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03 - Tod im Skriptorium

03 - Tod im Skriptorium

Titel: 03 - Tod im Skriptorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Schwester Grella an.
    Triumphierend berichtete Grella Salbach davon. Er wollte Eisten eine Falle stellen, indem er sie und ihre Waisenkinder in seine Burg einlud. Wenn er ihre Schützlinge erst einmal kannte … Nun, Eisten begleitete Grella, aber sie brachte die Kinder nicht mit. Im Dorf war die Gelbe Pest ausgebrochen, und sie wollte die Kinder nicht unnötig umherreisen lassen. Mit dieser Entscheidung rettete sie den Söhnen Illans das Leben, aber sie beschwor die Vernichtung des Dorfes herauf.
    Salbach gab Intat den Befehl, nach Rae na Scríne zu reiten und die Kinder umzubringen. Das Problem war, daß Intat nicht genau wußte, wer sie waren. Brutal wie er war, entschied er sich, das ganze Dorf zu vernichten. Als ich und Cass dazukamen, versuchte er sein Verbrechen dadurch zu vertuschen, daß er behauptete, die Gelbe Pest herrsche im Dorf und er und seine Männer wären besorgte Nachbarn, die die Pest ausbrennen wollten. Schwester Eisten und einige Kinder überlebten.
    Eisten stand unter Schock. Ich glaubte, der Tod der Dorfbewohner und besonders eines Babys, das sie zu retten versuchte, hätten sie so tief getroffen. In Wirklichkeit aber hatte sie den wahren Grund für das Morden erkannt. Sie wußte sogar, wer sie verraten hatte. Sie fragte mich, ob eine Seelenfreundin das Vertrauen brechen könne. Ich hätte ihr besser zuhören sollen, dann wäre sie vielleicht nicht getötet worden. Ich hätte sie retten können. Kannst du mir bis hierher folgen, Salbach?«
    Salbach schwieg. Er war offensichtlich entsetzt über ihre Kombinationsgabe und wußte, daß ihm wenig zu sagen blieb, außer der Wahrheit.
    »Du besitzt einen scharfen Verstand, Fidelma. Ich hätte dich nicht unterschätzen dürfen. Ja, du hast recht. Es stimmt, was du bisher erzählt hast.«
    »Als du in die Abtei kamst und feststelltest, daß Schwester Eisten mit mehreren Kindern überlebt hatte, konntest du es nicht wagen, es dabei zu belassen. Zweifellos auf deinen Befehl fing Intat Eisten ab, als sie unten am Hafen war. Er folterte sie, um herauszubekommen, wohin man die Söhne Illans gebracht hatte. Sie verriet nichts, also erschlug er sie und warf ihre Leiche ins Meer.
    Wieder kam dir Grella zu Hilfe und fand heraus, daß einige der Kinder aus Rae na Scríne zum Haus Moluas gebracht worden waren. Die Leichen von drei Frauen und einem Mann und von zwanzig Kindern und die verkohlten Ruinen ihrer Häuser sind stumme Zeugen von Intats Besuch.«
    »Ich leugne nichts. Aber ich erkläre bei meiner Ehre als Fürst, daß mein Vetter Scandlán von Osraige nichts von meinen Plänen wußte, die Königsherrschaft von Osraige für unsere Familie zu sichern. Auch Grella wußte das nicht. Sie trägt keine Schuld an dem Blut, das auf meine Anweisung vergossen wurde.«
    Fidelma betrachtete Salbach mit unverhohlenem Abscheu. Es war für sie schwer zu begreifen, daß ein Mann die Verantwortung für soviel Tod und Verderben auf sich nahm und zugleich versuchte, aus einer pervertierten Auffassung von Ehre und Liebe heraus andere zu schützen. Aber es war eine seltsame Welt, und die Menschen waren die seltsamsten Geschöpfe darin.
    Grella schluchzte jetzt ganz offen und rief: »Davon wußte ich nichts! Das wußte ich nicht!«
    Fidelma sah sie ohne Mitleid an.
    »Du warst so blind von deiner Liebe zu Salbach, daß du die Wahrheit nicht sahst. Ich gebe zu, daß das möglich ist, wenn auch schwer zu verstehen. Du wolltest nicht glauben, daß dein Liebhaber dazu fähig war, die Ermordung kleiner Kinder zu befehlen. Ich denke, in Wirklichkeit wolltest du gar nicht wissen, was um dich herum vor sich ging.«
    An einer der Türen entstand Bewegung. Fidelma lächelte bitter, als sie sah, daß Scandláns Platz leer war. Der Oberrichter hatte es auch bemerkt, winkte ein Mitglied der fianna heran und erteilte ihm leise Anordnungen.
    »Dein Vetter kommt nicht aus der Abtei heraus«, erklärte er Salbach.
    »Was spielt das jetzt noch für eine Rolle?« Salbach zuckte die Achseln. »Ich habe meine Schuld in dieser Angelegenheit zugegeben. Ich bin bereit, das Urteil auf mich zu nehmen. Wahrscheinlich werde ich meinen Reichtum und meinen Fürstentitel verlieren und ins Exil gehen müssen. Dazu bin ich bereit. Ihr könnt das Urteil auch sofort fällen.«
    In dem Tumult, der ausgebrochen war, hatte sich Forbassach erhoben. Er lächelte schief.
    »Wir sind Schwester Fidelma dankbar dafür, daß sie uns den Schuldigen entdeckt hat. Doch ich muß darauf hinweisen, daß Salbach als Fürst der

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