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03 - Tod im Skriptorium

03 - Tod im Skriptorium

Titel: 03 - Tod im Skriptorium Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Tremayne
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Schwestern …«
    »Die schwarzhaarigen Jungen«, unterbrach Fidelma ihn ungeduldig.
    »Ich weiß nichts von schwarzhaarigen Jungen. Ich habe zwei Mädchen untersucht und einen achtjährigen Jungen«, stellte Midach fest.
    »Keinen vierzehnjährigen und keinen ungefähr zehnjährigen Jungen?«
    Midach schüttelte verblüfft den Kopf.
    »Nun sag mir bloß nicht, daß Bruder Rumann etwas verwechselt hat und zwei andere Kinder zu Molua geschickt werden sollten? Ich habe sie bestimmt nicht gesehen …«
    Aber Fidelma war schon hinaus und auf dem Wege zum Gästehaus.
    Bruder Rumann fuhr überrascht auf, als sie erneut bei ihm hereinplatzte.
    »Die beiden schwarzhaarigen Jungen«, fragte sie. »Cétach und Cosrach. Wo sind sie?«
    Bruder Rumann sah sie gekränkt an und blickte auf sein brandubh -Brett. Die Figuren waren durcheinandergefallen, wahrscheinlich durch seine erschrockene Bewegung, als Fidelma zur Tür hereinstürmte.
    »Also wirklich, Schwester. Ein wenig Geduld bitte. Ich hatte beinahe eine neue Kombination fertig. Eine wundervolle Taktik …«
    Er hielt inne, als er merkte, wie aufgeregt sie war.
    »Ist etwas geschehen?«
    »Ich frage dich, wo die beiden schwarzhaarigen Jungen sind, Cétach und Cosrach.«
    Bruder Rumann ordnete langsam die Figuren auf dem brandubh -Brett.
    »Schwester Aíbnat sollte sämtliche Kinder zu Bruder Midach bringen, und wenn er der Meinung wäre, sie seien gesund genug, dann sollte sie mit ihnen zu Molua aufbrechen.«
    »Bruder Midach sagt, daß ihm nur die beiden kleinen Mädchen, Ciar und Cera, vorgestellt wurden und ein etwa achtjähriger Junge, nämlich Tressach. Was ist aus den anderen beiden Jungen geworden?«
    Bruder Rumann erhob sich.
    »Bist du sicher, daß sie nicht mit Schwester Aíbnat fort sind?« fragte er ungläubig.
    »Bruder Midach weiß nichts von ihnen«, erwiderte Fidelma.
    »Wo können sie sich dann versteckt haben? Dumme, eigensinnige Kinder. Sie hätten mit Schwester Aíbnat mitgehen sollen. Jetzt müssen wir noch jemanden zu Moluas Waisenhaus schicken.«
    »Wann hast du sie zuletzt gesehen?«
    »Daran kann ich mich nicht erinnern. Vielleicht, als Salbach hier ankam. Mir fällt ein, daß Schwester Necht mit ihnen in ihrem Zimmer sprach. Kurz darauf kam die Anordnung von Brocc, daß die Kinder in das Waisenhaus geschickt werden sollten.«
    »Hast du eine Ahnung, wo sie sich versteckt halten könnten?« fragte Fidelma. Sie erinnerte sich, wie sehr Cétach sich vor Salbach fürchtete. Hatten er und sein Bruder sich irgendwo versteckt und warteten darauf, daß Salbach die Abtei verließ? Saßen sie vielleicht immer noch dort, weil sie nicht wußten, daß er schon fort war?
    »Es gibt viele Möglichkeiten«, versicherte ihr Rumann. »Aber mach dir keine Sorgen, Schwester. Bald läutet die Vesperglocke, und dann wird der Hunger sie aus ihrem Versteck treiben.«
    Fidelma war nicht davon überzeugt.
    »Wir hatten schon angenommen, die Mittagsglocke würde sie zum Essen locken. Wenn du Schwester Eisten siehst, sag ihr, daß ich sie sprechen möchte.«
    Bruder Rumann nickte zerstreut und wandte sich wieder seinem brandubh -Spiel zu.
    In ihrem Zimmer streckte sich Fidelma erschöpft auf dem Bett aus. Sie wünschte, sie hätte Brocc gesagt, die Kinder aus Rae na Scríne sollten in der Abtei bleiben, bis sie den Fall gelöst hatte. Sie hatte nicht gedacht, daß er sie so schnell fortschicken würde. Für jedes Geheimnis, das sie aufdeckte, kamen neue auf.
    Warum hatte Cétach sie gebeten, ihn und seinen Bruder Cosrach nicht vor Salbach zu erwähnen? Warum waren die Jungen dann verschwunden? Warum war Salbach so wenig bereit, ihrer Anklage gegen Intat zu glauben? Und hatten alle diese Dinge etwas mit dem Tode Dacáns zu tun, dessen Ermordung aufzuklären ihre Hauptaufgabe war?
    Bisher ergab das, was sie herausgefunden hatte, wenig Sinn. Sie hatte zwar einige Theorien, die sie weiterentwickeln konnte, doch der alte Brehon Morann hatte sie davor gewarnt, Theorien aufzustellen, bevor sie über das ganze Beweismaterial verfügte. Wie lautete doch sein Lieblingsspruch? »Mach keinen Käse, bevor du nicht die Kühe gemolken hast.« Doch sie war sich bewußt, wie schnell ihr größter Feind enteilte – die Zeit.
    Sie fragte sich, wie sich ihr Bruder Colgú wohl als König von Muman fühlte. Sie machte sich Sorgen um ihn.
    Ihm war sicher wenig Zeit geblieben, den toten König Cathal mac Cathail, ihren Vetter, zu betrauern. Doch die Hauptsache war, daß ein Krieg verhindert werden

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