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0301 - Die Plattform des Schreckens

Titel: 0301 - Die Plattform des Schreckens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zuverlässig..."
    „Das bezweifle ich", behauptete Zachery steif. „Haben Sie sich jemals mit ihm über seine Ansichten über das Zusammenleben der verschiedenen Dienstgrade während einer besonderen Situation unterhalten, Sir?"
    Carruther seufzte. „Klingt ja fürchterlich kompliziert, Leutnant. Warum sollte ich ausgerechnet mit Velarde darüber sprechen?"
    Zachery kam sich wie ein Narr vor. Er begriff, daß Autorität keine Sache war, die sich mit Worten erreichen ließ.
    Carruther besaß Autorität, sie umgab ihn als unsichtbare Aura. Er, Parral, dagegen wurde offenbar überhaupt nicht für voll genommen. Zachery biß sich auf die Unterlippe. Und er wäre fast zu Redhorse gegangen, um ihm ausgerechnet jetzt den Sergeanten zu melden! Der Oberst hätte ihn ausgelacht.
    Vielleicht, dachte der Leutnant langsam, konnte man Autorität lernen.
    „Für Sie ist das alles noch ein bißchen neu, Leutnant", meinte der Captain wohlwollend. „Machen Sie sich nichts daraus, wenn einer dieser alten Kämpfer sich für sehr wichtig hält."
    Warum sagt mir jeder, daß ich unerfahren und jung bin? dachte Zachery wütend. Natürlich war alles neu für ihn, aber er war ebensoviel wert wie alle anderen. Er würde es ihnen schon beweisen.
    Schließlich wurde niemand aus einem Zufall heraus Leutnant. Man mußte arbeiten und lernen. Cafana Velarde war nur Sergeant und doppelt so alt wie Zachery. Was bildete er sich überhaupt ein?
    Carruther ging davon. Seine Stiefel knirschten auf brüchigen Felsbrocken. In diesem Augenblick näherte sich eine schlanke Gestalt, die zwei Lampen im Gürtel hängen hatte.
    „Hallo! Leutnant Tick-Tack!" rief Spinoza aufgeräumt. „Ich bin gekommen, um hier einen Test zu machen. „ Parral erstarrte. Velarde war zu den Jets gegangen und hatte den Roboter über den Spitznamen des Leutnants informiert. Dieser bösartige Bursche, dachte Zachery gereizt. Ich werde es ihm heimzahlen.
    „Mein Name ist Parral", sagte er.
    „Tick-Tack gefällt mir besser", entgegnete Spinoza. „Es klingt so kybernetisch."
    Zachery seufzte ergeben. Er mußte sich damit abfinden, daß er noch nicht als vollwertiges Mitglied dieser kleinen Gemeinschaft galt. Er beeilte sich, von Spinoza wegzukommen, bevor der Roboter mit einem seiner nicht immer ungefährlichen Tests begann.
    Wenige Augenblicke später trat er in den Lichtkreis der großen Scheinwerfer der Jets. Redhorse kam ihm entgegen. Der Oberst sah nicht müde aus, obwohl er ununterbrochen arbeitete.
    „Ich dachte, Sie würden schlafen", sagte Redhorse erstaunt.
    Zachery fühlte, wie er trotz der Wärme der Nachtluft erschauerte. Er kam sich plötzlich sehr verlassen vor.
    „Gehen Sie wieder an die Arbeit!" befahl Redhorse, Parral nickte dankbar. Endlich jemand, der ihm eine Aufgabe stellte und nicht davon sprach, wie unerfahren er noch war. Er kletterte in die Schleuse. Sergeant Velarde trat ihm entgegen und drückte ihm einen kleinen Schweißbrenner in die Hände.
    „Damit können Sie doch umgehen, Sir?" fragte er spöttisch.
    Schweigend zündete Zachery die Düse an und richtete den Flammenkegel gegen das Gesicht des Raumfahrers.
    „Noch ein Ton, und ich brenne Ihnen die Nase ab", sagte er.
    Velarde lachte dröhnend und entfernte sich. Zachery vertiefte sich in die Arbeit und verlor jeden Zeitbegriff. Ab und zu richtete er sich auf und streckte sich. Seine Müdigkeit war verflogen. Nach ungefähr drei Stunden hatte er seine Arbeit erledigt. Seine Augen brannten von der Helligkeit der Flamme, in die er die ganze Zeit über geblickt hatte. Ein Schutzschirm hatte ihn beim Arbeiten gestört.
    Er spürte, wie ihn eine eigenartige Befriedigung durchströmte. Fr fühlte sich mit den anderen auf eine geheimnisvolle Art verbunden. Da waren sie, verloren und abgeschnitten, und kämpften gemeinsam um ihr Leben. Dabei war es gleichgültig, ob sie Offiziere oder einfache Raumfahrer waren.
    Ich denke schon wie Velarde, überlegte er, als er die Jet verließ.
    „Unmöglich", murmelte er vor sich hin. „Dieser Barbar ist überhaupt nicht in der Lage, solche Dinge zu verstehen."
    Er wanderte ein paar Schritte über den harten Boden.
    „Wir werden jetzt einen Start versuchen", erreichte ihn Redhorses Stimme von der Schleuse einer Space-Jet aus. „Die Mannschaften bleiben die gleichen. Carruther holen Sie Ihre Männer an Bord."
    Zachery blieb ungläubig stehen. Die Lineartriebwerke waren nur notdürftig repariert. Durch die Schweißarbeiten konnten Spannungen in der Ummantelung

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