0301 - Die Plattform des Schreckens
Technik als Vorbild gewählt.
„Jetzt legen wir an", sagte Burnett schrill. Redhorse glaubte, einen gewissen Stolz aus der Stimme des Walkers herauszuhören.
Die Plattform wurde von einer heftigen Erschütterung durchlaufen. Redhorse wurde an ein Erdbeben erinnert. Der Sessel, auf dem man ihn festgebunden hatte, vibrierte heftig. Burnett sagte irgend etwas, doch in dem Krachen, mit dem sich das Heck des Mutterschiffes in die Vertiefung schob, ging jedes andere Geräusch unter. Es hörte sich an, als würden gleichzeitig Tausende von Urwelttieren schreien. Das Knirschen von Metallflächen, die sich auf einer Länge von mehreren Kilometern aneinander rieben, pflanzte sich durch alle Räume und Gänge der Plattform fort.
Die Sektion zerbricht! schoß es Redhorse durch den Kopf.
Auf dem Bildschirm war jetzt nur ein Teil der Halbkugel zu sehen" Das Bild wackelte. Redhorse sah zu den Walkers hinüber. Die seltsamen Wesen zeigten keinerlei Unruhe. Das bewies dem Cheyenne, daß die Verankerung stets unter solchen Begleitumständen vonstatten ging.
Ein letzter Ruck erschütterte die Plattform, dann wurde es still.
Redhorse, der unwillkürlich den Atem angehalten hatte, holte tief Luft. Jetzt war ihre Sektion zusammen mit elf anderen unterhalb der Randzone des Zentralkörpers verankert.
„Wir sind angelangt", stellte Burnett gleichmütig fest. „Jetzt können wir uns um Ihre beiden Freunde kümmern."
„Handeln Sie nicht voreilig", sagte Redhorse eindringlich zu dem alten Walker. „Sie müssen uns glauben, daß wir nicht in die Plattform gekommen sind, um Ihrem Volk den Lebensraum streitig zu machen." Redhorse deutete auf die Bildschirme. „Überlegen Sie, daß wir nur zu fünft gekommen sind.
Halten Sie uns wirklich für so dumm, daß wir annehmen, die Walkers mit einer so kleinen Streitmacht besiegen zu können?"
Zum erstenmal zeigte sich Burnett etwas versöhnlicher gestimmt.
„Natürlich könnt ihr uns nicht gefährlich werden", sagte er.
„Auf der Oberfläche der Plattform liegt unser Schiff", erinnerte Redhorse. „Es ist nur noch ein Wrack.
Wir sind abgeschossen und von Robotern in die Plattform gebracht worden. Sie müssen wissen, Burnett, daß nicht alle Roboter den Befehlen der Walkers gehorchen."
„Das ist richtig", gab Burnett zu. „Aber ihr seid nun einmal hier, und ich weiß nicht, was ich mit euch anfangen soll."
Redhorse spannte seine Muskeln und sprengte die Fesseln, die ihn gehalten hatten. Die Walkers zischten aufgeregt. Redhorse fühlte, wie sich der Lauf einer Waffe in seinen Nacken preßte.
Er breitete seine Arme aus.
„Geben Sie uns frei, Burnett!" sagte er fest. „Helfen Sie uns, die Plattform wieder zu verlassen."
7.
Die Plattform ist mit irgend etwas zusammengestoßen! dachte Zachery und klammerte sich verzweifelt an einer Verstrebung des Gerüsts fest. Zu seinem Erstaunen ließen sich die Kampfroboter am Boden der Halle weder von den Erschütterungen noch vom Lärm bei ihrer Suche aufhalten, sie hatten sich verteilt und suchten ein Gerüst nach dem anderen ab.
Bald würden sie auch dorthin kommen, wo Zachery Parral und Testrobot Spinoza um ihr Gleichgewicht kämpften. Zachery hätte sich mit Hilfe seines Flugaggregats von den Metallverstrebungen lösen und davonfliegen können. Dann hätten ihn die Roboter jedoch sofort gesehen. Er zog es deshalb vor, auf ein Ende der Erschütterungen zu warten.
Als der Lärm verstummte und die Plattform zur Ruhe kam, atmete Zachery auf. Er dachte an Redhorses Stimme, die er vor kurzer Zeit über mehrere Lautsprecher gehört hatte. Hatte man den Obersten gezwungen, sich mit ihm in Verbindung zu setzen, oder bestand tatsächlich eine Gefahr für Lujan? Wenn es ein Trick war, durfte Zachery sich nicht ergeben, weil er dann seinen letzten Trumpf verspielte. Woher aber sollte er wissen, ob Redhorse freiwillig oder unter Zwang gesprochen hatte?
Spinoza gab auf keine Frage eine Antwort. Er war offenbar so in seine Meditationen versunken, daß er für Zachery keine Hilfe bedeutete.
Der Leutnant war müde und hungrig. Die Befürchtung, daß es von dieser Riesenplattform kein Entkommen gab, gewann in seinen Überlegungen allmählich die Oberhand. Die Ausweglosigkeit der Lage lähmte Zacherys Entschlossenheit.
Die Kampfroboter waren jetzt an der Gerüstreihe angelangt, die nur fünfzig Meter von Zacherys Versteck entfernt stand. In wenigen Augenblicken würden sie die paar Schritte bis zur nächsten Reihe zurücklegen und Zachery und
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