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030 - Hexensabbat

030 - Hexensabbat

Titel: 030 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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auffallen darf. Jeder kann seinen Neigungen nachgehen, aber er muß es geschickt anstellen. Unsere Existenz soll vor den Menschen geheimgehalten werden. Und wenn sich ein Familienmitglied nicht an dieses Gesetz hält und es zu oft verletzt, wird es bestraft und aus unserer Gemeinschaft ausgestoßen. Wenn du so weitermachst, sehe ich für deine Zukunft schwarz. Du wirst als Freak enden, Pietro Salvatori.«
    Pietro Salvatori hatte mit zusammengepreßten Lippen zugehört. »Ich werde daran denken«, sagte er leise.
    Es folgte ein verlegenes Schweigen. Für einige Zeit war nur das Klappern der Tassen zu hören. Ich trank den Kaffee in kleinen Schlucken und vermied es, Pietro anzusehen.
    »Coco«, sagte mein Patenonkel und stellte seine Tasse ab. »Ich habe deinem Vater versprochen, daß ich aus dir eine hervorragende Hexe machen werde – und ich halte meine Versprechen. Von Sandra erfuhr ich jedoch, daß du keinerlei Interesse für die schwarze Magie aufbringst. Wenn sich das nicht augenblicklich ändert, wirst du mich von einer anderen Seite kennenlernen, verstanden?«
    »Ja«, sagte ich fast unhörbar.
    »Hoffentlich«, sagte er und stand auf. »Komm mit, Sandra!«
    Kaum daß die beiden das Zimmer verlassen hatten, schlug Pietro wütend mit der rechten Faust auf die Tischplatte. »Er ist ein widerlicher alter Ziegenbock. Voll guter Ratschläge, aber ich tue, was ich will. Er wird mich nicht ändern.«
    »Du mußt vorsichtig sein, Pietro«, sagte Vera. »Er ist nicht leicht zu hintergehen.«
    »Das laß nur meine Sorge sein. Ich denke nicht einmal im Traum daran, einige Tage auf Blut zu verzichten. Hilfst du mir, Vera?«
    Meine Schwester nickte eifrig. »Natürlich – aber nur, wenn ich dabei zusehen darf, wie du deinem Opfer das Blut aussaugst. Ich habe so etwas noch nie gesehen.«
    »Warum nicht«, sagte Pietro gnädig. »Was ist mit Coco?«
    »Sie ist eine dumme Gans. Du darfst ihr nicht vertrauen.«
    »Danke für diese Information. Wenn du irgend etwas zu deinem Onkel sagst, Coco, bekommst du es mit mir zu tun.«
    »Von mir erfährt er kein Wort«, erklärte ich kleinlaut. »Tut, was ihr wollt. Ich will mit euch nichts zu schaffen haben.«
    Vera stand auf. »Komm mit, Pietro! Ich habe einen Plan, wie ich dir einige Opfer beschaffen kann, ohne daß Onkel Cyrano es merkt.«
    Ich blieb allein zurück und trank noch eine Tasse Kaffee. Plötzlich kam mir ein furchtbarer Verdacht. Vera wollte sich an Rupert Schwinger rächen. Was, wenn sie sich dazu der Hilfe Pietro Salvatoris bediente und ihn auf den Jungen hetzte? Die Vorstellung ließ mich schaudern.
    Ich lief aus dem Zimmer und betrat die riesige Bibliothek. Hier befanden sich unzählige Handschriften, die mein Patenonkel gesammelt hatte und die sich allesamt mit Magie beschäftigten. Nach einigen Minuten hatte ich gefunden, wonach ich suchte: Aufzeichnungen darüber, welche Waffen gegen einen Vampir zur Verfügung standen. Ich setzte mich und schlug die Mappe auf. Die Seiten waren leer. Es war nur Mitgliedern der Schwarzen Familie möglich, diese Manuskripte zu lesen, denn es waren Beschwörungen notwendig, um die Schriftzeichen sichtbar zu machen. Ich studierte das Zeichen, das sich auf dem Umschlag befand. Es war das magische Zeichen des Hagith, Gubernator der Venus und Herr über viertausend Legionen von Geistern. Ich schloß die Augen und konzentrierte mich. Mit der rechten Hand malte ich das Zeichen in die Luft und sagte dreimal leise »Hagith«. Dann öffnete ich die Augen wieder. Die Seiten waren mit den Schriftzeichen bedeckt, die man als das Hexenalphabet bezeichnete. Nur Mitglieder der Schwarzen Familie kannten diese Zeichen. Ich hatte natürlich keine Schwierigkeiten, sie zu lesen.
    Ich vertiefte mich in die Aufzeichnungen und erfuhr, daß es verschiedene Arten von Vampiren gab. Früher hatten diese unheimlichen Wesen sich nur in der Nacht bewegen können, doch im Laufe der Jahrhunderte waren die meisten echten Vampire gegen das Sonnenlicht unempfindlich geworden. Sie warfen auch Schatten und unterschieden sich rein äußerlich kaum von normalen Menschen. Hauptsächlich ernährten sich Vampire von Menschenblut, aber es gab auch andere, die sich mit Tierblut begnügten. Die klassischen Abwehrmittel gegen diese Monstren waren Knoblauch, Kreuze und Silber. Sie mußten sich vor allen geweihten Gegenständen hüten. Töten konnte man sie nur, wenn man ihnen einen Holzpfahl ins Herz stieß. Aber auch das traf nicht auf alle Vampire zu. Einige waren gegen diese

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