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0301 - Druiden-Rache

0301 - Druiden-Rache

Titel: 0301 - Druiden-Rache Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Korab war ein Reiner, ein Wissender, deshalb konnte ich die Silbe in seinem Beisein auch aussprechen.
    »Es ist die einzige Möglichkeit, Mandra«, drängte ich den Freund zu einer Entscheidung.
    »Besteht denn wirklich ein Grund?« Er war noch immer nicht überzeugt. Ich konnte es ihm nachfühlen. Von Kind an hatte man ihm vor der heiligen Silbe die nötige Ehrfurcht eingeflößt. Sie auszusprechen, war fast ein Ding der Unmöglichkeit.
    »Weißt du eine bessere Lösung?« fragte ich ihn.
    Er schüttelte gequält den Kopf. »Nein!«
    »Dann müssen wir es so machen«, sagte Suko. »Wenigstens einen Versuch starten. Denk daran, Mandra, welche Gefahren auf uns und Unschuldige lauern. Den Menschenverschlinger haben wir erlebt. Wer weiß, wer noch alles kommen kann?«
    »Du hast ja recht.«
    »Gibst du deine Einwilligung?«
    Mandra Korab atmete tief ein. »Bleibt mir etwas anderes übrig?« fragte er.
    »Natürlich, du…«
    »Ja, ich mache es.«
    Unser Lächeln fiel erleichtert aus. Endlich hatte Mandra begriffen, daß wir, wollten wir etwas erreichen, es nur auf diesem Wege schaffen konnten.
    »Hol den Dolch!« bat ich ihn.
    Mandra nickte und knöpfte sein Jackett auf. Der Inder hatte einen Spezialgürtel angelegt, der sieben Scheiden besaß, in die er seine Waffen stecken konnte.
    Sechs waren leer, eine nur gefüllt.
    Der Griff schimmerte in einem geheimnisvollen Rot, als Mandra den Dolch aus der Scheide nahm und die Waffe zwischen uns auf den Tisch legte. Im Gegensatz zu vielen anderen Waffen besaß diese eine schwarze Klinge. Das Material, aus dem sie bestand, kannte ich nicht. Vielleicht stammte es nicht einmal von dieser Erde, wer konnte das schon wissen.
    Im Griff bewegte sich etwas.
    Schlieren waren darin eingearbeitet. Sie zitterten leicht, bewegten sich und formten genau den Griff nach, indem sie die Umrisse von innen her nachzeichneten.
    Eine ungewöhnliche und sehr interessante Waffe, die Mandra auf den Tisch gelegt hatte.
    »Und jetzt dein Kreuz«, sagte Suko.
    Ich nahm es ab. Während ich die Kette über den Kopf streifte, drückte ich uns die Daumen, daß der Versuch auch klappte, und ich legte das Kreuz dicht neben den Dolch.
    »Sie müssen sich berühren«, sagte Mandra leise, streckte seinen Arm aus, faßte die Waffe und legte sie mit dem Griff so hin, daß er die Silbe an der rechten Seite des Kreuzes leicht berührte. Sie war dort eingraviert worden, wo auch der Erzengel Raffael sein Zeichen hinterlassen hatte.
    Mandra nahm seine Hand wieder zurück. Er schaute uns an, nickte und sagte: »Er ist bereit.«
    »Du mußt die Silbe aussprechen«, flüsterte ich.
    Er runzelte die Stirn. »Ich mache es auch«, erwiderte er, »obwohl ich mich befangen fühle.«
    »Wieso?«
    »Ich weiß nicht, John, aber ich stamme aus einem Land, wo es etwas kaum Erklärbares und so ungeheuer Besonderes ist, die Silbe auszusprechen, daß man sich fast nicht traut.«
    Suko stimmte mir zu. »Mandra, es tut mir leid, aber du bist der Mann. Bitte!«
    Er atmete tief ein. »Ja, ich weiß, es wird mir nichts anderes übrigbleiben. Bitte, gebt mir ein wenig Zeit, ich muß mich konzentrieren.«
    Wir stimmten zu.
    Mandra Korab lehnte sich zurück. Im nächsten Augenblick glich er einer Statue, so bewegungslos blieb er in dem Sessel hocken und preßte seinen Rücken gegen die Lehne.
    Auch in seinem Gesicht rührte sich nichts. Es blieb eine Maske, die Augen hielt er halb geschlossen. Seine Hände hatte er flach auf die Oberschenkel gelegt, und wir sahen, daß sich seine Lippen bewegten, ohne daß ein Laut über sie drang.
    Spannung hielt uns erfaßt. Ich spürte den Schweiß auf meinen Handflächen und dachte darüber nach, ob Mandra es schaffen würde. In diesem Dolch wohnte eine unbekannte Kraft, die vielleicht durch das Kreuz erst hervorgelockt werden konnte.
    Hoffentlich schafften wir es. Zwei Kräfte kamen zusammen, sollten eine Verbindung eingehen und über Raum und Zeit hinweg eine Entscheidung treffen.
    Mandra nickte.
    Es war nicht nur für uns das Zeichen, auch für ihn selbst.
    Im nächsten Augenblick sprach er die Silbe aus!
    ***
    Die vier Männer in ihren seltsamen Anzügen hatten sich dort versammelt, wo der Mann gestorben war. Nichts sahen sie mehr. Bis auf einen feuchten Fleck im Gras, doch um ihn kümmerte sich keiner der Mörder.
    Ja, sie waren Mörder. Und für das, was sie da getan hatten, gab es keine Entschuldigung. Kalter, brutaler Mord an einem Unschuldigen, der ihnen nichts, aber auch gar nichts getan hatte. Er

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