0303 - Das magische Attentat

konnte der EWIGE in Gedankenschnelle nachvollziehen. Die Kraft des Dhyarra-Kristalles würde ihn zu diesem Punkt im Château tragen.
    Sigma erkannte, wie der Körper Omikrons transparent wurde und dann im Nichts verging. Er würde dort auftauchen, wo sich der Mann mit dem Blaster jetzt befand. Sigma zweifelte nicht daran, daß Omikron ihn besiegen würde.
    Er konzentrierte sich auf seinen Kristall. Der Dhyarra funkelte wie ein blauer Diamant, als er mit den Kuppen seiner Finger darüber hinweg strich und verschiedene Punkte des Facettenschliffs berührte.
    Ungeahnte Kräfte durchflossen die Skelettkrieger, die auf Michael Ullich und Carsten Möbius eindrangen…
    ***
    Michael Ullich fing einen von oben mit der Axt geführten Hieb mit dem Schwert ab. Gorgrans Klinge zerschnitt den Stiel der Waffe, und das Blatt der Axt wirbelte durch die Luft, prallte gegen die Wand und trieb eine tiefe Kerbe in den-Stein. Während der blonde Junge mit einem Rundschlag einen geschwungenen Streitkolben aus der Bahn lenkte, stieß Carsten Möbius mit dem Sauspieß zu.
    Der Skelettkrieger wurde vor der Brust getroffen und zurückgeschleudert. Scheppernd ging er zwischen zwei Knochenmännern zu Boden, die hinter ihm drängten.
    »Hier ist ja mehr los als beim Schlußverkauf!« sagte der Millionenerbe sarkastisch.
    »Dann sieh nur zu, daß du die Kundschaft ordentlich bedienst!« empfahl Michael Ullich. »Sie sind verwundbar, als wenn sie normale Menschen wären — nur daß zwischen ihren blanken Knochen kein Leben mehr ist. Wenn sie den für sie tödlichen Treffer bekommen haben, dann zerfallen sie zu Staub. Nur die Rüstung bleibt übrig! - Siehst du! So geht es!« Er machte einen raschèn Ausfallschritt, unterlief einen herankreiselnden Morgenstern und stieß zu. Die Klinge des Schwertes bohrte sich beim Skelettkrieger dorthin, wo früher das Herz geschlagen hatte.
    Das Schwert, das durch Stein schneidet, durchdrang das rostige Eisen der Rüstung wie Papier. Sofort zog Ullich die Klinge zurück, um sich gegen zwei andere Skelette zu wehren, die mit geschwungenen Waffen auf ihn eindrangen.
    Der Skelettkrieger schwankte einen Moment wie ein Betrunkener und stürzte dann nach vorne über. Der an einer starken Eisenkette schwingende Morgenstern polterte zu Boden. Scheppernd sank der Knochenmann in sich zusammen. Beiläufig erkannte Carsten Möbius, daß er in rasender Eile zerfiel.
    »Hier sieht man noch die Trümmer rauchen - der Rest ist nicht mehr zu gebrauchen!« zitierte er Wilhelm Busch, während er mit dem Sauspieß die Attacke eines anderen Knochenmannes abwehrte.
    »Wer den Schaden hat, braucht den Schrott nur noch abholen zu lassen!« sagte Michael Ullich ungerührt, auf die übriggebliebenen Rüstungsteile weisend. »Warum lebt der Max so flott? — Er handelt ja mit Schrott!«
    Dabei schlug er mit dem Schwert eine Acht, um die in immer größerer Zahl herandrängenden Skelette abzuwehren. Für jeden Knochenmann, den sie besiegten, griffen zwei neue Angreifer an.
    »Mann, das ist ja ein Gedränge wie in der Disco!« keuchte Carsten Möbius.
    »Wenn nur noch ein paar hübsche Mädchen dabei wären!« setzte Ullich hinzu. »Aber langsam wird mir der Arm lahm. Wenn die Party in dem Tempo so weitergeht, dann muß ich passen!«
    »Dann mach mal eine Art hinhaltenden Kampf!« empfahl Carsten Möbius. »Wir müssen sehen, daß wir uns absetzen!«
    »Und wohin?« fragte Ullich. »Zamorras Computer-Raum ist das hier nicht. Eher sein Party-Keller!«
    »Ich weiß, wo wir lang müssen!« keuchte Carsten Möbius. »Da hinten ist die Tür zum Zellentrakt, wo man die armen Teufel früher die Schmerzensschreie der Gefolterten hören ließ. Am Ende dahinter ist der Raum, wo Zamorras Terminals stehen!«
    »Dann müssen wir mitten durch die Skelette hindurch!« bemerkte Ullich düster.
    »Du kannst ja höflich fragen, ob sie dich durchlassen!« setzte Möbius hinzu. »Entweder auf die höfliche oder auf die militärische, oder auf die barbarische!«
    »Fasele nicht in Kreuzworträtseln !« knurrte der blonde Junge, der während dieses in keuchenden Absätzen hervorgestoßenen Gesprächs das Schwert schwang und die eindringenden Skelette bekämpfte. Was er mit der Klinge niederwarf, das erledigte Carstens Sauspieß. Oder der Millionenerbe fegte den Knochenmann mit dem Spieß von den Füßen und Ullich erledigte den Rest mit dem Schwert.
    »Entweder du fragst ›Würden die Herrschaften bitte die Güte haben, mich vorbei zu lassen?‹ Das ist die