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030 - Bei den drei Eichen

030 - Bei den drei Eichen

Titel: 030 - Bei den drei Eichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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werden sie mich womöglich doch noch fassen!«
    »Wer sind ›sie‹?«
    »Jetheroe und seine Komplicen - die Burschen, die John Mandle ermordet und Molly entführt haben . . . Dies ist wirklich der seltsamste Fall, den wir zusammen erlebt haben.«
    »Das ist auch meine Meinung«, erwiderte Socrates. »Und wenn ich sicher wäre, daß es sich nur um einen Fall und nicht um zwei Fälle handelt, um einen einzigen Anschlag und nicht um einen innerhalb eines anderen, so würde ich aufatmen!«
    »Das ist mir zu dunkel! Drücken Sie sich klarer aus!«
    »Eines Tages werde ich es Ihnen erklären«, versprach Socrates mit einem listigen Blinzeln. »Vorläufig fehlt mir noch das Verbindungsglied zwischen dem Drei-Eichen-Geheimnis und Mollys Verschwinden.«
    »Daß sie verschleppt wurde, steht ja noch nicht fest.«
    »Für mich schon«, betonte Socrates sehr nachdrücklich. »Molly ist gestern aus diesem Haus entführt worden.«
    »Großer Gott! Was sagen Sie da!« Bobs Stimme war rauh vor Erregung. »Gestern? Das kann doch nicht sein. Sie hat das Haus doch vorgestern verlassen.«
    »Ich wiederhole: Bis gestern befand sich Molly noch hier im Haus. Die ganze Zeit über, während wir auf der Suche nach ihr umherfuhren, wurde sie hier gefangengehalten. Das Telegramm, das mich und Frank - Sie wissen ja wohl, daß er zu Scotland Yard gehört - nach London rief, war ein Schwindel, um uns vom ›Prinzenhof‹ fortzulocken.«
    »Dann hat der Telefonanruf von Weston-super-Mare denselben Zweck verfolgt«, erklärte Bob. »Aber wo könnte sie hier versteckt gewesen sein?«
    »Wir wollen sofort das ganze Haus gründlich durchsuchen«, schlug Socrates vor. »Vielleicht hat sie eine Spur zurückgelassen. Fangen wir gleich hier an! Wohin führt diese Tür?«
    »In die Bibliothek; und die andere in meinen Swimmingpool. Nicht gerade eine großartige Anlage, ich kann nur gerade ein paar Stöße darin machen.«
    Er ging voraus, drehte das Licht an und zeigte Socrates einen großen, luftigen Raum, dessen Wände ausgekachelt waren. In der Mitte war ein Bassin, vier Meter lang und drei Meter breit.
    »Was enthält der Kasten?« Socrates' langer Finger deutete auf einen eingebauten, zweitürigen Schrank am anderen Ende.
    »Nur mein Badezeug, weiter nichts.«
    Trotzdem öffnete Socrates die weißlackierten Türen.
    »Und was soll das bedeuten? Warum steht hier ein Stuhl?«
    Bob schüttelte den Kopf.
    »Ich lasse mich hängen, wenn ich das weiß. Das erstemal, daß ich einen Stuhl in dem Schrank stehen sehe.«
    Socrates warf einen Blick auf die in Mannshöhe angebrachten Fenster und fragte weiter: »Wann sind Sie zum letztenmal hiergewesen?«
    »Ich bin seit einer Woche nicht mehr geschwommen.«
    »Und Sie haben diesen Raum inzwischen auch nicht betreten?«
    Stein schüttelte stumm den Kopf.
    »Führt diese kleine Tür dort in der Ecke ins Freie?«
    »Ja, in den Garten.«
    »Darf außer Ihnen noch jemand das Schwimmbad benutzen?«
    »O nein«, versetzte Bob lächelnd, »es ist ausschließlich für mich da. Meine Leute brauchen es übrigens nicht einmal zu bedienen, da die Füllung und Leerung des Bassins automatisch ist.«
    Die Hände auf dem Rücken verschränkt, starrte Socrates Smith in tiefem Nachdenken auf den Schrank.
    »Nun«, ließ Bob sich vernehmen und riß ihn schließlich aus seinem Grübeln, »zu welchem Schluß sind Sie gekommen?«
    »Zu welchem?« Smith hob den Blick und ließ ihn auf dem Gesicht seines Gastgebers ruhen. »Bob, es gibt zwei Rätsel, von denen ich eines gelöst habe. Ich weiß jetzt, warum Jetheroe heute abend zu Ihnen kam, weiß genau, was er von Ihnen verlangt hat, weiß auch Bescheid über diese Mrs. Barn vom Jevington Institut - und ich weiß ziemlich genau, was Molly zugestoßen ist...
    Und jetzt will ich Ihnen, Bob Stein, eine kleine Geschichte erzählen, die Sie beinahe ebenso interessieren wird wie mich. Sie handelt von einem Fünfundfünfzigjährigen, der sich in ein Mädchen von zweiundzwanzig verliebte und lieber jedes Verbrechen begehen würde, als das Mädchen mit einem jüngeren Mann glücklich werden zu sehen,«
    Bob war totenbleich geworden.
    »Ich will damit beginnen, Bob, was ich am Tag nach Mandles Ermordung entdeckt habe. Im Augenblick lege ich Ihnen dieses Verbrechen noch nicht zu Last, weil es, von Ihrem Gesichtspunkt aus, eine völlig sinnlose und unmotivierte Handlung gewesen wäre.«
    »Ach, Sie legen mir den Mord nicht zur Last. . .?«; Bob Stein verzog zynisch lächelnd sein Gesicht. »Nun, das

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