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03 - Sinnliche Versuchung

03 - Sinnliche Versuchung

Titel: 03 - Sinnliche Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Samantha James
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schief gegangen«, hauchte sie.
    An der Kutsche
befindet sich ein Mann, der hofft, der Sache ein Ende zu machen ...«
    »Roxbury?«, stieß
sie hervor.
    Phillip blickte sie
erstaunt an.
    »Ich weiß
Bescheid«, schrie sie. »Ich weißes!«
    »Er ist bewaffnet«,
sagte Phillip knapp. »Er will die Elster. Wenn Dane die Kutsche anhält, ist er
gut darauf vorbereitet.«
    Mehr brauchte sie nicht
zu hören. Eine dunkle Vorahnung jagte ihr einen Schauer über den Rücken und ihr
Magen krampfte sich
zusammen -noch nie in ihrem Leben hatte sie eine derartige Angst empfunden.
    Phillip eilte zur
Tür. Julianna packte ihn am Arm. »Warten Sie! Was wollen Sie hin?«
    Er schüttelte den
Kopf. »Dane braucht vielleicht Hilfe. Ich werde mir ein Pferd besorgen und ein
paar Männer zusammentrommeln.«
    Sie hatte kaum
bemerkt, dass er verschwunden war und stand noch immer bewegungslos am Fuße der
Treppe. Dane war in Gefahr. Roxbury wollte ihn töten, schoss es ihr durch den
Kopf.
    Nachdem sie sich am
Schalter eine Fahrkarte gelöst hatte, eilte Julianna über das Kopfsteinpflaster
zur Kutsche. Ein paar Burschen waren gerade mit dem Einspannen der Pferde
fertig geworden. Einer davon hielt ihr den Schlag auf, während sie einstieg.
    Der Mann mit der
Augenklappe hatte bereits Platz genommen - Roxbury.
    Das Herz hämmerte
ihr bis zum Hals, als sie mit dem Rücken zu den Pferden Platz nahm. Pech! Es
wäre besser gewesen, in Fahrtrichtung zu sitzen, damit sie nach vorn auf die
Straße blicken konnte.
    Aber so war es ihr
möglich, Roxbury zu beobachten.
    Er war nicht so,
wie sie ihn sich vorgestellt hatte. Er war groß, wirkte vornehm, auch wenn der
dunkle Tuchrock schon einmal bessere Tage gesehen hatte. Von seiner Person ging
eine gewisse Autorität aus, so dass sie ihn sich auf der Bank eines
Schiedsgerichts vorstellen konnte. Altersmäßig schätzte sie ihn in den
Vierzigern.
    Das Geräusch von
Stiefelabsätzen drang an ihr Ohr. »Alles einsteigen!«, rief eine Stimme.
    »Warten Sie!«, rief
aufgeregt eine weibliche Stimme. »Fahren Sie noch nicht!«
    Ein kleines Mädchen
kletterte, von der Mutter gefolgt, hinein. Julianna rutschte zur Seite, um
ihnen Platz zu machen. Am liebsten hätte sie die beiden vor dieser Reise
gewarnt, aber sie wagte es nicht.
    Das Gefährt
schwankte leicht unter dem Gewicht des Kutschers, als er schwerfällig auf
seinen Bock stieg. Die Hoftür des Gasthauses öffnete sich knarrend. Mit
Peitschenknallen und klirrendem Geschirr fuhren sie an.
    Das kleine Mädchen
nahm Julianna natürlich sofort in Beschlag. Unter dem Rand des Häubchens
blitzten riesengroße blaue Augen auf. »Ich heiße Annabelle«, verkündete sie fröhlich.
Das aufgeweckte Stimmchen passte zu ihrem putzigen Gesicht.
    Julianna schätzte
ihr Alter auf sechs Jahre. Sie erwiderte das Lächeln der Kleinen. »Hallo,
Annabelle.«
    »Wir besuchen Mamas
Schwester. Meine Tante Prudence.«
    Die Mutter lächelte
entschuldigend. »Ich bitte Sie um Nachsicht. Annabelle ist ein rechtes
Plappermäulchen.«
    »Das stört mich
nicht«, erwiderte Julianna freundlich.
    Das kleine Mädchen
hatte ihre Aufmerksamkeit Roxbury zugewandt - und Julianna tat es ihr
nach, aber das gemeinsame Gegenüber schenkte ihnen keine Beachtung. Mit
abweisender Miene blickte Roxbury aus dem Fenster.
    Julianna hielt sich
an der Schlaufe fest, als sie um eine Kurve ratterten. Als sie die Stadt hinter
sich gelassen hatten, gewann die Kutsche rasch an Geschwindigkeit.
    Sonderbar, wie
alles der Fahrt von damals glich ...
    Die Dunkelheit
brach herein und sie merkte, wie sie ständig aus dem Fenster starrte und
angespannt den Straßenrand im Auge behielt, jeden Baum und jeden Strauch. Es
kam ihr vor, als verstreiche eine Sekunde wie ein Jahr.
    Und dann geschah
es.
    Die Kutsche raste
um eine langgezogene Kurve. Draußen hörte man einen Ruf. Mit quietschenden
Rädern kam das Gefährt zum Stehen. Wie beim letzten Mal konnte Julianna nicht
verhindern, dass sie zu Boden geschleudert wurde. Dieses Mal gelang es ihr
allerdings sich abzufangen, um nicht mit dem Kopf an die Kutschenwand zu
prallen. Sie griff nach dem Polster und wollte sich gerade hochziehen, als Männerstimmen
durch die Dunkelheit hallten.
    Die Tür wurde
aufgerissen, und sie sah sich zwei blitzenden Pistolenläufen gegenüber. Sie
schluckte und blickte zu dem Mann hinauf, dem sie gehörten.
    Er war ganz in
Schwarz gehüllt, von den weiten Falten seines Umhangs bis zu dem Tuch, das
seine untere Gesichtshälfte verdeckte. Die

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