Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
030 - Vampir-Terror

030 - Vampir-Terror

Titel: 030 - Vampir-Terror Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
Schreckliches Elend bot sich uns dar. Allmählich erwachte in mir der Haß gegen Count Gilford.
    Wer gab ihm das Recht, diese unglücklichen Menschen so zu behandeln? Er spielte sich als Herr über Leben und Tod auf, handhabte die Gesetze nach seinem Gutdünken und verhängte bei geringfügigen Delikten schon die grausamsten Strafen.
    Nächste Tür. Eine alte, grauhaarige Frau. Ihr Gesicht war mit Warzen übersät. Sie saß auf einem Holzschemel und kicherte ununterbrochen. Hatten die Schmerzen der Folter sie wahnsinnig gemacht?
    »Ja!« schrillte sie mit zahnlosem Mund. »Ja, Stockard Ross, ich bin eine Hexe. Ich, Exina, bin die einzig wirkliche Hexe in diesem Kerker. Niemand weiß das wohl besser als du, deshalb wirst du mich auch nicht auf den Scheiterhaufen bringen, denn wir stehen beide auf derselben Seite. Du weißt es, Stockard Ross, wenn ich wollte, könnte ich den Kerker jederzeit verlassen. Niemand könnte mich daran hindern. Aber ihr sollt sehen, daß ich nicht feige bin. Nein, die alte Exina ist nicht feige, Stockard Ross. Sie bleibt und wartet auf ihre Freilassung! Du kommst nicht darum herum! Die Hölle wird es dir befehlen, Stockard Ross! Darauf warte ich!«
    Schrecklich. Die Frau schien tatsächlich den Verstand verloren zu haben. Sie bildete sich in ihrem Wahn ein, wirklich eine Hexe zu sein. Wir eilten weiter. Nach drei Türen war unsere Suche zu Ende. Wir hatten Myrna Grey gefunden!
    ***
    Wohin sich Yora mit ihrem Verbündeten begeben hatte, wußte Pacar nicht, er hatte sie nicht danach gefragt, und er wünschte sich insgeheim, nie mehr mit diesem gefährlichen Mädchen zu tun zu haben.
    Besser, sie kreuzte seinen Weg nicht mehr und ließ ihn tun, was er für richtig hielt. Er hatte es nicht gern, wenn ihm jemand Befehle erteilte. Es war ihm lieber, wenn er die Befehle gab und andere sie ausführten.
    Den Gehorsam zu verweigern, wagte Pacar allerdings nicht. Er wollte nicht noch einmal die peinigende Kraft der Dämonin zu spüren kriegen.
    Lautlos schlich er mit seinen Vampir-Dienern durch den finsteren Wald. Sie pirschten sich an das Lager der Gesetzlosen heran. »Verteilt euch«, ordnete Pacar an. »Laßt euch nicht blicken. Wir beobachten die Vogelfreien zunächst nur. Sobald wir herausgefunden haben, wer Tony Ballard ist, locken wir ihn in eine Falle.«
    Die Diener nickten und huschten davon. Hinter Büschen und Bäumen verbargen sie sich und beobachteten die Geetzlosen.
    Lagerfeuer brannten. Kundschafter hatten in Erfahrung gebracht, daß die Soldaten des Counts Darkwood Forest verlassen hatten.
    Die Gefahr eines Überfalls war für diese Nacht gebannt.
    Pacar kroch an einem gefällten Baum entlang. Er verschmolz mit der Dunkelheit, war nicht zu sehen. Vorsichtig schob er sich an einen Felsen heran, hinter dem zwei Gesetzlose saßen und ihre Waffen schärften.
    Das Feuer, das vor ihnen flackerte, irritierte Pacar. Er haßte Flammen, und er ließ in seiner Höhle nur dann ein Feuer entzünden, wenn er einen Vampir vernichten wollte.
    Die beiden Vogelfreien unterhielten sich miteinander. Der eine hob seinen Dolch. »Liebend gern würde ich dem Count damit die Kehle durchschneiden!« sagte er grimmig.
    »Jeder von uns würde das gern tun«, meinte der andere.
    »Leider hat der Count nur eine Kehle.« Der Mann lachte.
    »Vielleicht fällt er uns mal in die Hände. Und mit ihm Stockard Ross.«
    »Das wäre der schönste Tag in meinem Leben.«
    Die Männer legten Holz ins Feuer, das prasselte und knackte.
    Pacar duckte sich, um nicht entdeckt zu werden.
    Der mit dem Dolch sagte: »Wir müssen Count Gilford mehr als bisher reizen. Wir müssen ihn zwingen, aus seiner Festung herauszukommen. Er selbst muß die Jagd auf uns anführen. Wir lassen ihn tief in den Wald hineinreiten und fallen ihm dann in den Rücken.«
    »Wenn ich an die Leiden denke, die Myrna ertragen muß, krampft sich mein Herz zusammen«, sagte der mit dem Dolch.
    »Sie wird bald wieder frei sein«, meinte der andere.
    »Glaubst du, Ken und Tony Ballard schaffen es, sie aus dem Kerker zu holen?«
    »Wenn es diesen beiden nicht gelingt, dann schafft es keiner.«
    Ken Ketton befand sich zur Zeit also nicht im Lager, das hatte Pacar soeben erfahren.
    Pacar preßte sich auf den Boden und schob sich lautlos zurück.
    Er hatte genug gehört. Was gerade passierte, kam seinen Plänen sehr entgegen. Ken Ketton und Tony Ballard hatten Darkwood Forest verlassen, um ein Mädchen namens Myrna aus dem Kerker zu holen.
    Sie befanden sich also in

Weitere Kostenlose Bücher