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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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anderes unserer halb blinden Überbleibsel gibt, ein drittes Schattenköniglein, das nach den Rinnsalen der Macht lechzt, die immer noch ihren Weg in die Zwischen weit finden? Antworte!«
    Jumil lächelte gelassen. »Es ist wie ein Ruf unter Gleichen und absolut nicht notwendig, jeden einzelnen Aspekt des Einflusses zu verdeutlichen und jedem Werkzeug die Absicht der Macht zu enthüllen. Sie folgen nur ihrer Natur und arbeiten entsprechend zusammen.«
    »Es interessiert mich, verstehst du? Warum sollte ich mich einem Plan von jemandem unterwerfen, der nicht mehr als ein Gleichgestellter sein könnte, wenn überhaupt?«
    »Er ist beides, weniger und mehr«, erwiderte Jumil. »Mehr kann ich nicht sagen. Du musst auf seine Pläne vertrauen. Darauf, und mir.«
    Der Schattenkönig lachte. »Warum sollte ich dir vertrauen, wenn ich die Wahrheit auch aus dir herausquetschen kann?«
    »Du könntest es versuchen.« Jumil sah ihn unbeeindruckt an.
    Ohne nachzudenken streckte der Schattenkönig seinen Verstand aus, suchte Ziele und Öffnungen … fand jedoch nur eine perfekte, undurchdringliche Barriere. Er untersuchte sie genauer und auch das, was dahinter lag, und verstand die Sinnlosigkeit, hier Zwang auszuüben. Er wäre zwar in der Lage gewesen, diese Verteidigung zu durchbrechen, aber zweifellos hätte Jumil eher seinen Körper aufgegeben, als sein Wissen zu enthüllen. »Du siehst jetzt also, wie vergeblich es wäre«, meinte Jumil. »Der Tod meiner sterblichen Hülle würde auch deine Pläne für ein neues Imperium in dieser Welt zunichte machen. Dafür sind die Nacht-Geschöpfe und die Schattenkeime da. Sie bereiten diese Welt auf einen neuen Anfang vor.« Er blickte über die Soldaten hinweg. »Aber die Eindringlinge kommen näher, und wie ich sehe, sind die meisten von ihnen vom Tode auferstanden. Interessant ist übrigens, dass ihnen ihr Unleben von magiedurchwirkten Fetischen verliehen wird. Ich fürchte, dass die Truppen des Frieds sie nicht aufhalten können. Möchtest du vielleicht hinuntergehen und ihnen helfen?« Der Schattenkönig nickte und grinste. Er bewunderte die Art, wie Jumil seine Schwäche in Stärke verwandelt hatte. Er hatte noch viel zu lernen.
    »Den Untoten den Tod schenken?«, fragte er. »Warum nicht?«
    Damit stand er auf und ging über das dunkle Dach zu der breiten Treppe, die nach unten führte. Er trug noch den langen, braunen Mantel, den man ihm nach der Verschmelzung gegeben hatte, doch jetzt zog er ihn aus und warf ihn achtlos in eine Ecke, bevor er hinabstieg. Darunter trug er eine wattierte Hose und einen alten, rot gefärbten Lederharnisch. Beides war abgewetzt und rissig, tat aber noch den Dienst. Außerdem steckte ein langer Dolch mit einem Horngriff in der Scheide an seinem Gürtel, aber er würde ihn nicht brauchen. In den meisten der verlassenen Etagen des Frieds brannte kein Licht. Sie wurden nur von den Lampen im Treppenhaus erleuchtet. Auf dem Weg hinunter kam ihm auch niemand entgegen.
    Im ersten Stock entschloss er sich, den Fried durch eines der großen Fenster zu verlassen, statt durch das Hauptportal. Er flüsterte ein Machtwort des Brunn-Quell und sprang die sieben Meter in die Tiefe hinab. Er landete geschickt auf beiden Füßen. Danach huschte er in langen Sätzen lautlos über den gepflasterten Hof zu einer Treppe, die zur Spitze der zehn Meter hohen Mauer um den Innenhof führte. Die Wachen auf den Wällen beobachteten eine Gruppe von Gestalten, die sich im Westen sammelten, jenseits eines von Bäumen gesäumten Platzes und der breiten Straße dahinter. So konnte er unbemerkt auf die Straße hinter der Mauer springen. Lautlos suchte er sich den Weg durch den Schatten auf die andere Seite des Platzes. Er hörte Stimmen, stieg an der Seitenwand eines Geschäftes hinauf, schlich über ein zurückliegendes Schrägdach und stieg von dort auf einen Balkon, der zu einer Gasse um die Ecke des Gebäudes führte. Unter ihm versammelte sich eine Gruppe der untoten Angreifer, die von einer kleinen Zahl lebender Piraten begleitet wurden. Offenbar gab es einen Streit. »Ihr solltet lieber hinübergehen und gegen die Eisenhüte kämpfen«, sagte einer der Seeräuber gerade. »Kapitän Raleth nimmt es gar nicht gut auf, wenn man seinen Befehlen nicht gehorcht…«
    »Das war … nicht… sein Befehl…«, erwiderte einer der untoten Piraten zischend, »es ist… nicht unser… Verlangen… wir wollen nur … ein endgültiges Ende …«
    »Dein verrottetes Maul sei verflucht! Beweg

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