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0301 - Die Plattform des Schreckens

Titel: 0301 - Die Plattform des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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fand, obwohl damals sein Selbstbewußtsein sehr ausgeprägt gewesen sein mußte.
    Manchmal überkam ihn eine dumpfe Ahnung von etwas Körperlichem. Dann wußte er sogar, daß er sich bewegt hatte. Allein der Gedanke daran erfüllte ihn mit Abscheu gegen sich selbst. Über seinen jetzigen Zustand wußte er nichts.
    Er empfing Impulse und sendete Impulse. Nur ein unbedeutender Teil der empfangenen Impulse war ihm verständlich. Oft erhielt er dringende Nachrichten die keinerlei Sinn ergaben. Er existierte in der Blase aus Schmerzen, empfing und sendete.
    Von den Impulsen, die er sendete, blieben die meisten unbeachtet. Die positronische Steuerzentrale reagierte einfach nicht darauf. Sie war wie ein unüberwindlicher Block, die ihm den Zugang zu den verschiedenen Sektionen der Plattform versperrte.
    Oft peinigte ihn der Schmerz so sehr, daß er Hunderte von Impulsen in kurzer Zeit abgab. Dann begann er zu toben. Die Impulse wurden aufgezeichnet und von der synchron zur Steuerpositronik geschalteten Lautsprecheranlage in Töne verwandelt.
    Nach solchen Ausbrüchen brauchte er lange, um sich zu erholen. Während dieser Zeit war er vollkommen apathisch.
    Um ihn herum wurden in einer Sekunde Tausende von Schaltungen vorgenommen. Früher war er Mittelpunkt dieser Schaltungen gewesen, doch jetzt vermochte er sie kaum noch zu beeinflussen. Die positronische Steuerzentrale hatte vom Koordinator den Auftrag erhalten, eine bestimmte Art von Impulsen zu ignorieren.
    Es schien, als sei er nicht mehr in der Lage, andere Impulse zu senden.
    Oft wünschte er, er würde aufhören zu existieren, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, wie das Ende seiner rätselhaften Existenz herbeizuführen war. Vielleicht mußte er nur aufhören zu denken.
    Aber das war unmöglich. Sobald die Blase zusammenschrumpfte, zwangen ihn die Schmerzen zum Denken.
    In seiner Erinnerung gab es derart viele Existenzformen, daß er es nicht wagte, sich mit einer davon zu vergleichen. Auch waren sie alle körperlich, und er wußte nicht mit Sicherheit, ob er selbst körperlich existierte. Seine Schmerzempfindlichkeit schien zwar der Beweis für das Vorhandensein irgendeines Körpers zu sein, aber war es nicht möglich, daß das Bewußtsein ebenfalls Schmerzen fahlen konnte?
    Seine Erinnerungen waren viel zu abstrakt, als daß er daraus Beziehungen auf seine Existenz hätte ableiten können.
    Im Grunde genommen war er ununterbrochen auf der Suche nach seinem Körper. Er stellte unzählige Überlegungen an, wie er wohl aussehen mochte.
    Über seine Umwelt hatte er sehr konkrete Vorstellungen. Er konnte wenn er den Wunsch hatte, die gesamte Plattform beobachten. Die Impulsbilder zeigten ihm jede Einzelheit des gewaltigen Mutterschiffs. Alles was er von seiner Umgebung sah, ließ sich nicht in Zusammenhang mit seiner rätselhaften Existenz bringen.
    Er hatte vage Vorstellungen, daß er seit langer Zeit auf irgend etwas wartete. Er erinnerte sich an endlose Vorbereitungen, die jedoch abgeschlossen waren.
    Worauf wartete er?
    Auf die fünf Körper, die in die Plattform eingedrungen waren?
    Einer der fünf Fremden war ein Roboter. Innerhalb der Plattform gab es Tausende von Robotern.
    Warum sollte er auf eine solche Existenzform gewartet haben?
    Die vier anderen Körper waren interessanter. In seiner Erinnerung tauchten immer wieder Wesen auf, die ebenso aussahen wie diese Unbekannten.
    Seit das Raumschiff der Fremden abgestürzt war, empfing er ununterbrochen Impulse. Er reagierte nicht darauf, weil er den Sinn der Nachrichten nicht verstand.
    Die positronische Steuerzentrale hatte ihre Einstellung ihm gegenüber nicht geändert. Seit dem Aufprall des fremden Raumschiffs hatte er ununterbrochen Impulse abgestrahlt. Die Schaltungen hatten einwandfrei funktioniert, doch die Steuerzentrale hatte keinen seiner Befehle befolgt.
    Resigniert beobachtete er, wie die fünf Eindringlinge von den Robotern in ein Quartier gebracht wurden.
    Die Blase atmete ein und preßte ihn zusammen. Er begann wütend Impulse auszustoßen, die augenblicklich in Töne umgeformt wurden. Wie durch einen Schleier konnte er beobachten, daß die Fremden durch diesen Lärm verwirrt wurden. Er schrie weiter, weil ihn ihre Unsicherheit belustigte. Es war die einzige Möglichkeit, sich bemerkbar zu machen. Die Umwandlung der Impulse in Töne konnte die Steuerzentrale nicht verhindern.
    Die unbekannten Raumfahrer bewegten sich hastig. Jede ihrer Bewegungen deutete darauf hin, wie intensiv diese Wesen sich

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