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030 - Bei den drei Eichen

030 - Bei den drei Eichen

Titel: 030 - Bei den drei Eichen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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ist doch immerhin etwas! Vielleicht werden Sie mich auch noch in einem anderen Punkt freisprechen, bevor wir zu Ende sind!«
    »Am Tag nach dem Mord«, fuhr Socrates ungerührt fort, als hätte die Unterbrechung gar nicht stattgefunden, »machte ich Ihnen einen Besuch und kam gerade herein, als Sie in der Bibliothek telefonierten. Und zwar telefonierten Sie mit jemandem namens Barn, zu dem Sie folgendes sagten: ›Fünfhundert Pfund springen für Sie dabei heraus.‹ Später vernahm ich noch den Namen ›Jevington‹. Sie sehen, daß ich ein absolut schamloser Horcher bin. Nun gibt es einen Mann in Scotland Yard, der niemals etwas vergißt. Sie kennen ihn genauso gut wie ich, unseren alten Freund mit dem weißen Bart, der mit Bienenfleiß alle Daten für den Tag des Gerichts sammelt. Nachdem ich von ihm Einzelheiten über die Barn und das Jevington Institut erfahren hatte, brauchte ich nur noch zwei und zwei zusammenzuzählen.«
    »Und das machte bei Ihnen fünf!« höhnte Stein.
    »Nein, die gute alte Vier! Molly wollte von Ihnen nichts wis sen, sondern schenkte ihr Herz meinem Bruder - meiner Meinung nach eine ausgezeichnete Wahl. Sie waren sich jedoch über Mollys Gefühle noch nicht ganz im klaren. Da erfuhren Sie am Tag der Leichenschau durch mein Gespräch mit dem Polizeidirektor, daß Molly ein Tagebuch schrieb, dem sie nach Mädchenart ihre geheimsten Gedanken anvertraut haben mußte - sonst hätte sie es gewiß nicht so besorgt aus dem Brand gerettet. Kaum wußten Sie also von dem Tagebuch, faßten Sie auch schon den Entschluß, diese Aufzeichnungen zu lesen. Sie brachen in das Gasthaus ein und stahlen sich mit dem Tagebuch davon. Ich vermute, daß recht liebevolle Worte über Lex darin verzeichnet sind!«
    Steins Augen funkelten in maßlosem Haß. »Verflucht soll der grüne Bengel sein! Wenn er nicht hierhergekommen wäre . . .«
    »Halt, alter Freund«, sagte Socrates sanft. »Wenn Lex nicht gekommen wäre, dann hätte sich ein anderer Lex oder ein Tom oder ein Jim oder ein Steve eingestellt, der im Alter besser zu ihr gepaßt hätte als Sie. Molly war Ihnen vom Schicksal nicht bestimmt. . . Nachdem Sie das Tagebuch gelesen hatten, verloren Sie durch Ihre Leidenschaft für das junge Mädchen und durch Ihren Haß gegen Lex den letzten Rest von Vernunft und Überlegung, und Sie faßten den Plan, Molly zu entführen. Und hierfür erschien Ihnen die Barn, die ja für Geld zu allem fähig ist, als die gegebene Helferin. Ich hatte etwas Derartiges befürchtet« - Socrates' Stimme bekam einen neuen, einen harten Klang - »und hatte deshalb einen Beamten von Scotland Yard aufgefordert, der das junge Mädchen während meiner Abwesenheit beschützen sollte. Gerissen, wie Sie sind, machten Sie leider ausfindig, daß er tagsüber schlief und nachts wachte . . . Frank hat Molly zum letztenmal nachmittags in der Bibliothek gesehen - und auch kein anderes Mitglied Ihres Haushaltes hat sie seitdem zu Gesicht bekommen.«
    »Sie häufen ja die Indizien, Socrates Smith.« Der andere lächelte, aber es war kein frohes Lächeln.
    »Nicht wahr? Und es kommt noch mehr. Als Frank die Bibliothek verließ, klingelte das Telefon, und ich habe den Beweis in Händen, daß Mrs. Barn anrief. Von diesem Moment an blieb Molly verschwunden. Es stimmt, daß Sie in Ihrem Wagen fortfuhren - ob nach Guildford oder nach einem anderen Ziel, lasse ich vorerst dahingestellt -, jedenfalls haben Sie Molly nicht mitgenommen; sie befand sich um diese Zeit bereits in Ihrem Schwimmbad, oder, um ganz genau zu sein, im Schrank Ihres Schwimmbades. Ich bin nicht sicher, ob Sie sie betäubt haben, ich vermute es jedoch. Es ist auch nicht sehr wesentlich, auf welche Weise Sie das Mädchen dazu gebracht haben, ruhig zu sein, bis Sie uns alle aus dem Hause hatten.
    Als ich Dummkopf auf das Telegramm aus London hereinfiel und hinfuhr, schafften Sie Molly fort. Ihr Wagen legte genau dreihundertundzehn Meilen zurück - das ist ungefähr die Entfernung von hier nach ›Pfuhl im Moor‹ und zurück.«
    Bob Stein netzte sich seine trockenen Lippen.
    »Es ist ebenfalls die Entfernung von hier nach Weston-super-Mare und zurück . . . wenigstens bei der von mir gewählten Strecke.«
    Der andere beachtete den Einwand nicht.
    »Miss Templeton befindet sich jetzt im ›Pfuhl im Moor‹«, fuhr er fort, »bewacht von Mrs. Barn. Was Ihre weiteren Pläne sind, kann ich mir nicht vorstellen.«
    »So! Und was werden Sie nun unternehmen?«
    »Ich werde zu allererst Molly

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