Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
Vom Netzwerk:
er bereits an Euch herangetreten?,
erkundigte sich Calabos besorgt.
Was ist mit den Magiern, die Tangaroth zurückgelassen hat? Warum werden sie nicht zu Rate gezogen?
    Sie haben sich zurückgezogen, angeblich, weil sie erschöpft sind, die Ärmsten!.
Er spürte ihr mentales Gelächter.
Aus diesem Grund hat der Majordomo unsere Hilfe erbeten, und zwar vor weniger als einer Stunde. Als wir mit ihm sprachen, merkte ich sehr deutlich, dass eine Weigerung sehr unvorteilhafte Konsequenzen für uns gehabt hätte.
    Die Abmachungen von gestern gelten also nicht mehr,
meinte Calabos bitter.
Dann müsst Ihr ihn mit irgendwelchem kryptischen Gewäsch hinhalten. Redet mit Dardan und denkt Euch etwas aus, dann beobachtet die Fäulnis und bearbeitet sie mit irgendwelchem beeindruckenden Hokuspokus. Aber vermeidet jeden echten Angriff. Sobald ich zurückkehre, werden wir diesen Pesthauch gründlich untersuchen und entscheiden, wie wir damit umgehen.
    Eine interessante List, Meister. Ein bisschen Mummenschanz werde ich sicherlich genießen. Achtet nur darauf, dass keiner von Tangaroths Magiern in der Nähe ist.
    Das ist wohl ratsam, ja.
    Und Tashil… Wenn das alles vorbei ist, werde ich dafür sorgen, dass man Eurem Bruder im Kala-Bestattungshain einen Gedenkstein errichtet. Er war ein tapferer Mann und hat es nicht verdient, so früh zu sterben. Danke, Meister. Lebt wohl.
    Als sie aus seinen Gedanken schwand, richtete er sich aus seiner kauernden Haltung auf und sah, dass Coireg Mazaret an der Treppe lehnte. Er beobachtete ihn und lächelte unmerklich.
    »Freund oder Feind?«, erkundigte sich Coireg. »Gute Nachrichten oder schlechte?«
    Calabos knurrte amüsiert. »Freund; und schlechte Nachrichten, denen bald noch schlimmere folgen könnten.« Er fasste kurz zusammen, was er von Tashil erfahren hatte.
    »Also haben wir jetzt tatsächlich fünf dieser grauen Wucherungen.« Coireg runzelte die Stirn. »Wir haben bereits das Auftauchen eines Schattenkönigs erlebt. Ihr glaubt doch nicht…?«
    Calabos zuckte mit den Schultern. »Ich weiß nicht, was ich glauben soll, aber ich hoffe, dass unsere Audienz bei dieser geheimnisvollen Schlummernden Gottheit etwas Licht an den Ort bringt, an dem im Moment tiefstes Dunkel herrscht.«
    »Wir leben in einer verschleierten Welt«, erwiderte Coireg. »Jedenfalls in einer, in der wahres Wissen hinter den Schichten der alten Mythen verborgen ist. Echte Menschen und Ereignisse aus der Vergangenheit werden zu Symbolen für spätere Generationen, und genau das verschleiert das Verstehen noch mehr. Und zwar sowohl das Verständnis der Gegenwart als auch das der Vergangenheit.«
    Calabos lachte. Er wusste, auf welche Ereignisse und Personen sein Freund anspielte. »Sollen wir die Geschichte auf dem Scheiterhaufen verbrennen? Uns nur an die uralten Mythen halten?«
    »Nein, denn das würde die bloße Möglichkeit, dass wir die Fehler der Vergangenheit wiederholen, zu einer Gewissheit machen. Was uns fehlt, ist das ungetrübte Verständnis dieser uralten Mythen, das Wissen um die Wurzeln dieses tödlichen Konflikts, in dem wir gefangen sind.«
    »Ein ungetrübtes Verständnis …« Calabos schnippte mit den Fingern. »Ah, du meinst, das Wissen unserer Ahnen über die ursprünglichen Mythen, aber in unseren eigenen Begriffen ausgedrückt!«
    Coireg schwieg einen Moment und grinste. »Ja, das kommt dem nahe.« Er nickte. »Dann könnten wir vielleicht die Gründe erkennen, warum wir von Göttern und Gottesfragmenten drangsaliert werden, und was sie dazu treibt, sich in die Angelegenheiten der Sterblichen einzumischen. Diese Mächte zum Beispiel, die uns in dieser unmöglichen Geschwindigkeit übers Meer treiben, sind das wahrhaft Götter der Tiefe oder sind es gottähnliche Geister?«
    Calabos lächelte. »Hast du Qothan oder Prinz Agasklin schon danach gefragt?«
    »Allerdings. Man sagte mir, dass die uralten Papyri der Israganthir viel über die Götter der Tiefe zu berichten wissen, dass es jedoch nur den Ältesten gestattet ist, sie zu lesen. Deshalb bin ich zu dir gekommen.« Calabos stand auf und trat unter dem Niedergang hervor. »Tut mir Leid, Coireg, aber in diesen Angelegenheiten kann ich dir nicht weiterhelfen«, meinte er. »Das Wissen meines … vorigen Selbst über die ursprünglichen Quellen könnte man im besten Fall lückenhaft nennen. Außerdem war es nie
mein
Wissen, sondern es wurde mir eingepflanzt. Byrnak wusste nichts von den Wurzeln der Ereignisse und besaß von daher auch kein

Weitere Kostenlose Bücher