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030 - Vampir-Terror

030 - Vampir-Terror

Titel: 030 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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rasselten.
    Wir hörten das Pfeifen einer Lederpeitsche.
    »Du greifst mich nicht noch einmal an, du Hund!« brüllte ein Folterknecht, und wir hörten, wie er wieder auf den Delinquenten einschlug.
    Die Schreie des Mannes verstummten schließlich. Eine Tür wurde aufgestoßen, und dann starrten wir einander in die Augen — der Folterknecht und ich!
    ***
    Zum Glück war Ken Ketton mit Myrna um die Ecke des Ganges verschwunden. Der kraftstrotzende Kerl sah nur mich, und er mißtraute mir, obwohl ich Soldatenkleidung trug.
    Hatte ich trotz meiner altmodischen Aufmachung etwas Futuristisches an mir? War es der Haarschnitt? Zum zweitenmal begegnete ich schon diesem Mißtrauen. Der Folterknecht warf die schwere Kerkertür zu, schob den eisernen Riegel vor und rollte seine Peitsche zusammen.
    Seine Augen verengten sich. »Was hast du hier unten zu suchen?«
    »Ich wüßte nicht, was dich das angeht!« gab ich schroff zurück.
    »Denkst du, weil du ein Soldat des Counts bist, darfst du dir einen solchen Ton erlauben?«
    »Ich antworte so, wie man mich anspricht«, erwiderte ich und hoffte, daß Ken Ketton und das Mädchen sich inzwischen weiter absetzten. Außerdem hoffte ich, daß sich zu diesem einen Folterknecht nicht noch ein zweiter gesellte.
    »Hier unten habt ihr nichts verloren«, knurrte der Scherge.
    »Hüte deine Zunge, sonst melde ich dich dem Count! Du weißt, was dir dann blüht!« warnte ich ihn.
    Er grinste. »Na was denn? Denkst du, er hat Gewalt über einen Mann, der für Stockard Ross arbeitet?«
    »Ich würde es an deiner Stelle nicht auf eine Kraftprobe ankommen lassen.«
    »Bursche, du gefällst mir nicht.«
    »Ich finde dich auch nicht gerade besonders attraktiv.«
    »Irgend etwas stimmt nicht mit dir.«
    Er kam näher, und er spielte mit seiner Peitsche. Da er ungemein kräftig war, hatte ich wohl nur dann eine Chance, wenn ich ihn rechtzeitig — das heißt überraschend attackierte.
    »Ich schlage vor, du begleitest mich zu Stockard Ross«, sagte der Scherge.
    »In Ordnung«, ging ich auf seinen Vorschlag ein. »Aber ich sage dir, der Hexenjäger wird dir die Ohren langziehen.«
    »Das werde ich aushalten«, erwiderte der Folterknecht und grinste.
    Und mitten hinein in dieses Grinsen pflanzte ich meine Faust.
    Er stöhnte auf und fiel gegen die Wand. Die Peitsche entfiel ihm. Er war benommen. Ich setzte nach, damit er sich nicht erholte.
    Blindwütig schlug er zurück, doch seine Schläge trafen mich entweder nicht, oder sie streiften mich nur. Ich trommelte ihm die Luft aus dem Brustkorb. Er sackte zu Boden.
    Ich holte mir seine Peitsche und schlang sie ihm um den Hals.
    Er versuchte freizukommen, doch ich wand ihm das Leder immer noch einmal herum.
    Als der Mann ohnmächtig war, nahm ich die Peitsche ab, denn ich wollte ihn nicht umbringen. Atemlos lief ich weiter und stieß auf Ken Ketton und Myrna Grey.
    Wir liefen eine Treppe hinauf. Niemand begegnete uns. Wir schlugen jenen Weg ein, den wir gekommen waren. Als wir uns in dem finsteren Raum mit der langen Tafel und den vielen Tischen befanden, lief ich voraus, um die Lage zu prüfen.
    Ich eilte zum Balkon und warf einen Blick nach unten. Soeben bog die Patrouille um die Ecke. Ich winkte Ken und das Mädchen zu mir. »Die Luft ist rein«, sagte ich.
    »Warum tust du das alles für uns, Tony Ballard?« fragte Myrna.
    Ich glaube, es lag Bewunderung in ihrer Stimme.
    »Erstens, weil ich Kens Freund bin, und weil mir Freundschaft sehr viel bedeutete, und zweitens, weil ich Unrecht nicht vertragen kann. Und es gibt kein größeres Unrecht, als Menschen zu quälen und zu töten.«
    »Du bist ein beachtenswerter Mann.«
    Ich grinste. »Bitte keine Ovationen. Ich kenne meine Qualitäten.«
    Ken Ketton kletterte als erster über die Balkonbrüstung. So gut es ging, halfen wir dem Mädchen. Unten angelangt, blickten wir uns aufmerksam um.
    »Bisher ging die Sache verhältnismäßig glatt ab«, sagte ich.
    »Hoffentlich kommt das dicke Ende nicht erst noch.«
    Ken wandte sich an das Mädchen. Er beschrieb ihr, wo unsere Seile an der Mauer herabhingen, und er schärfte ihr ein:
    »Sollten wir entdeckt und aufgehalten werden, versuchst du, die Seile zu erreichen. Du überkletterst die Mauer, ohne auf uns zu warten, hast du verstanden? Du nimmst dir eines unserer Pferde und reitest wie der Teufel los.«
    »Was wird dann aber aus euch?« fragte Myrna.
    »Mach dir um uns keine Sorgen. Wir schlagen uns schon irgendwie durch. Wichtig ist nur, daß du dich in

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