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0300 - Sieben Dolche für den Teufel

0300 - Sieben Dolche für den Teufel

Titel: 0300 - Sieben Dolche für den Teufel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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holte tief Luft.
    Jetzt blieb tatsächlich nur noch Vito Varese. Hoffentlich war noch Zeit genug, das Grauen zu stoppen.
    Der Inder wandte sich wieder um. Er hatte nur zwei Schritte bis zu seinem Ziel, der Bürotür.
    Nein, die Tür brauchte er nicht mehr aufzustoßen. Sie wurde von innen hastig geöffnet, und ein Mann war im Begriff, das Zimmer zu verlassen.
    Dr. Varese!
    Er und Mandra Korab sahen sich im selben Augenblick. Mandra entdeckte ihn vielleicht einen Moment früher.
    Vito Varese erstarrte.
    Er stierte den Inder an und merkte wohl in diesen Augenblicken, daß mit dem hochgewachsenen Mann aus Asien nicht gut Kirschenessen war. Es dauerte nur zwei Sekunden, dann hatte er sich wieder gefangen.
    »Was wollen Sie?« fuhr er Mandra an.
    »Mit Ihnen reden.«
    »Nein, ich habe jetzt keine Zeit. Kommen Sie später wieder.«
    Mandra sah, daß der andere im Begriff war, die Tür zu schließen.
    Dagegen hatte er etwas. Bevor die Bürotür ins Schloß fallen konnte, drängte sich der Inder vor, kantete seinen Fuß hoch, und die zufallende Tür knallte gegen seine Sohle.
    »Was erlauben Sie sich?«
    Mandra machte kurzen Prozeß. Er drückte seine gespreizte rechte Hand gegen die Brust des Mediziners und schob den Mann wieder ins Büro.
    Dr. Varese war so überrascht, daß er zunächst nicht daran dachte, Widerstand zu leisten. Mit dem Absatz drückte der Inder die Tür wieder zu. »So«, sagte er, »jetzt werden wir beide uns einmal unterhalten.«
    Varese schaute den Asiaten an. Sein Gesicht zeigte einen haßerfüllten, wütenden Ausdruck. »Ich denke nicht daran!« zischte er. »Sind Sie eigentlich verrückt?«
    »Das wollte ich Sie gerade fragen!«
    Varese holte tief Luft. »Verlassen Sie mein Zimmer!« keuchte er. »Verschwinden Sie. Aber sofort!«
    »Nein!«
    »Dann werde ich…«
    »Sie werden gar nichts«, erklärte ihm Mandra Korab mit harter Stimme, »überhaupt nichts werden Sie. Bis auf eine Kleinigkeit. Sie geben mir den Gegenstand zurück, der mir gehört!«
    Der Arzt begann zu lachen. »Was soll ich?« kreischte er. »Ich habe Ihnen nichts gestohlen.«
    »Doch«, erklärte Mandra Korab lächelnd.
    »Und was, bitte?«
    »Den Dolch!«
    Mandra hatte die beiden Worte lässig dahingesagt und wartete die Reaktion ab.
    Vito Varese schien zu versteinern. Er erwiderte nichts mehr. Seine Lippen blieben fest zusammengepreßt, der Mund bildete einen nach unten hängenden traurigen Halbmond, und aus den Pupillen der Augen schienen Glasmurmeln zu werden.
    »Den Dolch!« forderte Mandra.
    »Welchen denn?« Varese hatte sich wieder gefangen. Jetzt lächelte er sogar dünn und hinterhältig.
    »Sie wissen das genau. Hören Sie zu!« Mandra sprach völlig emotionslos und kalt. »Ich bin eigentlich in friedlicher Absicht zu Ihnen gekommen. Sollten Sie mir den Dolch nicht freiwillig geben, werde ich ihn mir mit Gewalt holen. Haben Sie verstanden, Varese? Mit Gewalt. Es steht einfach zu viel auf dem Spiel. Ich habe gesehen, wie der Schleim unter der Aufzugtür herkroch. Sie haben das Grauen herausgefordert, und es hat diese Herausforderung angenommen. Ich aber werde es stoppen, bevor es zu spät ist. Haben wir uns verstanden?«
    »Klar, sicher…«
    »Dann her mit der Waffe!«
    »Nein!« Varese sprang einen Schritt zurück Dabei schüttelte er den Kopf und Mandra las in seinen Blicken feste Überzeugung, die Waffe nicht herauszugeben.
    »Ich habe Ihnen erklärt, daß ich mir den Dolch auch mit Gewalt zurückholen werde. Zu diesem Versprechen stehe ich…«
    Vito Varese sah den Inder auf sich zukommen. Er streckte abwehrend den rechten Arm aus und deutete mit dem linken auf die Fensterscheibe. »Schauen Sie dort einmal hinaus!« kreischte er.
    »Los, machen Sie es, Sie komischer Narr!«
    Mandra überlegte, ob es eine Falle war. Anscheinend nicht, denn der andere hatte so überzeugend gesprochen, daß er es tatsächlich einmal versuchen wollte.
    Der Inder schritt auf das Fenster zu, ohne dabei seinen Gegner aus den Augen zu lassen.
    Die Atmosphäre war gespannt, fast schon explosiv.
    Einen halben Schritt vor der Scheibe blieb der Inder stehen. Er schielte dabei nach rechts, sah in die Dunkelheit, doch sie war nicht so intensiv, als daß er das andere nicht hätte erkennen können.
    Es war unbeschreiblich, und plötzlich wußte Mandra Korab Bescheid. Innerhalb eines Augenblicks war ihm klar geworden, welcher Dämon da seine Finger im Spiel hatte, und selbst der Inder bekam Angst…
    ***
    Suko glaubte seinen Augen nicht trauen zu

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