0303 - Das magische Attentat
geworfen hat. Immerhin war es der Monat Februar und dort, wo Asmodis den Versuch startete, trug man zu dieser Zeit nicht gerade konventionelle Kleidung. Es war in Mainz gewesen, am Rosenmontag…
Doch diesmal stellte es Asmodis schlauer an. Immerhin besaß er mehrere Tarnexistenzen — und die waren nicht immer männlich.
So schlüpfte er in den Körper jener Frau, die sich Anna-Samantha Modis nannte. Für einen Teufel, der alle Verführungskünste beherrschte, war es gar kein Problem, die Aufmerksamkeit des EWIGEN zu erregen, der sich hinter der Maske eines Geschäftsmannes von Dallas verbarg. Asmodis erkannte ihn genau an seinem Kristall, den er in die reichverzierte Gürtelschnalle eingearbeitet hatte.
Doch Sigma erkannte nicht, daß er gerade den Teufel verführte und dabei von ihm verführt wurde. Ohne es zu ahnen, war Asmodis jetzt in ihm und konnte ihn jederzeit verlassen. Doch solange sich Asmodis in ihm befand, war er sicher. -Als Asmodis den Begriff »Château Montagne« vernahm, hätte seine Selbstdisziplin fast einen Knacks erlitten. Die EWIGEN wollten die dämonensicher abgeriegelte Festung seines großen Gegners Professor Zamorra stürmen.
Und der Fürst der Finsternis wußte nur zu gut, daß die Dämonensperren um Château Montagne sogar gegen einen Höllengebieter wie Lucifuge Rofocale absolut tödlich waren.
Was würde geschehen, wenn der EWIGE den unsichtbaren Bann passierte?
Konnte seine geistig-mentale Substanz, die sich in Sigma befand, das überleben? Oder wurde er einfach hinweggefegt, ohne daß es der EWIGE merkte, daß in seinem Körper ein Teufel starb?
Asmodis wußte nur eins. Er mußte es riskieren.
Alles auf eine Karte setzen. Diese Gelegenheit, sich unerkannt mitten zwisehen die Feinde zu schleichen, kam gewiß nie wieder.
Die Existenz der Hölle stand auf dem Spiel. Und Asmodis war seinem Hölleneid immer treu geblieben - auch wenn es manchmal so aussah, als wenn er die Macht des Guten unterstützte.
Weder Omikron noch Sigma ahnten, welche tückische Macht außer ihnen noch mit im Raumschiff weilte. Und unerkannt studierte Asmodis die DYNASTIE…
***
»Sie ziehen heran in sturmdurchtobter Nacht. Hans Hackelberg, der wilde Jäger führt sie an!« sagte Carsten Möbius leise. »Sie dringen hervor aus dem Hörselberg in Thüringen und jagen über das Land. Eine wilde Meute, hoch zu Roß. Mit Hörnerschall und Peitschenknall rasen sie dahin und jagen mit dem Sturmwind um die Wette. Voran ihre bellenden Jagdhunde, die sich auf alles stürzen, was da lebt. Das ist die Strafe für Hans Hackelberg, der am heiligen Karfreitag gejagt hat. So hat man es mir erzählt, als ich noch klein war. Immer, wenn dunkle Wolken aufziehen und der Sturmwind heranfaucht, dann muß ich daran denken!«
»Und du meinst, daß in dieser Wolke das Wütende Heer heranzieht?« fragte Professor Zamorra.
»Ich habe ein ungutes Gefühl… irgend eine Angst, die ich nicht beschreiben kann. Diese schwarze Wolke… sie lebt… doch das Leben ist totl«
»Wenn ich jetzt Merlins Stern tragen würde; dann könnten wir feststellen, ob du recht hast!« sagte Professor Zamorra mit Bedauern in der Stimme.
»Und wenn’s wirklich das Wütende Heer ist - um Château Montagne liegt der Dämonenbann!« beruhigte Nicole Duval. »Dieses Wütende Heer ist, wenn es tatsächlich existiert, sicher von den Kreaturen LUZIFERS zu untotem Leben erwacht. Da gibt es keine Chance für den wilden Jäger mit seinen Kumpanen, hier einzudringen!«
»Außerdem haben wir nicht die sieben heiligen Nächte zwischen Weihnachten und Neujahr!« meldete sich Ted Ewigk zu Wort. »In einer anderen Legendenversion über dieses Heer sind es die alten Götter der Germanen, die in dieser Zeit über das Land reiten und sehen, ob die Menschen ihr Herz ihnen wieder zuwenden. Wotan, der Herr der Götter, reitet auf seinem Schimmel voran. Darum schütten in entlegenen Gegenden die Bauern noch etwas Heu vor das Haus, damit Wotans Pferd Futter bekommt. Und niemand wird in dieser Zeit Wäsche auf die Leine hängen, damit das Pferd nicht strauchelt, wenn es durch die Luft herangebraust kommt und so der Unwillen des Gottes erregt wird!«
»Was immer da in der Wolke auf uns herantreibt - ich lasse nicht zu, daß meinem Freund etwas passiert!« sagte Michael Ullich entschlossen. Ein kurzer Ruck, dann fiel die Lederumhüllung zu Boden. Der bläuliche Stahl des Schwertes blitzte in seiner Faust.
»Es wäre vielleicht doch besser, Vorkehrungen zu treffen!« sagte
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