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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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Wunden zu streuen, indem ich ihr sagte, ihre Träume seien ebenfalls scheiße?
    „Also, wo ist dann das echte Kleid?“, fragte sie. Sie zeigte auf die antike Nähmaschine, die in der Ecke stand. Sie sah wie ein altmodischer schmiedeeiserner Tisch aus, mit Pedalen statt Fußteil. „Ich bin bereit.“
    Mandy stieß mich an und ich räusperte mich. Tu's einfach. „Sieh mal, Esther, es ist so. Jeder hat einen anderen Geschmack. Manche Leute mögen Käsekuchen, andere ziehen Schokolade vor. Manche Leute mögen Brad Pitt.
    Einige Frauen rasten bei Toby Keith aus. Das sind alles persönliche Vorlieben.“
    „Was willst du damit sagen?“
    „Dass das hier vielleicht“, ich schluckte, „unter Umständen“, ich schluckte wieder, „möglicherweise doch das Kleid sein könnte.“ Geschafft. Alles erledigt. Und ich war weder in Flammen aufgegangen, noch hatte ich mich in einen riesigen Hundehaufen verwandelt.
    „Aber das ist doch verrückt. Was solltet ihr denn an etwas verändern wollen, das schon perfekt ist?“
    Mandy und ich tauschten Blicke. „Alles“, sagten wir einstimmig.
    „Ihr wollt mich auf den Arm nehmen, stimmt’s?“ Sie sah an uns vorbei. „Das ist doch wohl nicht so eine Fernsehshow, in der die Leute veräppelt werden?“
    „Schön war's.“ Hey, dann wäre Ashton Kutcher mit von der Partie, und wenn er auch keine volle zehn auf meinem Orgasmo-Meter erreichte, war er doch mindestens eine solide Sieben. Ich räusperte mich und konzentrierte mich wieder auf den weißen Gruselgraus. „Findest du denn nicht, dass es ein wenig überladen wirkt?“, fragte ich Esther.
    Sie schüttelte den Kopf. „Ganz sicher nicht.“ „Was ist mit tuntig? Du musst doch zustimmen, dass es ein bisschen tuntig aussieht.“ „Nein.“
    „Was ist mit bauschig?“
    „Überhaupt nicht.“
    „Wie ist es mit aufdringlich?“
    „Das ist ein Brautkleid. Es soll doch die Aufmerksamkeit auf sich ziehen.“
    Ich zuckte die Achseln. „Gutes Argument“, sagte ich, und Mandy stieß mir den Ellenbogen in die Seite. „Hör mal, Esther. Mandy hier ist aber nicht der Typ für diese überwältigenden, überladenen Kleider. Sie hat es lieber einfach.“
    Esther nickte. „Du meinst schlicht.“
    „Genau. Während du oder ich, ohne eine Sekunde zu zögern, in dieses traumhafte Teil steigen würden, besitzt Mandy einfach nicht die nötige joi de vivre dafür.“
    „Na, vielen Dank.“
    Ich tätschelte Mandys Schulter und warf ihr einen flehentlichen Blick zu, der besagte: „Mach einfach mit, okay?“
    „Mandy ist nicht extravagant genug dafür. Sie ist eher der natürliche Typ.
    Konservativ. So'n Quatsch halt.“
    Mandy erstarrte und ich fuhr mit dem Tätscheln fort.
    „Du möchtest doch nicht, dass sie sich unwohl fühlt, oder?“
    „Nein, nein. Auf gar keinen Fall. Schließlich ist es ihre Hochzeit. Sie sollte sich wie eine Königin fühlen.“
    „Genau. Und das wird nicht passieren, wenn sie dieses Kleid tragen muss. Sie wünscht sich etwas, das besser zu ihrer Persönlichkeit passt. Da kommst du ins Spiel. Du könntest hier ein bisschen was wegnehmen, da ein bisschen raffen, und schon ist es perfekt für sie.“
    „Welche Veränderungen hattet ihr denn so im Sinn?“
    Ich zog die zweiseitige Liste hervor, die Mandy und ich während der Taxifahrt zusammengestellt hatten.
    Esther schüttelte nach einem einzigen Blick den Kopf. „Das ist aber bedeutend mehr, als ein bisschen was wegzunehmen und zu raffen.“ Erneutes Kopfschütteln. „Vielleicht bin ich nicht die Richtige dafür.“
    „Unsinn. Du hast doch die Erfahrung. Das Know-how. Und ganze sechs Wochen Zeit, um alles fertigzukriegen.“
    „Das ist unmöglich.“ Wieder schüttelte sie den Kopf. „Das kann ich nicht machen.“
    „Vielleicht hat sie recht“, meldete sich Mandy zu Wort. Ihre Miene drückte Besorgnis aus, und Mutlosigkeit trübte den Glanz ihrer Augen. „Das ist eine dumme Idee.“
    Hey, danke gleichfalls. „Nein, das ist es nicht. Es ist eine tolle Idee, und sie wird funktionieren.“ Das musste sie auch, weil es nämlich alles war, was ich zu bieten hatte. „Entweder das, oder du kannst das Kleid so anziehen, wie es ist.“
    „Oder ich trage es überhaupt nicht und sage die ganze Sache ab.“
    „Nur wegen dieses wunderschönen Kleides?“
    Mandy schüttelte den Kopf. „Bitte. Würden Sie wohl damit aufhören, das dauernd zu sagen?“ „Dass es wunderschön ist?“
    Sie nickte. „Das ist es nämlich nicht. Es ist grauenhaft.“
    Esther sah

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