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03 - Tod im Skriptorium

03 - Tod im Skriptorium

Titel: 03 - Tod im Skriptorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Midach. »Sie wurde von hinten erschlagen.«
    »Er?« fragte Fidelma scharf.
    Midach zuckte gleichmütig die Achseln. »Oder sie, wenn du willst. Obgleich ich nicht glaube, daß eine Frau so etwas tun könnte.«
    Fidelma kniff einen Moment die Lippen zusammen, sagte aber nichts.
    Bruder Midach erhob sich und klopfte sich den Sand von der Kutte. Er winkte Martan und noch einem Bruder, der aus dem Schatten trat, und wies sie an, die Leiche in die Abtei zu bringen.
    »Ich werde die Leiche in die Totenhalle schaffen lassen und dem Abt Bericht erstatten.«
    »Sag dem Abt, daß ich bald mit ihm sprechen werde«, sagte Fidelma, erhob sich ebenfalls und schaute nach der kleinen Gruppe von Leuten, die Cass ein Stück zurückgedrängt hatte.
    »Meinst du, das hier steht im Zusammenhang mit dem Tod des Ehrwürdigen Dacán?« fragte Midach über die Schulter zurück.
    »Das hoffe ich herauszubekommen«, antwortete Fidelma.
    Midach verzog das Gesicht und schritt auf das Tor der Abtei zu, gefolgt von Bruder Martan mit der Laterne.
    Fidelma ging auf die Gruppe von Menschen zu. Einige wollten anscheinend nichts mit dem traurigen Vorfall zu tun haben, denn sie schlichen sich fort. Cass hatte sich eine Laterne besorgt.
    »Wer hat die Leiche gefunden?« fragte Fidelma und blickte einen nach dem anderen an.
    Sie sah, wie zwei ältere Fischer im Licht ihrer Fackeln verstörte Blicke tauschten.
    »Ihr braucht euch nicht zu fürchten«, beruhigte sie sie. »Ich möchte nur wissen, wo und wie ihr die Leiche gefunden habt.«
    Einer der Fischer, ein rotgesichtiger Mann mittleren Alters, schob sich nach vorn.
    »Mein Bruder und ich haben sie entdeckt, Schwester.« Er sprach unsicher und zögernd.
    »Erzähl mir, wie«, bat ihn Fidelma.
    »Wir waren draußen in der Bucht, dicht bei dem Kriegsschiff aus Laigin, und warfen unsere Netze noch mal aus, ehe es dunkel wurde. Wir dachten schon, wir hätten einen großen Fang gemacht, doch als wir das Netz ins Boot holten, da sahen wir …« er bekreuzigte sich angstvoll, »sahen wir die Leiche der Schwester hier.«
    »Wie dicht wart ihr bei dem Schiff aus Laigin?« fragte Fidelma.
    »Das Schiff aus Laigin liegt am Eingang zur Bucht, dort ist tiefes Wasser und eine der Stellen in dieser Gegend, wo im Winter der Schellfisch steht. Da findet er viel Meeresgetier und Krebse.« Der Fischer spuckte plötzlich verbittert aus. »Und dann kommt dieses Kriegsschiff und geht genau in den Fischgründen vor Anker.«
    »Ich verstehe. Also bist du mit deinem Bruder so dicht wie möglich an das Kriegsschiff herangefahren, um zu fischen?«
    »Genau. Wir waren bloß ein paar Meter ab, als wir die arme Schwester ins Netz kriegten. Wir haben die Leiche geradewegs ans Ufer gebracht und Alarm geschlagen.«
    Cass, der neben Fidelma stand und die Laterne hielt, beugte sich zu ihr.
    »Kann sie vielleicht von dem Schiff aus Laigin ins Meer geworfen worden sein?« flüsterte er.
    Fidelma ignorierte seine Bemerkung und wandte sich wieder an die Fischer, die sie unsicher ansahen.
    »Wie verlaufen die Strömungen hier in der Bucht?« fragte sie.
    Einer von ihnen rieb sich nachdenklich das Kinn.
    »Jetzt gerade kommt die Flut herein. Um die Felsen herum sind die Strömungen sehr stark. Sie verlaufen um die ganze Landzunge herum zwischen den Felsen.«
    »Demnach könnte die Leiche überall auf der Landzunge ins Meer geworfen worden sein.«
    »Sogar auf der anderen Seite der Landzunge, Schwester, auch von dort könnte sie in die Bucht getrieben worden sein.«
    »Zur Zeit würde eine Leiche eher an Land treiben als auf See hinaus?« hakte Fidelma nach.
    »So ist es«, stimmte der Fischer ihr zu.
    »Sehr gut, ihr könnt jetzt gehen«, sagte Fidelma und wiederholte etwas lauter: »Ihr könnt jetzt alle nach Hause gehen.«
    Die kleine Gruppe der Neugierigen löste sich auf ihren Befehl langsam und widerwillig auf.
    Cass spähte mißtrauisch in die Dunkelheit über der Bucht. Fidelma folgte seinem Blick. Lichter flackerten auf dem Kriegsschiff.
    »Kannst du ein Boot rudern, Cass?« fragte Fidelma plötzlich.
    »Natürlich«, antwortete er. »Aber …«
    »Ich glaube, es wird höchste Zeit, daß wir dem Kriegsschiff aus Laigin einen Besuch abstatten.«
    »Wäre das klug? Wenn Schwester Eisten ermordet und vom Schiff ins Meer geworfen wurde …?«
    »Wir haben keinen Beweis, nicht einmal einen begründeten Verdacht dafür«, erwiderte Fidelma ruhig. »Komm, suchen wir uns ein Boot.«
    Der Klang der Vesperglocke ließ sie innehalten.
    Cass

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