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030 - Bei den drei Eichen

030 - Bei den drei Eichen

Titel: 030 - Bei den drei Eichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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bearbeiten will, und außerdem hätte jede Andeutung hinsichtlich Jetheroes auch Fragen nach Molly Templeton hervorgerufen. Und gerade das wollte ich unbedingt vermeiden . . . Übrigens sagten die Presseleute, daß die ersten Abendausgaben der Londoner Zeitung schon Berichte über den Mord bringen - das paßt mir ausgezeichnet.«
    »Und warum?«
    »Frag mich das heute abend noch einmal.«
    Den Nachmittag verbrachte Socrates damit, sämtliche Papiere Mandles, soweit er ihrer habhaft werden konnte, sorgfältig durchzusehen. In dieser Arbeit wurde er um vier Uhr durch seinen Bruder unterbrochen, der ihm ein Telegramm übergab.
    Soc riß es auf, las bedächtig die Nachricht, die zwei Seiten umfaßte, und nickte zustimmend.
    »Ich dachte es mir ja. Hör zu, Lex, was mir die Registerabteilung von Scotland Yard meldet:
Betrifft Ihre Anfrage. Der beigelegte Fingerabdruck ist von Theodore Kenneth Ward, der in Old Bailey wegen Fälschung und Betrug zu zehn Jahren Zuchthaus verurteilt worden ist. Festnahme erfolgte durch Inspektor Mandle und Sergeant Stein. Teilweiser Straferlaß. Nach seiner Entlassung aus dem Zuchthaus sofortige Wiederfestnahme durch Mandle aufgrund einer weiteren Anklage wegen Betruges. Nochmals drei Jahre Zuchthausstrafe verbüßt.
    »Also das ist unser Jetheroe«, knirschte Socrates mit grimmiger Befriedigung.

9
    Die Sonne war hinter Devil's Punch gesunken, und blaue Schatten füllten das Tal, als Stein wieder in John Mandles Landhaus erschien und sich verstört und müde in einen Sessel fallen ließ.
    »Keine Spur von Molly. Weder in Haslemere noch in Goldaming ist sie gesehen worden. Keiner der Eisenbahnbeamten kann sich erinnern, daß er sie abfahren sah, obwohl man sie an beiden Bahnhöfen genau kennt.«
    »Ich habe auch nie vermutet, daß sie einen Zug benutzte«, erwiderte Soc. »Sie fuhr etwa um fünf Uhr früh auf einem Fahrrad fort.«
    Bob Stein starrte ihn verblüfft an.
    »Wie kommen Sie denn darauf? Sie besaß ja überhaupt kein Rad! John Mandle hätte ihr niemals das Geld dafür gegeben.«
    »Vielleicht hat sie es von jemand anders geschenkt bekommen. Jedenfalls konnte sie radfahren. Ich habe mir die Freiheit genommen, heute nachmittag ihre Kommode zu durchsuchen, und fand darin eine unbrauchbare Luftpumpe, die sie wahrscheinlich reparieren wollte. Und das Fahrrad? Sie wird es vermutlich woanders untergestellt haben.«
    »Und wo?« fragte Stein kurz.
    »Bei ihrem Freund Jetheroe, der es ihr vielleicht auch geschenkt hat. Ich überprüfte heute morgen den Weg bei der Weißen Villa nach frischen Fahrradspuren, aber leider liefen zu viele durcheinander. Übrigens«, Soc lächelte, »ist ihr Radfahren gar kein Geheimnis. Auch Inspektor Mallet hat sie häufig fahren sehen. Ich nehme an, daß die einzigen Personen, die davon keine Ahnung hatten, ihr Stiefvater und Sie gewesen sind.«
    Stein ließ den Kopf hängen und starrte auf den Teppich.
    »Offenbar hat sie Jetheroe sehr viel Vertrauen entgegengebracht«, murrte er schließlich.
    »Sagen Sie, Bob, wissen Sie noch immer nicht, an wen Jetheroe Sie erinnert?«
    Stein blickte auf.
    »Können Sie sich noch an einen gewissen Ward erinnern? Theodore Kenneth Ward . . .?«
    »Mein Gott!« rief der andere und sprang auf. »Jetzt steht er mir wieder vor Augen. Natürlich, es ist Ward, der Mann, den Mandle so abgrundtief gehaßt hat ... Er hat unbarmherzig das Beweismaterial gegen ihn zusammengetragen, ganz besonders auch beim zweiten Fall. John war zwar damals schon aus dem Dienst des Yard ausgeschieden, aber er war so wild darauf, Ward zur Strecke zu bringen, daß er die Ermittlungen sogar aus eigener Tasche bezahlt hat. Als Ward dann nur zu drei Jahren verurteilt wurde, war Mandle vor Wut außer sich . . . So, so, also Jetheroe ist Ward!« Steins Augen wurden schmal. »Ich möchte wissen, weshalb er sich hier niedergelassen hat!«
    »Aus welchem Grund hat Mandle ihn denn so gehaßt?« erkundigte sich Socrates.
    »Genau weiß ich es auch nicht. Ich habe immer vermutet und glaube es auch noch heute, daß eine Frau dahinter steckte. Ward war zweifellos ein glänzender Schwindler, der sicher auch noch unter anderen Namen gearbeitet hat. Ich habe mich schon manchmal gefragt, ob Mandle bei seinen Ermittlungen womöglich auf Wards Familie gestoßen ist ... Wie war das doch . . .?« Er überlegte angestrengt. »Ach ja, jetzt fällt es mir wieder ein. Mandle selbst erzählte mir damals, daß Ward eine sehr hübsche Frau habe und daß diese von den Verbrechen

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