0303 - Das magische Attentat
Gäste zu bedienen!« grinste ihn Möbius an und hob den Spieß mit der linken Hand in Hüfthöhe. Die Rechte zog seine fünf Meter lange, dünne Peitsche hervor. Eine indische Tigerpeitsche, mit der ein Varieteekünstler dem Millionenerben allerhand Tricks gezeigt hatte.
»Au weia!« stöhnte Michael Ullich. »Carsten Möbius - Frankfurts Antwort und Indiana Jones!«
»Wenn du jetzt noch den abgedroschenen Witz mit ›Heinz Schenk und dem Bembel des Todes‹ bringst, werde ich ungemütlich!« brummelte Möbius. »Dann werde ich zum ›Jäger des vergorenen Quatsches‹!«
»Setz wenigstens einen Hut auf, wenn du dich als Held richtig in Szene setzen willst!« meinte Michael Ullich anzüglich und wies auf die Sturmhaube, unter welcher der Skelettschädel langsam zerfiel.
In diesem Moment tappten die ersten Skelette die Treppe herab. Sie nahmen keine Notiz von dem bereits zerstörten Knochenmann, sondern drangen mit geschwungenen Waffen auf die beiden Freunde ein.
Immer neue Gestalten des Grauens wogten heran. Ohne einen einzigen Laut von sich zu geben, drangen sie auf die beiden Jungen ein. Nur das Klappern der Knochen und das Scheppern der Rüstungsteile war zu vernehmen.
Der Ausweg nach oben war versperrt…
***
»Unsere Helfer finden unten in den Kellern Widerstand!« sagte Omikron. »Dort wird gekämpft. Ich habe verspürt, wie eines der Skelette bereits vernichtet wurde!«
»Wir werden unsere Kraft konzentrieren!« sagte Sigma. »Dieser Mann und die Frau hier sind nicht wichtig. Sie können uns nicht aufhalten. Lassen wir sie gehen, denn wenn wir sie jetzt töten, verschwenden wir unsere Energie nur unnütz. Es sind Diener, die unwissend sind!«
Ted Ewigk und Nicole fiel ein Stein vom Herzen, als sie das hörten. Sie waren gerettet - für den Augenblick wenigstens. Aber sie mußten vorsichtig sein, daß die EWIGEN ihre Identität nicht doch noch entdeckten.
Sie mußten insgeheim einen Widerstand aufbauen, der den geheimnisvollen Gegnern nicht sofort erkennbar war.
Sie mußten jetzt versuchen, mit Störangriffen zu helfen, daß Professor Zamorra Erfolg hatte. Diese Angriffe mußten jedoch so trottelhaft ausgeführt werden, daß sie nicht erkennbar waren.
Immerhin hatten Nicole und Ted keine Waffen gegen die Unheimlichen.
»Der Mann, der entkommen ist, mag gefährlich sein!« sagte Omikron. »Ich werde ihn verfolgen. Und töten, wenn ich ihn habe!«
»Er hat deinen Strahler!« warnte Sigma. »Und er kann damit umgehen!«
»Mich schützt der Kristall!« sagte Omikron. »Ich werde ihn aktivieren. Dann wird die Blaster-Energie abgeleitet. Konzentriere deine Kraft auf die Skelette, die dort unten kämpfen. Sie müssen siegen. Und daher müssen sie stabiler werden. Wenn die schon beim ersten Anprall zerfallen, sind sie zu schwach!«
»Ich werde mein Möglichstes tun!« versprach Sigma. »Doch die Kraft meines Kristalles ist begrenzt. Ein Alpha hätte die größeren Chancen!«
»Warum willst du nicht gleich den ERHABENEN hier haben?« fragte Omikron höhnisch. »Das sind doch Primitive, die uns hier Widerstand leisten. Ein Überraschungserfolg für den Anfang - mehr war das nicht! Jetzt werden sie uns erst richtig kennenlernen. Diese beiden dort«, damit wies er auf Nicole und Ted, die sich ein wenig abseits zusammengekauert hatten und sich verzweifelt bemühten, ein wenig intelligentes Gesicht zu zeigen, »die sind harmlose Narren. Doch der Mann, der den Blaster erbeutet hat, das ist ein Kämpfer. Und auch das, was unten im Keller gegen unsere Skelette ankämpft, darf nicht unterschätzt werden. Solche Menschen müssen vernichtet werden. Der ERHABENE wird sehr unzufrieden, wenn wir ihm keinen positiven Bericht vorlegen können!«
»Sorgen wir also dafür, daß wir weiterhin in seiner Huld wandeln!« sagte Sigma. »Und nun geh und jage den Mann mit dem Blaster. Ich muß mich konzentrieren, sonst werden viele Skelette unten im Keller sinnlos geopfert. Ich spüre, daß es zwei Menschen sind, gegen die sie sich wehren müssen!«
»Ich will ihre Köpfe!« sagte Omikron. Dann wandte er sich um und ging zu der Treppe, die Professor Zamorra hinabgerannt war. Doch er ging nicht hinab.
Mit einem Handgriff aktivierte er seinen Dhyarra-Kristall. Die astralen Schwingungen, die der Körper des Parapsychologen abgegeben hatten, wurden vom Kristall noch erfaßt. Und die Zauberkräfte des Steins erkannten, wo sich dieser Mensch gerade in diesem Augenblick befand.
Den Weg, den Professor Zamorra genommen hatte,
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