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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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wurden vom spärlichen Licht einer Laterne aus einem Fenster in einem der oberen Stockwerke beleuchtet. Unter die Untoten mischten sich die Lebenden, die drohend die Zähne fletschten und ihre Schwerter zückten.
    Der Schattenkönig betrachtete sie, hob den Schild, konzentrierte sich auf die eingravierten Symbole und ließ die Macht des Brunn-Quell in sie eindringen. Nach wenigen Augenblicken glühten die Symbole rot, dann gelb und dann weiß auf, bevor sie schmolzen und in kleinen Rinnsalen über den Schild liefen. Augenblicklich stürzten sich die Untoten auf die Lebenden in ihrer Mitte. Der Schattenkönig warf den Schild achtlos beiseite, während er unangetastet durch die wilde Schlacht auf die breite Allee und dann auf den von Bäumen beschatteten Platz schritt.
    Der Schildfetisch war mehr ein Instrument, um die Untoten zu kontrollieren, als ein Mittel, das den Lebensbann der Wiedergekehrten aufrechterhielt. Er sah andere Fäden der Macht, die zur Küste und zum Haupthafen führten. Er ging in diese Richtung und ließ das Geschrei und den Kampfeslärm hinter sich. In diesem Moment hörte er eine Stimme, eine dunkle, geschmeidige Stimme.
    Du also! Es wird dir dennoch wenig nützen, einen meiner Fetische zu zerstören.
    »Gib die Belagerung auf«, erwiderte der Schattenkönig. »Und kapituliere, denn es spielt keine Rolle, wer von uns triumphiert. Vereint bleiben wir dennoch dasselbe, ein größeres Ganzes.«
    Verstehe. Dann hast du sicherlich nichts dagegen, dich mir zu ergeben.
    »Ich denke, schon.«
    Ein amüsantes Dilemma.
    »Und nicht gänzlich unbekannt.«
    Es wird bald gelöst, so oder so.
    »Ich spüre dein Ziel«, meinte der Schattenkönig. »Achte darauf, dass du nicht getötet wirst, bevor ich dich erreiche.«
    Ich erwarte dich. Bring dein ganzes Können mit. Du wirst es brauchen.
    Der Schattenkönig lachte.
    Nach ihrer Flucht aus der unterirdischen Kammer der Knochen berichtete Coireg Calabos ausführlich über seine Erlebnisse, während er ihn über eine verschlungene, geheime Route ins Tal des Kala führte. »Wie nennen sie sich noch gleich?« Calabos runzelte die Stirn.
    »Die Ushralanti«, wiederholte Coireg. »Sie sind ein Clan von Händlern und zähen Seefahrern, und außerdem sehr talentiert, was das Mischen von Tränken angeht.«
    Calabos lächelte. Er war sehr froh, seinen alten Freund von dem Dämon in seinem Kopf befreit zu sehen. »Die geistige Gesundheit steht dir gut«, bemerkte er.
    Coireg Mazaret lachte leise und nickte. »Sie liefert mir eine vollkommen neue Perspektive auf das Leben. Ich hatte lange nicht mehr die Gelegenheit, über die Vergangenheit nachzudenken. Sehr lange nicht.« Sie wechselten einen vielsagenden Blick, der Dardan und Sounek entging. Die beiden Magier folgten ihnen, während sie durch eine dunkle Gasse schlichen. Calabos hielt sich an die Geschichte, die er sich vor ein paar Tagen in der Loge zurechtgelegt hatte und die er Coireg während ihres Aufstiegs aus Jumils Falle rasch zugeflüstert hatte. Jetzt genoss Coireg das Ergebnis seiner glücklichen Begegnung mit den Ushralanti, die anscheinend Calabos unbedingt kennen lernen und mit ihm über die aktuelle Lage reden wollten. Vielleicht war Coiregs Begegnung mit ihnen doch nicht ganz so zufällig gewesen war, wie es den Anschein hatte. Ein schmaler Durchgang zwischen zwei Gebäuden führte auf einen kleinen, mit Feldsteinen gepflasterten Hof, in dem Ratten bei ihrem Eintreten eilig von einem Fass flüchteten, das mit stinkendem Abfall gefüllt war. Coireg rümpfte die Nase und deutete auf eine Tür in einer Mauernische, über der eine zischende Öllampe hing. Sie hasteten hinter ihm her und fanden sich in einer Kutscherherberge wieder, in der jedoch weder Gäste noch ein Wirt zu sehen waren. Offenbar waren alle überstürzt aufgebrochen, denn die Krüge mit Glühwein auf dem Tresen dampften noch, und die Becher waren gefüllt. Durch das vergitterte Fenster sah Calabos, dass sie sich jetzt nördlich der Stelle befanden, an welcher der Kala in einen gemauerten Kanal strömte und unter der Stadt verschwand. Als er seinen Lauf durch die Dämmerung zurückverfolgte, bemerkte er die primitive Barrikade aus umgestürzten Karren und Fässern, die man über der Mündung des Flussbettes errichtet hatte.
    »Siehst du diese Barrikade?«, fragte Coireg. »Sie wird von Truppen aus dem Palast und der Akademie verteidigt sowie von den wenigen Magiern, die Tangaroth zurückgelassen hat. Sie erwarten uns.«
    »Einen Moment«,

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