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0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle

Titel: 0301 - Angkor - ein Land wie die Hölle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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Gewinn bringt. Wir kennen den Patriarchen zu wenig, um seine Loyalität beurteilen zu können.«
    »Er ist nur sich selbst und seinen Interessen gegenüber loyal«, sagte Mister Miller. »Er wird uns ausbooten wollen. Ich kenne ihn. Und beim nächsten Mal wird er vielleicht gegen uns arbeiten.«
    »Er dürfte Ärger bekommen. Die Ehrenwerte Gesellschaft ist mächtig«, sagte diPaulo. »Dagegen kommt auch ein Mann wie der Patriarch nicht an.«
    »Vom Däumchendrehen ist er nicht so groß geworden«, warnte Mister Miller. »Fragen Sie bei Gelegenheit in Berlin meinen alten Freund Stephan Möbius. Der hat eine eigene Sicherheitsabteilung in seinem Konzern geschaffen, um sich der Machenschaften des Patriarchen zu erwehren.« Niemandem fiel auf, wie besonders er das Wort »Freund« betonte. Es klang gerade so, als sei es anders gemeint…
    »Woher kennen Sie ihn eigentlich so gut?« stieß Garbaout hervor. »Ich dachte, ich sei der einzige…«
    »Ein altes Beduinen-Sprichwort sagt: Die einfachste Möglichkeit, eine Quelle zu verschütten, ist ihren Standort zu verraten. Ich habe meine Informanten überall, aber ich gebe sie nicht preis«, sagte Mister Miller kalt. »Denn Wissen ist Macht.«
    »Der amerikanische Zweig unserer… Firma… scheint sehr ehrgeizig zu sein«, lächelte diPaulo. »Nun, wir werden sehen. Monsieur Garbaout, lassen Sie sich etwas einfallen, wie wir den Patriarchen von unserem Geschäft wieder ausschließen.«
    Sie trennten sich wieder.
    Mister Miller kehrte in sein Hotelzimmer zurück. Nachdenklich betrachtete er seine rechte Hand. Eine Lockerungsübung konnte nicht schaden, fand er. Er fixierte des halbgefüllte Whiskyglas auf dem kleinen Schreibtisch. Die Hand löste sich vom Gelenk, raste pfeilschnell durch die Luft und schloß sich um das Glas. Ebenso schnell kehrte sie wieder zurück und verschmolz mit dem Arm zu einer Einheit. Mister Miller nippte an dem hochprozentigen Getränk.
    Zwei Fliegen mit einer Klappe, dachte er. Der Schatz der Khmer… und das, was andere darüber ahnungslos eingerichtet haben! Sehr zum Wohl, ERHABENER!
    Er trank wieder. Ihn konnte der Whisky nicht betrunken machen. Er war kein Mensch.
    Er war einer der besten Geschäftspartner der internationalen Mafia. Er war Asmodis - der Fürst der Finsternis!
    ***
    »Wo ist Baroda?« keuchte Coxman auf. »Er war doch gerade noch hinter uns!«
    »Wartet«, befahl Tendyke ruhig. Er ahnte, worauf er stoßen würde, als er einige Dutzend Meter zurückging. Er sah sich nach allen Seiten um und vergaß auch nicht, das Blätterdach über sich zu begutachten. Und da sah er schließlich Barodas Stiefel.
    Baroda baumelte mit den Füßen drei Meter hoch über dem Boden an einem mächtigen Ast. Sein Hals steckte in einer Schlinge. Entweder hatte er, obgleich sie alle hintereinander gingen, eine Falle ausgelöst, oder jemand hatte ihn überfallen und hochgezogen. So blitzschnell, daß niemand etwas davon bemerkt hatte.
    Tendyke nickte. Er kehrte zurück. Die anderen sahen ihn erwartungsvoll an. Tendyke fuhr sich mit den gestreckten Fingern über den Hals.
    »Verdammt!« fauchte Coxman. »Sie sind engagiert worden, um uns sicher her und wieder zurück zu bringen!« schrie er. »Und was tun Sie, Mann? Sie lassen uns hier einem nach dem anderen draufgehen!«
    »Das bezweifle ich«, gab Tendyke zurück.
    »Ach! Sind Gulch und Baroda etwa nicht tot? Hä?«
    »Sie sind nicht mehr bei uns«, sagte Tendyke trocken.
    Coxmans Hand zuckte zum Gürtel, in dem das Messer steckte.
    Tendyke war schneller. Er trug wie die Helden in Westernfilmen ein Lederholster an der Hüfte, in dem ein großkalibriger Colt steckte. Noch bevor Coxman die Hand am Messer hatte, starrte er in die schwarze, tödliche Mündung des entsicherten Revolvers.
    »Laß es«, sagte Tendyke ruhig. »Es ist den Einsatz nicht wert. Wir werden die beiden Männer Wiedersehen.«
    »In der Hölle«, keuchte Coxman erbittert.
    Tendyke schoß. Coxman schrie auf und ließ sich fallen. Aber Tendyke hatte nicht auf ihn gezielt, sondern auf etwas hinter ihm. Es gab einen seltsamen Laut. Die Männer wirbelten herum. Sie waren am Rand der Lichtung nicht mehr allein!
    Drei, vier fünf… nein, ein ganzes Dutzend von Gestalten waren plötzlich da! Aber was waren das für Gestalten? Zombies? Skelette?
    Coxman schrie. Die Skelette stanken nach Moder und Verwesung. Ehemals weiße, halb zerfetzte Gewänder konnten die Gerippe nur teilweise bedecken. Und diese stinkenden Skelette bewegten sich, griffen

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