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030 - Hexensabbat

030 - Hexensabbat

Titel: 030 - Hexensabbat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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Junge.«
    »Das überlaß nur mir. Ich mag es nicht, wenn man böse über mich spricht. Ich werde ihm einen ordentlichen Denkzettel verpassen, den er sein ganzes Leben nicht vergessen wird. Du aber bist ein Schwächling, Coco. Eine Schande für unsere Familie. Ich werde froh sein, wenn ich wieder zu Hause bin und dich nicht mehr sehen muß.«
    Sie ging voraus, und ich folgte ihr langsam. Nach wenigen Minuten hatten wir die schmale Straße erreicht, die nach Hartweg führte. Vera blieb neben einem Birnbaum stehen. »Jetzt machen wir uns einen Spaß«, raunte sie mir zu. »Wir warten auf ein Auto.«
    »Wenn du wieder etwas Böses tust, werde ich es unserem Onkel sagen!«
    »Du Petze!« schrie sie wütend. »Wenn du den Mund aufmachst, wirst du etwas erleben. Ich lasse dich vom höchsten Punkt des Schlosses herunterspringen, wenn du auch nur ein Wort zu Onkel Cyrano sagst. Hast du mich verstanden, Coco?«
    Ich nickte, denn ich wußte, daß es meiner Schwester zuzutrauen war, daß sie diese Drohung wahrmachte. Sie wandte den Kopf, als sie ein leises Motorengeräusch hörte. Die Straße führte wie an der Schnur gezogen geradeaus und wurde zu beiden Seiten von ehrwürdigen alten Linden flankiert. Ein dunkelgrüner VW Golf näherte sich mit hoher Geschwindigkeit. Die Sonne spiegelte sich in der Windschutzscheibe.
    Veras Gesicht nahm einen bösartigen Ausdruck an. »Das ist mein Opfer«, stellte sie grimmig fest.
    »Nicht!« rief ich, denn ich ahnte, was sie vorhatte. »Denk an die armen …«
    »Halt den Mund!« schrie sie mich ungehalten an. »Ich muß mich konzentrieren. Ich weiß ja nicht einmal, ob es mir gelingen wird.« Ihr Blick wurde starr, und mit der rechten Hand vollführte sie einige kreisende Bewegungen. Dann ging sie in die Knie und griff nach einem Holzstück. Blitzschnell malte sie damit einige Figuren in den Sand und murmelte einen Zauberspruch. Der Golf erhöhte seine Geschwindigkeit. Für einen Augenblick sah ich das entsetzte Gesicht des Fahrers, der die Gewalt über den Wagen verloren hatte. Das Gefährt raste schnurstracks auf einen der Bäume zu. Ich stieß einen schrillen Schrei aus und gab Vera einen Stoß in den Rücken. Blitzschnell verwischte ich mit dem Fuß ein paar der magischen Zeichen auf der Erde.
    »Das wirst du mir büßen!« brüllte sie mit überschnappender Stimme.
    Doch ich achtete nicht weiter auf sie, sondern schaute nur dem Wagen nach. Im letzten Augenblick gelang es dem Fahrer, den Wagen herumzureißen und dem Baum auszuweichen. Er beendete das waghalsige Manöver, indem er heftig abbremste, und fuhr schließlich mit normaler Geschwindigkeit weiter.
    »Du hast mir den ganzen Spaß verdorben, Coco«, keuchte Vera mit wutverzerrtem Gesicht.
    Ich schüttelte den Kopf. »Du widerst mich an!« stellte ich leise fest. »Warum hast du den Mann töten wollen?«
    »Weil es mir Spaß macht«, sagte sie schulterzuckend. »Heute nacht wirst du etwas erleben, Schwester. Ich versichere dir, daß du nicht eine Minute schlafen wirst. Und jetzt habe ich genug von dir. Ich gehe ins Schloß zurück. Gnade dir Gott, wenn du irgend jemandem etwas sagst!« Sie warf mir noch rasch einen bösen Blick zu und machte sich anschließend zornig davon.
    Ich schaute ihr einige Zeit nach und bemerkte dabei, wie meine Hände vor Aufregung zitterten. Mir war klar, daß Vera sich grausam rächen würde. Dennoch war ich froh, dem unbekannten Fahrer das Leben gerettet zu haben. Ich schwor mir, mich ab morgen intensiv mit der Schwarzen Magie zu beschäftigen, damit es mir in Zukunft möglich sein würde, wenigstens einige Schandtaten meiner Schwester zu verhindern.
    Ich muß Rupert Schwinger warnen , dachte ich nur. Vera würde ihm wahrscheinlich etwas Furchtbares antun. Aber wie sollte ich den Jungen erreichen? Ob er unten in Hartweg wohnte? Ich setzte mich in Bewegung. Es konnte jedenfalls nicht schaden, wenn ich dort nach ihm fragte.
    Fünfzehn Minuten später tauchten die ersten Häuser vor mir auf. Hartweg war ein kleines Dorf, in dem kaum mehr als fünfhundert Leute wohnten. Die meisten Gebäude waren einstöckige, kleine Bauten, die trotz ihres hohen Alters sehr gepflegt wirkten.
    Nach einigen Schritten hatte ich den Hauptplatz erreicht, blieb stehen und sah mich um. An der Stirnseite erhob sich eine Kirche und ihr gegenüber die Schule. Rechts und links standen zweistöckige Häuser, in denen sich verschiedene Geschäfte befanden. Da ich Angst hatte, jemanden zu fragen, stellte ich mich erst einmal vor einen

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