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030 - Bei den drei Eichen

030 - Bei den drei Eichen

Titel: 030 - Bei den drei Eichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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vorbereitet, diese Erklärung zu geben, weil . . .«
    »Nun?« fragten seine Gefährten einstimmig.
    »Weil ich sie noch nicht weiß«, schloß Socrates mit einem breiten Lächeln.
    Er vermied Lexingtons Augen, bot den stummen Flüchen, die dieser über sein Haupt ergießen würde, Trotz und lud Stein zum Abendessen ein.
    »Danke, ich bleibe gern. Werden Sie sich hier so lange aufhalten, bis der Fall gelöst ist?«
    Socrates Smith nickte und ging in den Garten, um ungestört seine Gedanken ordnen zu können. Ein wenig später gesellte sich sein Bruder zu ihm.
    »Soc, warum hast du diesen Burschen eingeladen?«
    Wohl zum ersten Male in seinem Leben gewahrte Lexington in den Augen des Älteren einen kalten, abweisenden Ausdruck.
    »Betrachtest du Bob Stein als einen derart begünstigten Rivalen, daß du es nicht wagst, mit ihm zu konkurrieren?
    Kommt es dir nicht in den Sinn, daß ich Bob brauche, weil er mir helfen kann? Und glaubst du etwa nicht, daß die Aufklärung des Mordes bei den Drei Eichen für mich und für die Allgemeinheit wichtiger ist als dein ungestörtes Zusammensein mit Molly Templeton?«
    Lex ließ den Kopf hängen.
    »Es tut mir leid, Soc«, murmelte er und fühlte, wie sich der Arm des Bruders um seine Schultern legte.
    »Liebe ist wie eine Krankheit, Lex. Laß mich jetzt allein. Ich muß mit sieben verschiedenen Problemen fertig werden, bevor ich einen weiteren Schritt tun kann.«
    Soc kam verspätet zu Tisch, wo er ungeduldig von Miss Templeton erwartet wurde, die eine neue Nachricht für ihn hatte. An der Unterhaltung beteiligte er sich überhaupt nicht, beantwortete Fragen nur kurz und einsilbig und war so ernst, daß Molly erst gegen Ende der Mahlzeit den Mut fand, das Wort an ihn zu richten.
    »Haben Sie Mr. Mandles Tagebuch an sich genommen?«
    Wie ein Blitz verschwand Socrates' grüblerische Miene.
    »Ich wußte gar nicht, daß er ein Tagebuch geführt hat.«
    »Auch ich habe erst vorhin davon gehört, und ich bin mir auch nicht klar, ob die Bezeichnung ›Tagebuch‹ zutrifft. Timms, der das Aufräumen des Arbeitszimmers besorgte, hält es jedenfalls dafür. Nach seiner Aussage existieren zwei vollgeschriebene Bücher, die beide Aufzeichnungen über das Leben Mr. Mandles enthalten müssen. Timms fand nämlich einmal eine angefangene Seite im Papierkorb, auf der nur eine einzige Zeile stand; er kann sich genau an den Wortlaut erinnern: ›Um diese Zeit begannen wir zu ahnen, daß Deveroux . . .‹.
    »Deveroux?« stieß Socrates hervor. »Das war ja der Mann, der den großen Coup auf die Lyoner Bank ausführte und der Mandle entwischt ist.« »Mandle und mir«, ergänzte Stein lakonisch. »Aber es bedrückte Mandle mehr als mich . . . Doch zu welchem Zweck mag er seine Lebensgeschichte geschrieben haben? Ein interessantes Leben war es ja tatsächlich, nicht wahr, Soc?«
    »Ich habe den Schreibtisch sorgfältig durchsucht«, bemerkte Socrates, »diese Tagebücher habe ich nicht gefunden. Demnach muß es ein Geheimfach geben wie bei den meisten antiken . . .«
    Jäh wandte er sich zur Tür.
    Sie war nur angelehnt, und sein scharfes Ohr hatte einen leisen Schritt vernommen. Eine Sekunde später stieß er die Tür auf - ein Mann stand draußen, ein weißhaariger Mann.
    »Guten Abend, Mr. Jetheroe«, grüßte Socrates höflich. »Wie sind Sie denn hereingekommen?«

11
    Aber Jetheroe bückte ihn weder an, noch schenkte er seiner Frage die geringste Beachtung. Seine Augen hingen an Molly Templeton, und ein freundliches Lächeln verlieb seinen verwitterten Zügen eine gewisse Weichheit.
    »Ich dachte mir, daß Sie zurückkommen würden, Molly. Den ganzen Tag hat mich die Sorge um Sie gequält, und obendrein mußte ich diesen Herren allerlei Flausen erzählen.«
    Molly Templeton, die ihm mit ausgestreckten Händen entgegengegangen war, blickte dankbar zu ihm auf.
    »Wie gut, daß Sie da sind! Ich habe schon überlegt, wie ich Ihnen mitteilen könnte, daß ich wieder zurückgekehrt bin, denn heute abend« - sie schauderte - »hätte ich mich nicht durchs Tal getraut.«
    »Das habe ich mir gedacht. Im übrigen bitte ich um Entschuldigung, daß ich die Mahlzeit störe - und um auf Ihre Frage zurückzukommen, Mr. Smith: die Vordertür stand offen, und ich gelangte also auf dem üblichen Wege ins Haus. Sind Sie jetzt zufrieden?«
    Es lag eine gewisse Herausforderung in seinen letzten Worten.
    Da Molly, die Hausherrin, anwesend war, hatte Socrates auch wirklich kein Recht, einen Besucher zu fragen, warum

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