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03 - Schatten Krieger

03 - Schatten Krieger

Titel: 03 - Schatten Krieger Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Cobley
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sehr eben«, berichtete er. »Darunter erkenne ich undeutliche Umrisse. Ich weiß nicht genau, was es darstellt… Aha!«
    »Was?«, fuhr Bardow ihn an.
    »Ein … Augenpaar hat sich gerade auf der Erhebung geöffnet und … starrt mich an.«
    »Haltet Abstand, sofort!«, sagte Bardow. »Das gilt für alle. Weicht zurück!«
    Gilly stieg höher und wandte sich von der grauen Erhebung ab, doch in dem Moment stülpte sich die Oberfläche nach außen, und ein Tentakel mit einer flachen Spitze fuhr blitzschnell heraus. Er zuckte nach oben und wickelte sich um Gillys Beine. Der schrie vor Schreck auf und wehrte sich verzweifelt, während weitere graue Tentakel aus der Erhebung zuckten und sich ebenfalls um seine Beine und Füße schlangen.
    »Bardow, was können wir tun?«, rief Ayoni.
    »Was können körperlose Wesen schon tun?«, gab der Erzmagier gereizt zurück.
    »Vielleicht nichts«, meinte Atroc. »Vielleicht aber doch etwas.«
    Zwar schüttelte Bardow den Kopf, doch dann flog er mit dem alten Mogaun zu Gilly hinüber, der langsam und unerbittlich hinabgezogen wurde. Wieder stülpte sich die pulsierende, graue Erhebung unter ihm aus. Köpfe und Schultern zweier verhüllter Gestalten in demselben Grau wie das widerliche Ding, das den Boden bedeckte, bildeten sich heraus. Die Formen wurden plötzlich auf dicken, grauen, gebogenen Säulen in die Luft gehoben und streckten die Hände aus. Ayoni und Chellour stießen Warnschreie aus. Atroc konnte den zupackenden grauen Händen gerade noch entkommen, Bardow jedoch wurde von ihnen ergriffen. Die Umrisse der Gliedmaßen schmolzen und hüllten den Erzmagier bis zur Brust ein.
    »Schickt sie zurück … Atroc!«, schrie er, während er hinabgezogen wurde. Gilly versank gerade trotz seines heftigen Widerstandes in der sich unaufhaltsam ausbreitenden Masse.
    Der Seher Atroc wich geschickt einigen Tentakeln und zuschnappenden Gestalten aus, während Ayoni und Chellour hastig durch das breite Portal aus der Kammer flüchteten. Atrocs Miene war grimmig, als er sie erreichte.
    »Eine schreckliche Art zu sterben«, meinte Chellour.
    »Wir leben nicht«, raunzte Atroc bitter. »Wie könnten wir also sterben? Aber vergesst nicht, was Ihr hier gesehen habt, falls Euch das etwas nützt…«
    Er murmelte rasch einige Worte und fuhr mit der Hand durch die Luft, als zerschnitte er etwas. Danach drehte sich der Mogaun um und stellte sich einem monströsen Tentakel, das sich durch die Tür auf ihn stürzte. Das war Ayonis letzter Eindruck von diesem Ort …
    Der Übergang in ihren stofflichen Körper ähnelte einem überraschenden Sturz in einen eiskalten Fluss. Ayoni keuchte und zitterte unter dem plötzlichen Ansturm einer Welle von Sinneseindrücken. Sie brauchte eine Weile, bis sie merkte, dass sie sich nicht länger in ihrer Zelle, sondern in einem Wagen befand. Sein heftiges Schaukeln ließ vermuten, dass er sehr schnell gefahren wurde. Aber von wem?
    Sie setzte sich auf der Bank auf und betrachtete im Licht der Lampe, die am Fenster hin und her schwang, die beiden Männer, die ihr gegenübersaßen. Sie entpuppten sich als Chellour und ein bärtiger Mann in einem Kettenhemd.
    »Geht es Euch gut, Herr?«, wandte sich der Bärtige an Chellour, der soeben zu sich kam.
    Chellour lachte trocken. »Jedenfalls fehlt mir nichts, was ein Monat Ruhe und ein guter Wein nicht wieder ins Lot bringen könnten!«
    Ayoni war verwirrt. Ihr Blick fiel auf das Wappen auf dem Brustpanzer des Mannes. Es zeigte eine Bache. Erst jetzt erkannte sie in ihm einen der engsten Verbündeten und Freunde ihres Mannes, Baron Klayse. Ihr Herz schlug ihr bis zum Hals.
    »Mein teurer Baron!«, sagte sie. »Es tut unendlich gut, Euch zu sehen. Ich nehme an, wir befinden uns auf der Flucht?«
    »Allerdings, Gräfin«, bestätigte Klayse grinsend. »Euer Entkommen erfreut Euren berühmten Ehemann ebenso wie mich.«
    »Wo ist Jarryc, Baron?«
    »Er lenkt den Wagen, Lady. Unser Ziel ist ein kleiner Hafen in der Nähe der südlichen Mündung des Großen Kanals. Von dort aus fahren wir zum Hafen von Besh-Darok, wo uns ein Schiff aufnimmt und nach Osten bringt, zu den Besitzungen des Markgrafen Tergalis an der Küste des fernen Cabringa!«
    Ayoni wechselte einen vielsagenden Blick mit Chellour. »Wie habt Ihr die Wächtermagier übertölpelt?« Klayse grinste. »Einer von Tergalis' Feld-, Wald- und Wiesenzauberern hat sie mit einem Feuerball abgelenkt. Während sie sich darauf konzentrierten, hat eine Abteilung meiner

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