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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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sich am Ende dann als Krähe entpuppte …«
    »Ganz recht, Mylord!«
    Ayoni und Chellour lachten herzlich über diese Aneinanderreihung von Übertreibungen. Jarrycs listiges Grinsen verriet Ayoni jedoch, dass er noch ein Ass im Ärmel hatte.
    »Nicht zu vergessen, dass wir mit eigenen Augen die Positionslampen eines Schiffes gesehen haben, das Kurs auf den Kai nimmt«, fuhr er fort.
    Ayoni und Chellour richteten sich kerzengerade auf.
    »Wirklich?«, fragte Chellour.
    Baron Klayse lachte. »Es ist keine Lüge und auch kein Scherz, Herr«, meinte er. »Das Schiff selbst ist zwar in der Dunkelheit nicht auszumachen, aber seine Lampen blitzten wiederholt auf. Es hält eindeutig Kurs auf Besh-Darok. Wenn kein Unglück geschieht, sollte es innerhalb einer Stunde anlegen.«
    »Das sind wirklich gute Nachrichten«, meinte Ayoni.
    »Tergalis hat eine eigene Brauerei auf seinem Besitz«, fuhr Klayse fort. »Sein bestes Bier ist süß und ein wahrer Gaumenschmaus. Wartet nur, bis Ihr es selbst kostet…«
    »Ihr zeichnet da ein schönes Bild.« Chellour warf Ayoni einen kurzen Blick zu. »Unser Ziel klingt immer verlockender.«
    Ayoni seufzte. Sie wusste, dass sie es jetzt versuchen musste, oder nie. »Mein edler Gatte«, sie stand auf, »kann ich mit Euch reden?« Sie sah zur Seite, um anzudeuten, dass sie ihn gern unter vier Augen gesprochen hätte. Er runzelte die Stirn, obwohl er weiter lächelte.
    »Mit Eurer Erlaubnis, edle Herren«, sagte er an Chellour und Klayse gewandt und begleitete seine Frau in eine leere Ecke des Schankraumes, wo er sich umdrehte und die Hände spreizte.
    »Meine teuerste Gemahlin, ich stehe ganz zur Eurer Verfügung.«
    Sie erwiderte sein Lächeln und berichtete die wichtigsten Einzelheiten aus ihrer Unterhaltung mit Calabos. Dann erklärte sie, dass sie nach Sejeend zurückkehren wollte. Jarrycs Miene verdüsterte sich, und er sah Ayoni besorgt an.
    »Mehr Nachrichten gibt es nicht von ihm?«, erkundigte er sich.
    »Keine, weder von ihm noch von den anderen.«
    Der Graf nickte nachdenklich. »Eine Armee aus Untoten«, murmelte er. »Welchen Zweck hätte es, nach Sejeend zurückzukehren, sollte diese schreckliche Streitmacht triumphiert haben?«
    »Ich halte das für unwahrscheinlich«, gab Ayoni zu bedenken. »Die Truppen der Adligen und die Soldaten aus den Garnisonen der umliegenden Gebiete werden mittlerweile in der Stadt eingetroffen sein. Ein solcher Überfall kann auf Dauer nicht von Erfolg gekrönt sein.«
    »Ich denke dasselbe, Ayoni, aber sollten sie dennoch zur Stunde die Stadt kontrollieren, können wir auf keinen Fall den Hafen anlaufen. Falls Ihr jedoch in der Zwischenzeit etwas von den Wächtern hört, und die Nachricht ist günstig, werde ich versuchen, den Kapitän des Schiffes, das uns nach Adranoth mitnehmen wollte, umzustimmen und ihn zu überzeugen, uns in Sejeend abzusetzen, nötigenfalls mit Gold. Seid Ihr damit einverstanden?«
    »Ich bin einverstanden, und Euer Vorschlag ist zudem sehr weise, edler Graf!«
    »Ich wusste doch, dass Ihr einen triftigen Grund hattet, mich zu heiraten!«
    Sie gingen zu Klayse und Chellour zurück, und Jarryc umriss kurz, welche Möglichkeiten sie hatten. Die beiden anderen stimmten ihnen zu, genau wie sie in ernster Sorge. Um sich die Zeit zu vertreiben, bis das unbekannte Schiff anlegte, erzählten sie sich Anekdoten und Geschichten.
    Klayse bemerkte als Erster, wie das Schiff in den Hafen einlief. Sie drängten sich alle ans Fenster und starrten hinaus. Durch die sturmgepeitschten Regenschleier sahen sie zwei schwankende Sturmlaternen, und nach einem Augenblick erkannte Ayoni auch die Umrisse des Schiffes. Es war ein Dreimaster, der nur die nötigsten Segel gesetzt hatte.
    Einige Hafenarbeiter in dicken Umhängen standen bereits auf der längsten Mole, und während das Schiff auf den Wogen schwankte und schaukelte, kletterten einige Besatzungsmitglieder auf den erhöhten Bug. Sie schleuderten gewichtete Taue hinunter. Die meisten verfehlten ihr Ziel, aber zwei oder drei landeten auf der Mole. Das genügte. Die Hafenarbeiter fingen sie auf und zogen mit ihnen die schwereren Trossen herunter. Schon bald lag das Schiff vertäut auf seinem Platz, und ein breites Fallreep wurde vom Deck auf die Mole heruntergelassen.
    »Wir müssen mit dem Kapitän sprechen«, meinte Jarryc. »Sollen wir warten, bis er hierher kommt, oder nach draußen gehen und ihn ansprechen?«
    »Letzteres, würde ich vorschlagen«, meinte Baron Klayse. »Vielleicht will er

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