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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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einem Mal verstand er sie und sah sie in einem anderen Licht. Es
lag auf der Hand. Sie wollte Stabilität. Sie wollte, was sie als Kind niemals
gehabt hatte, was sie, Sebastian und Justin als Kinder niemals gehabt hatten -
eine Mutter und einen Vater, die fest zusammenstanden. Die da waren, wenn sie
weinten, wenn sie lachten. Ihre Brüder hatten die Liebe bereits gefunden.
    Und jetzt war
Julianna an der Reihe.
    Er trat hinter sie,
strich den weichen Flaum der Löckchen beiseite und küsste sie auf den Nacken.
Mit den großen Händen umschloss er ihre schmalen Schultern. Sie widersetzte
sich nicht, als er sie umdrehte.
    »Bist du noch böse,
Kätzchen?«
    »Es ist schwierig,
böse auf dich zu sein.«
    Unwillkürlich
lachte er über ihr grollendes Eingeständnis. »Wirklich?« Sachte strich er über
die beiden steilen Fältchen auf ihrer Stirn. »Warum bist du dann so ungehalten?«
    Sie zögerte.
    »Deine Mutter?«,
vermutete er.
    »Ja«, räumte sie
ein. »Und ich muss dir danken, dass du hier geblieben bist, Dane«, sagte sie
sehr leise. »Deine Anwesenheit hat mir sehr geholfen.«
    Ihre Worte gefielen
ihm. »Aber du hast noch etwas anderes auf dem Herzen, Kätzchen.«
    »Ja«, sagte sie
langsam. »Du hast nach dem Mann gefragt, der gestern Abend bei ihr war. Ich war
so mit ihr beschäftigt, dass ich kaum an ihn gedacht habe. Aber ich erinnere
mich, dass mir etwas an ihm aufgefallen ist, als er vorbeiging.«
    »Was war das?«
    Julianna atmete
tief durch. »Er trug eine Augenklappe.«
    Dane erstarrte. »Was?«
    »Auf der Seite, die
mir zugewandt war. Ja, ich bin ganz sicher.« Sie nickte. »Über dem rechten Auge
trug er eine Klappe.«

Neunzehntes Kapitel
    »Granville, Sie
haben sich lange nicht mehr blicken lassen.« Nigel Roxbury klang nicht
überrascht, als Dane durch die Tür seines Büros trat.
    Großer Gott! Roxbury
hatte keine Ahnung! Am liebsten hätte er auf dem Absatz kehrtgemacht, besann
sich aber noch rechtzeitig
    Er zwang sich,
gelassen zu bleiben. »Ja«, antwortete er, »aber besser so als umgekehrt.« Er
nahm auf dem Stuhl gegenüber Roxbury Platz.
    Dane war von
Julianna aus geradewegs ins Innenministerium gegangen. Roxburys Abteilung dort
saß beengt, aber sein Schreibtisch war wie der Mann selbst - makellos,
übersichtlich und ordentlich. Roxbury war bei einer Reihe von Aufträgen sein
Vorgesetzter gewesen. Er hatte den Mann nie besonders gemocht, aber das war
unwesentlich.
    »Oh, Mylord, plagt
Sie etwa die Langweile, seitdem wir Ihre Dienste eine Weile nicht in Anspruch
genommen haben?« Roxbury sah ihn an - mit dem linken Auge. Seinem linken Auge.
    Dane schlug die
Beine übereinander und bedachte ihn mit einem kurzen Lächeln. »Ich war für
einige Zeit auf dem Lande,
    »Dann hatten Sie
hoffentlich eine angenehme Reise? Denn solange sich die Elster auf den Straßen
herumtreibt, ist man seines Lebens
nicht mehr sicher.«
    »Ich bin überzeugt,
die Rotkehlchen werden diesen Schurken bald dingfest machen. Wenn nicht,
könnten wir vielleicht einen Mann auf ihn ansetzen.«
    »Wären Sie dazu
bereit?«
    »Eine Aufgabe, die
ich mit Begeisterung übernehmen würde, Sir.« Dane zuckte mit keiner Wimper.
    »Nun, Sie haben
sich in der Vergangenheit bisher als sehr nützlich erwiesen. Und wenn Sie
bereit sind, Ihr Können erneut unter Beweis zu stellen, werde ich mit Mr Casey
sprechen.«
    »Ich wäre Ihnen
dankbar, Sir.« Dane nahm eine ägyptische Statuette in die Hand, die am Rand von
Roxburys Schreibtisch stand. »Ein interessantes Stück«, murmelte er.
    »Eine Reproduktion.
Erstaunlich gut, finden Sie nicht auch?« Roxbury griff nach einem Stapel Unterlagen.
Ein Zeichen, dass sein Besucher entlassen war.
    Dane stellte die
Statuette wieder an ihren Platz und erhob sich. »Was ich noch sagen wollte,
Sir, ich glaube, ich habe Sie gestern Abend vor dem Theatre Royal gesehen.«
    Roxbury blickte ihn
scharf an.
    »Ihre Kutsche fuhr
an, bevor ich Sie ansprechen konnte. Schade. Ihre Frau hätte ich gerne kennengelernt.«
    »Oh, nicht meine
Frau«, sagte Roxbury prompt. »Meine Schwester.«
    »Ah. Verzeihen Sie.«
    »Keine Ursache. Sie
hören von mir, Granville.«
    Dane schloss die Tür zu
Phillips Büro und drehte sich zu seinem Freund um.
    Ach muss dich um
einen Gefallen bitten«, begann er ohne Umschweife. »Einen persönlichen
Gefallen. Und du darfst mit keinem über das sprechen, was ich dir jetzt sagen
werde. Mit keiner Menschenseele, Phillip.«
    In den Augenwinkeln
bildeten sich feine Fältchen, als Phillip

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