielt der Wagen am Central Park, wo das offizielle Date mit einer Kutschenfahrt für jede der Finalistinnen mit - Sie haben es sich gewiss schon gedacht - dem berühmt berüchtigten Mr Weather stattfinden würde. Wir anderen würden inzwischen Cocktails schlürfen und in einem Straßencafe, das der Sender inklusive Tischchen und uniformiertem Personal hatte aufbauen lassen, mit den Kameras plaudern. In den Bäumen über uns funkelten Lichter. Dahinter hing der Mond hoch oben am Himmel, und die Sterne glitzerten hell und strahlend und...
    Seufz.
    Das war wirklich der romantischste Ort, den ich je gesehen hatte, auch wegen der weißen Kutsche mit den Girlanden aus roten Rosen.
    Der Produzent trieb seine Schäfchen alle in das Straßencafe hinüber,

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