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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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dich, sage ich!«
    »Du hast … den Schild … nicht … deine Worte … bedeuten … nichts …«
    Es zischte metallisch, als ein Schwert gezogen wurde.
    »Wir … würden die Klinge … deines Schwertes … willkommen heißen … wir sehnen uns nach … der Rückkehr des Todes …«
    »Was soll das?«, mischte sich jemand anderes ein. »Graf, steck dein Schwert weg!«
    Der Schattenkönig lächelte im Dunkeln. Er spürte die Aura des Fetischs ebenso wie seinen Träger, fühlte, wie sich die Netze der Macht veränderten und zusammenzogen, noch bevor er den Neuankömmling an der Spitze einer Bande von Piraten herankommen sah. Der Mann trug einen schlichten Eisenschild am linken Arm. Für die Lebenden war es nicht mehr als ein unbedeutender, mitgenommener Buckelschild, aber unter dem Blick des Schattenkönigs war der Schild plötzlich von der Macht des Brunn-Quell umgeben. Sie sickerte aus jedem der komplizierten Symbole, die auf dem Schild eingraviert waren.
    »Er will nicht angreifen, Käpt'n!«
    Der Mann mit dem Schild warf der Gruppe der Untoten einen finsteren Blick zu.
    »Warum haltet Ihr Euch zurück?«
    »Es ist nicht… unser Begehr«, erwiderte der heisere Sprecher. »Aber du … hast… den Fetisch … Was ist… dein Wille?«
    Raleth deutete über den Platz auf den Hojamar-Fried. »Dort befindet sich ein Stützpunkt unseres Feindes. Ich will, dass alle, die sich darin befinden, getötet werden …«
    Das war sein Stichwort. Mit einer kleinen Bewegung sprang der Schattenkönig über die Brüstung des Balkons und landete geschickt am Rand der Menge.
    »Niemand«, sagte er, »greift diesen Fried an.«
    Die Köpfe der Männer fuhren zu ihm herum. Sie bildeten eine Gasse, durch die Raleth auf ihn zukam. Ein paar Schritte vor ihm blieb er stehen und schaute ihn misstrauisch und verächtlich an.
    »Ach, wirklich?«, höhnte er. »Niemand? Nun, verzeiht mir, Eure Lordschaft, aber ich habe andere Pläne. Und diese Festung da drüben zu plündern steht ganz oben auf meiner Liste.«
    Der Schattenkönig ignorierte ihn. »Ihr werdet nicht nur diesen Fried nicht angreifen, überdies werdet Ihr mir auch Euren Schild geben.«
    Raleth lachte. »Ein lustiger Scherz, du Narr, aber für so etwas habe ich keine Zeit…«
    Der Schattenkönig trat zu dem ihm am nächsten stehenden untoten Piraten und berührte leicht dessen Stirn. Der lebende Leichnam mit den starren Augen wich einen Schritt zurück, schwankte und zerfiel dann zu Haut, Staub und Knochen. Die Lebenden fluchten, und die Toten schwiegen. Raleth brüllte: »Beschützt mich!« Die grauen, unbeteiligten Gestalten der Untoten griffen den Schattenkönig mit einer merkwürdigen, ungelenken Hast an, als wären es Schlafwandler, die kaum erwarten konnten, aufzuwachen. Doch er brauchte nur die unsichtbaren Fäden der Macht zu durchtrennen, die sie mit dem verhexten Schild verbanden, um diese leeren Hüllen zu zerstören. Er erledigte einen nach dem anderen, wie ein Priester, der seine Gläubigen segnet, und befreite sie mit einer Berührung aus ihrer Knechtschaft. Als die Reihen der Untoten sich lichteten, fand er sich plötzlich einem von Raleths lebendigen Piraten gegenüber. Der Mann knurrte, als er mit seiner langen Streitaxt in einem hohen Bogen auf den Schädel des Schattenkönigs einschlug.
    Der jedoch hob gedankenschnell den Arm und packte den Schaft der Axt direkt unter dem Blatt. Er riss sie dem überraschten Piraten aus der Hand und rammte ihm den mit Leder umwickelten Griff ins Gesicht. Als der Pirat nach hinten kippte, wirbelte der Schattenkönig die Axt herum, sodass er sie nun richtig hielt, und schickte derweil mit der anderen Hand noch einige untote Angreifer zu Boden. Dann drehte er sich auf der Suche nach Raleth in der dunklen Gasse um. Der Pirat wich langsam in einen Seitengang zurück, während eine Abteilung seiner Plünderer von der anderen Seite des Platzes herankam.
    Der Schattenkönig hieb wild mit der Axt um sich, sprang über den Haufen von Knochen und staubigen, zerfetzten Kleidern und verfolgte Raleth, der vor ihm davonrannte. Nach wenigen Schritten hatte er ihn bis auf Armlänge eingeholt und schlug ihm mit der flachen Seite der Axt gegen die Schläfe. Mit einem Schrei stürzte Raleth zu Boden. Er verlor den Schild, rollte über den schmutzigen Boden und blieb regungslos an einer Ziegelmauer liegen. Als der Schattenkönig den Schild aufhob, näherten sich von beiden Seiten der Gasse die Untoten und Raleths Piraten. Ihre dunklen Gestalten

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