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03 - Sarggeflüster

03 - Sarggeflüster

Titel: 03 - Sarggeflüster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kimberly Raye
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nicht täten, was sie tun sollten, aber sie wollte einfach nicht zuhören.
    Und jetzt sieh sich einer mal an, was da passiert ist. Alle haben es bemerkt. Sie starren Sie an. Grinsen höhnisch.
    „Vergessen Sie's“, platzte er heraus. „Keine Fotos. Bitte.“
    Ich tätschelte seine Hand und warf ihm einen verständnisvollen Blick zu.
    „Machen Sie sich nur keine Sorgen. Ich bin sicher, es fällt sonst keinem auf.
    Upps, aber einiges wird ja wohl im Fernsehen zu sehen sein, also werden es möglicherweise vielleicht doch ein paar Leute bemerken.“
    Sagen wir mal, ein paar Millionen Zuschauer.
    „Ich brauche einen Spiegel!“ Er sprang auf die Füße, und sogleich eilte ihm ein Produktionsassistent zu Hilfe, einen Spiegel in der Hand. Mr Weather verbrachte die nächsten Minuten damit, einige unsichtbare Haare an seiner Schläfe zu glätten und in Form zu bringen, während ich mit dem Kutscher für die Kameras posierte.
    Eine Viertelstunde später saßen wir dann wieder in der Kutsche, und die Fahrt konnte beginnen. Die Pferde zuckelten einige Minuten durch den Central Park, während ein kleiner Golfwagen, in dem der Produzent und zwei Kameramänner saßen, direkt neben uns herfuhren. Ein weiterer Kameramann saß vorn beim Kutscher und hielt voll auf uns drauf, während Mr Weather den Unterschied zwischen einer Trichterwolke und einem tatsächlichen Tornado erklärte. Gähn.
    Wortwörtlich.
    Ich öffnete den Mund und ließ das lauteste, gewaltigste Uuu-aaaaaahhh los, das man sich vorstellen kann, gefolgt von einem „Tut mir leid, war nur ein kleiner Ausrutscher. Es liegt nicht an Ihnen. Ehrlich.“
    Wir fuhren weiter, er redete weiter, und ich gähnte weiter. Ungefähr weitere fünf Minuten lang ging das so, bis wir mitten im Park waren. Ich beugte mich hinaus, beschwor meinen inneren Vampir herauf und warf unseren Pferden einen bitterbösen, rot glühenden Blick zu.
    Sie stolperten und tänzelten, und der Kutscher versuchte verzweifelt, sie zu bändigen. Der Kameratyp purzelte von seinem hohen Sitz, landete mit einem Plumps auf dem Boden und schaffte es gerade noch, sich aus dem Weg zu wälzen, als sich die Pferde aufbäumten.
    Sie galoppierten los - und auf einmal rasten wir durch den Central Park. Der Wind brauste uns um die Ohren und ich schrie: „Jippie!“, während Mr Weather versuchte, in Deckung zu gehen und seine sorgfältig gestylte Frisur zu retten.
    Ich lächelte und heuchelte Gleichgültigkeit gegenüber dem Schaden, den das bei meiner eigenen Frisur anrichtete. (Ein Vampir muss nun mal tun, was ein Vampir tun muss.) Ich streckte die Hände in die Luft und drehte und wand mich, als ob ich mich auf Big Boy befände, der Achterbahn im Vergnügungspark auf Coney Island.
    Gerade als mir dies bewusst wurde, überkam mich das verrückte Gefühl, dass es etwas zu bedeuten hätte, aber dann geriet die Kutsche ins Schleudern, und ich vergaß alles, bis auf die tolle Show, die ich für den Golfwagen hinlegte, der hinter uns her bretterte.
    Zehn Minuten und jede Menge Gewieher später (ich rede von Mr Wheather, nicht von den Pferden) beruhigten sich die Tiere (dank meiner Wenigkeit und weiteren Supervampirfähigkeiten) und die Kutsche kam endlich zum Stehen.
    Ich schluckte kräftig, in der Hoffnung, mein Herz würde sich wieder an den Platz zurückbegeben, an den es eigentlich gehörte (ich bin ein Vampir, nicht Superwoman), und setzte eine Miene reinster Begeisterung auf. „Wahnsinn!“
    Ich drehte mich zu Mr Weather um.
    Erwirkte vollkommen fassungslos, seine Haare standen zu Berge, seine Haut hatte einen ungesunden weißen Ton angenommen, trotz des aufgesprühten Selbstbräuners.
    Ich stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. „Das war .so cool. Gleich noch mal, ja?“
    „Ich muss hier raus“, murmelte er. Er schüttelte den Kopf, als versuchte er sich zusammenzureißen. „Holt mich hier raus!“, brüllte er, und die gesamte Crew kam auf uns zugerannt.
    „Aber Sie haben doch noch neun Kutschfahrten vor sich“, erinnerte ich ihn, als er sich auf seine wackeligen Beine erhob. „Es sei denn, Sie empfinden für mich genauso viel wie ich für Sie.“ Unsere Blicke trafen sich. „Wenn das der Fall ist, warum schicken Sie die anderen dann nicht einfach nach Hause? Wir fahren noch ein Stück mit der Kutsche, nur wir beide ganz allein, und sehen mal, wie schnell das Baby hier wirklich ist.“
    Er warf mir einen entsetzten Blick zu und fummelte hastig am Türverschluss herum.
    „Warten Sie doch“, rief ich

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