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030 - Die mordende Anakonda

030 - Die mordende Anakonda

Titel: 030 - Die mordende Anakonda Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Larry Brent
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dämmrigen, abseits liegenden
Lichtung. McBratt war wie vom Erdboden verschluckt.
     
    ●
     
    Der Wagen schoss wie ein roter Blitz über die Versuchsstrecke. Larry Brent
saß strahlend hinter dem Steuer.
    Er hatte durch einen Freund, der in diesem Betrieb einen hohen Posten
innehatte, die Erlaubnis erhalten, diesen Wagen der Konkurrenz auf der
Versuchsstrecke voll auszufahren, den Rausch der Geschwindigkeit auszukosten
und die ungewöhnliche Bequemlichkeit der den Körperformen angepassten Sitze zu
genießen.
    Der Lotus Europa lag wie ein Brett auf der Straße. Selbst wenn X-RAY-3 mit
außergewöhnlich hoher Geschwindigkeit eine Kurve nahm, klebte der rote Wagen
förmlich am Boden.
    Es war nicht nur die extreme Leistung, zu der dieser Wagen fähig war, nicht
nur das rassige Aussehen, das mehr an ein Gefährt von einem fremden Stern
erinnerte als an ein herkömmliches Chassis – es waren auch die
Sondereinrichtungen, die mit der Erlaubnis des geheimnisvollen Leiters der PSA
in den Lotus eingebaut worden waren.
    Einige Extras, die den Preis des Wagens enorm in die Höhe schnellen ließen
und nur einem kleinen Stab von Konstrukteuren bekannt waren. Die Originalpläne,
von denen keine Kopien angefertigt werden durften, waren in einem Tresor des
PSA-Hauptquartiers verschlossen worden. Ein persönliches Rundschreiben von
X-RAY-1 hatte alle Agenten darauf aufmerksam gemacht, dass beim Kauf künftiger
Autos für die Agenten diese Sondereinrichtungen – egal für welchen Typ –
eingebaut werden sollten.
    Die harmlosesten Extras waren schusssichere Scheiben, Funkausrüstung,
Vernebelungsanlage und automatische Steuereinrichtung, falls der Fahrer durch
eine Verletzung ausfallen sollte. Ein Kleincomputer empfing über
lichtempfindliche Zellen, die in die Scheinwerfer eingebaut waren, ein genaues
Bild der Straße. In Sekundenbruchteilen wurde durch hochwertige Sensoren
abgetastet, wie weit das vor dem Lotus fahrende Auto noch entfernt war, welche
Geschwindigkeit es hatte, und automatisch wurde die Geschwindigkeit des eigenen
Wagens darauf eingerichtet. Der Lotus konnte zu einem Gespensterfahrzeug
werden; das war im Zeitalter der Elektronik und der Computertechnik kein
Problem mehr. Es war nur eine Frage des Geldes. Larry hätte sich mit seinen
Ersparnissen zwar den Lotus kaufen können, aber die Extras hatten den Kaufpreis
fast verdreifacht.
    Die PSA war für die Sonderausgaben aufgekommen. X-RAY-1 wollte seine
Abteilung noch schlagkräftiger, seine Agenten noch unabhängiger machen. Er
plante für Jahre voraus.
    Der Lotus Europa war im wahrsten Sinne des Wortes ein Traumwagen. Es würde
nicht viel Gelegenheit geben, dieses hochkarätige Auto voll auszunutzen, aber
wenn die Gelegenheit dazu da war, würde es keine Hürde zu scheuen haben.
X-RAY-1 beabsichtigte, seinem Staragenten Larry Brent künftighin noch freiere
Hand zu lassen. Dazu würde auch gehören, dass dieser Lotus nicht nur in den
Staaten zum Einsatz kam, sondern auch im Ausland, vorausgesetzt, dass ein
komplizierter Fall X-RAY-3 längere Zeit an einen Ort oder an eine Umgebung
fesselte.
    Larry begegnete auf der Teststrecke zwei neuen Testwagen der
Automobilfirma, der diese Versuchsbahn gehörte. Auch dies gehörte mit in das
Fahrtprogramm, das er sich für diesen herrlichen Sommertag ausgesucht hatte.
    Er wollte die Wirksamkeit der eingebauten Automatik prüfen. Die beiden ihm
entgegenkommenden Ford-Wagen waren gerade so weit voneinander entfernt, dass
zwischen ihnen ein Raum verblieb, der ausreichte, einen dritten Wagen
durchzulassen.
    Larry drückte den Knopf der Automatik und ließ das Steuer los.
    Sein Lotus Europa raste im schrägen Winkel direkt auf das äußere Fahrzeug
zu. Bei einer Geschwindigkeit von 140 Stundenkilometer musste es innerhalb der
nächsten Minute zu einem tödlichen Zusammenstoß kommen.
    X-RAY-3 saß hinter dem Steuer. Sein Gesicht blieb ruhig und gelassen. Er
hatte einen Film über einen Wagen mit Automatik gesehen. Er wusste, was
geschehen würde. Und er hatte keine Angst.
    Wie von Geisterhand bewegt, wurde das Steuerrad des Lotus langsam
herumgedreht. Der Wagen veränderte seine Fahrtrichtung nur geringfügig und
sanft; als würde er auf Kufen gleiten, rauschte er zwischen den beiden
heranrasenden Fords hindurch.
    Der Fahrtwind, der über ihn hinwegfegte, und der Seitenwind, der über die
Böschung hinter den beiden Fords seinen Lotus traf, drückte den roten Wagen
kaum einen Millimeter zur Seite.
    Larry Brent freute sich wie ein

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