0301 - Druiden-Rache
den Film »Rückkehr der Jedi-Ritter« gesehen. Mit all seinen wundersamen Gestalten, die so schrecklich oder auch so schön sein konnten, je nach dem, mit welchen Augen man den Film betrachtete Peter Gall hatte sich von der Atmosphäre des Streifens einfangen lassen. Filme dieser Art brachten ihm, dem Landschaftsmaler und Bauern, viel. Davon konnte er tagelang träumen und seiner eigenen Phantasie freien Lauf lassen.
Wie gern würde er mit den Filmemachern tauschen, aber ihm war nur der kleine Cotton geblieben und natürlich die Malerei. In seiner knappen Freizeit brachte er die wildromantische Landschaft Cornwalls auf die Leinwand und da hinein zeichnete er die fremden Raumschiffe und Schreckenswesen, die angeblich von fremden Sternen gekommen waren und heute noch in der Erde des Landes wohnen sollten.
In den Felsen, den Höhlen, unter jedem Hügel und Berg. Alles hatte hier seine Geschichte.
Peter kannte sich aus. Manchmal erzählte er sie auch, aber er hatte nur seine Mutter, die ihm zuhörte und die stets den Kopf schüttelte, bevor sie zu sagen pflegte: »Junge, du bist ein unverbesserlicher Phantast. Ein lieber Spinner, aber denk endlich mal realistisch. Suche dir eine Frau! Du bist bald 25, und ich lebe auch nicht ewig.«
»Ich warte auf die Sternenprinzessin, und ich habe ja dich«, gab Peter immer zur Antwort, worauf seine Mutter anfing zu lachen.
Seit dem Tode des Vaters vor zwei Jahren sorgte Peter für seine liebe alte Dame, die sich um ihren Sohn ernste Gedanken machte, weil er so anders war als die übrigen Jugendlichen aus der näheren Umgebung oder den Städten.
Sie sagte wenig, obwohl ihr die nächtlichen Ausflüge des Sohnes nicht gefielen und sie sich Sorgen machte, aber Peter war jedes Mal zurückgekehrt, denn er kannte die Gegend, schließlich war er hier aufgewachsen.
Als einen netten Spinner oder als einen Phantasten hatte die Mutter ihren Peter immer bezeichnet. Aber war das, was er mit eigenen Augen sah, wirklich Phantasie?
Nein, das war Realität. Da war etwas lautlos vom Himmel gekommen, das aussah wie ein fremdes Raumschiff, und ausgerechnet Peter Gall hatte es gesehen.
Er fieberte.
Auf dem Bauch lag er, spürte weder die Nässe des Bodens und auch nicht die Kühle der Nacht, die unheimlichen Vorgänge hatten ihn zu sehr in den Bann gezogen. Dieses seltsame Flugobjekt sah wirklich aus wie ein fremdes Raumschiff, und Peter wußte, daß er schon ein ähnliches gemalt hatte.
Noch stand es still, und Peter, der jetzt sein Nachtglas vor die Augen hielt, sah es dicht vor sich. Und auch das plötzliche Licht, als es zur Landung ansetzte.
Peter hielt den Atem an.
Er war innerlich so erregt, daß er das Glas nicht mehr halten konnte und es zur Seite legte. Aus normalen Augen beobachtete er die Landung, die ebenfalls völlig lautlos ablief, und er sah auch, wie ein noch hellerer Strahl aus der Lichtfülle herausschoss und irgendein Ziel traf. Was es war, konnte er nicht erkennen, es war auch nicht so interessant, denn aus einer nun offenen Luke schob sich eine Leiter, damit die Besatzung aus dem Schiff steigen konnte.
Menschliche Gestalten auf den ersten Blick. Auch waren sie bewaffnet. Die Instrumente sahen aus wie Gewehre, und die Zunge des Peter Gall fuhr aufgeregt über die Lippen.
Es war unwahrscheinlich, was er da beobachtete. Die Invasion eines Raumschiffes. Vielleicht kam es aus einer fernen Galaxis, Tausende von Lichtjahren entfernt, und Peter wurde es ganz anders.
Wie lange und wie oft hatte er davon geträumt? Ihm, ausgerechnet ihm, war es gelungen, das zu beobachten, von dem die Welt träumte.
Er konnte kaum atmen. Sein Herzschlag hatte sich beschleunigt.
Peter wischte sich über die Augen und spürte die Tränen der Freude.
Vier Außerirdische hatten das seltsame Sternenschiff jetzt verlassen. Für Peter gab es überhaupt keine Diskussion. Er hatte es mit Außerirdischen zu tun, wer von den Menschen würde schon mitten in der Nacht auf so geheimnisvolle Art landen.
Es war fantastisch.
Wie in den Filmen.
Und wie in den Filmen, so bewegten sich die schwarz gekleideten Wesen auch voran. Sie blieben zusammen, gingen in einer Reihe und steuerten den Hügel an, auf dessen runder Kappe Peter Gall lag und aus großen Augen beobachtete.
Sie kamen näher und bewegten sich vorsichtig und unsicher, als wären sie in einer fremden Welt.
Wenn sie so weitergingen und den Hügel hinaufschritten, mußten sie Peter erreichen.
Das erkannte der junge Bauer und Hobbymaler sehr
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