Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
Vom Netzwerk:
antwortete sie mit einer klaren,
kultivierten Stimme. »Ich habe viele Dinge in meinem Leben getan, auf die ich
nicht sehr stolz bin. Aber ich möchte nicht an einem Mord beteiligt sein.«
    Phillips Blicke
hefteten sich auf den kecken, mit Federn geschmückten Hut auf ihrem Kopf. Der
vom Rand herabfallende Schleier verbarg ihr Gesicht. Das Gespräch vorhin mit
Dane schoss ihm durch den Kopf. Nein, dachte er erstaunt. Das war doch nicht
...
    Sein Puls schlug
plötzlich schneller. »Ihr Name, Madam?«
    Sie zögerte. Trotz
ihres selbstbewussten Auftretens hatte Phillip das sonderbare Gefühl, dass sie
nicht wusste, was sie sagen sollte ...
    Sie hob das Kinn,
schlug den Schleier, der das Gesicht bedeckte, zurück.
    »Sterling. Mein
Name ist Daphne Sterling, früher Marchioness von Thurston.« Die Bemerkung wurde
von dem leichten Heben einer schmalen, schwarzen Braue begleitet. »Vielleicht
bin ich es auch noch.«

Zwanzigstes Kapitel
    Langsam. senkte
sich der neblige Dunst der Abenddämmerung über die Dächer. Mit gesenktem
Blick, das Kinn auf den Handrücken gestützt, saß Julianna am Fenster in ihrem
Salon und schaute auf die Goldborte, die den Teppich umrandete. Der Tee, den
Mrs MacArthur vor einer Stunde gebracht hatte, war kalt. Die Kekse lagen
unberührt auf dem Teller. So viel war heute geschehen, dass es ihr nicht
gelang, zur Ruhe zu kommen.
    Sie hörte weder das
Klopfen, noch dass Mrs MacArthur einen Besucher meldete. Erst als sie zufällig
aufblickte, bemerkte sie, dass noch jemand anwesend war. Ja ... und da stand
er.
    Ihr Herz begann
wild zu schlagen.
    Der Anblick seiner
kraftvollen, selbstsicheren Erscheinung war atemberaubend. Das weiße Halstuch
hob sich von dem gebräunten Gesicht ab. Eine sehnige Hand schob das Jackett
nachlässig zur Seite und stützte sich auf die schmale Hüfte. Die muskulösen,
langen Schenkel wurden durch die enge schwarze Hose betont. Eine hochgezogene,
dunkle Braue zeigte ihr, dass er bereits einige Zeit an der Tür gestanden
hatte.
    Mit raschen
Schritten war er bei ihr und zog sie auf die Beine. Wenn sie zuvor keinen
klaren Gedanken fassen konnte, dann war ihr das jetzt unmöglich geworden. Der
Rhythmus ihres Herzschlages wurde allein durch seine Gegenwart bestimmt. Seine
Nähe versetzte sie in einen rauschhaften Zustand. Die Erinnerung an diese
Lippen, die Spitzen ihrer Brüste geküsst hatten und diese Hand, die sich
zwischen ihre Schenkel schob, brachte ihren Puls zum Rasen.
    Beider Blicke
trafen sich. Bei dem plötzlich aufblitzenden Lächeln tat ihr Herz einige
taumelnde Schläge.
    »Ich hoffe doch,
dass ich nicht der Grund für deinen sorgenvollen und traurigen Ausdruck bin.«
    »Nein, nicht
heute.« In ihrer Stimme schwang ein leichtes Lachen mit. »Ich hatte gehofft,
dass du zurückkommst.«
    Er grinste
schelmisch. »Ah, ein Willkommen, das ich mag.«
    Er hob die Hand und
strich mit den Knöcheln über ihre gerötete Wange und beobachtete, wie sich zwischen
ihren Brauen eine steile Falte bildete.
    »Du schienst tief
in Gedanken versunken. Was geht dir durch den Kopf? Deine Mutter?«
    »Ja«, gab sie zu.
»Aber vor allem mein Bruder.«
    »Das kann ich
natürlich verstehen. Sebastian erscheint mir ...«
    »Nicht Sebastian.
Justin.« Sie zögerte. »Einen Moment lang machte er ein so merkwürdiges
Gesicht. Er schien verstört, als er ging, Dane. Als ob sich ein Schatten über
ihn gelegt hätte. Sebastian war es auch aufgefallen.« Sie dachte eine Weile
nach. »Ich bin so froh, dass Justin Arabella hat.«
    »Arabella?«
    »Seine Frau. Er
betet den Boden an, den sie betritt.
    Und wenn du ihn
vorher gekannt hättest ...« Sie schüttelte den Kopf. Ein leichtes Lächeln
huschte über ihre Lippen. »Sie hat das Biest gezähmt, ja, das war ihr Verdienst.
Wahrscheinlich ist es töricht, sich in Dinge hineinzusteigern, die man nicht
ändern kann.«
    »Du hast ein
mitfühlendes Wesen. Es ist nur natürlich, dass du dir um die Menschen, die dir
lieb sind, Sorgen machst.«
    Die Blicke ließen
einander nicht los. »Danke«, sagte sie leise, »Für dein Verständnis.« Eine
Pause folgte. »Möchtest du zum Abendessen bleiben?«
    Er zögerte. »Sehr
gerne«, sagte er vorsichtig. »Aber ich fürchte, ich habe etwas anderes vor.«
    Die Elster würde
heute Nacht wieder unterwegs sein. Seine verhaltene Stimme verriet ihn. »Ich
verstehe.« Sie unterdrückte das Beben ihrer Stimme.
    Er beobachtete sie
eine Weile und sah sie dabei sonderbar durchdringend an.
    »Was? Was ist?«
    »Es gibt

Weitere Kostenlose Bücher