Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

Titel: 0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
ist?«
    »Natürlich.«
    »Und?«
    »Die ist zu Sand geworden, John. Eine andere Erklärung habe ich auch nicht.«
    So ganz war ich damit nicht einverstanden. »Aber aus dem Sand hat sich der Zwerg gebildet und nicht der Tote.« Suko runzelte die Stirn.
    »Da müßte ich auch erst mal nachdenken. Das ist mir zu hoch.«
    Ich verstand ebenfalls nicht viel, dafür schaute ich mich um, und mein Blick streifte über den Friedhof. Keine Menschenseele war dort zu sehen. Leer und verlassen lag das Gelände vor meinen Augen. Die zahlreichen Grabsteine wirkten wie Mahnmale. Hinter dem Gelände startete ein Flugzeug.
    Wir hörten das Dröhnen der beiden Propellermotoren, wandten die Köpfe und sahen, wie die Maschine in den bleigrauen Wolkenhimmel stieg. Dort die moderne Technik, während wir hier am Grab eine uralte Magie erlebt hatten.
    Zwei Dinge, die beinahe friedlich nebeneinander existierten. Die Maschine wurde kleiner und verschwand schließlich zwischen den grauen Wolkenbändern. Nur noch ein schwaches Leuchten ihrer Positionslichter war zu sehen, dann wurde es ebenfalls verschluckt.
    Ich zündete mir eine Zigarette an. Die Flamme des Feuerzeugs schirmte ich gegen den böigen Wind mit der Hand ab. Das Stäbchen brannte kaum, als Suko sagte: »Da kommt jemand.«
    Ich drehte mich um.
    Schon an den grünen Uniformen erkannte ich zwei Polizisten.
    Hinter ihnen lief ein Mann in Zivilkleidung. Es war damit zu rechnen gewesen, daß sich die Polizei die Sache einmal anschauen wollte, und die Männer würden erstaunt sein.
    Schnaufend blieben sie neben uns stehen, schauten uns scharf an und warfen zunächst einen Blick in das Grab. Hastig zuckten alle drei zurück.
    »Der Sarg ist offen und leer!« flüsterte der Zivilist, bevor er zackig herumfuhr und mich aus seinen blauen Augen fixierte. Er trug einen Hut mit nach unten gebogener Krempe. Über die gedrungene Gestalt hatte er einen langen grünen Mantel gehängt, das Gesicht war rund und von der Anstrengung des Laufens gerötet.
    Schnaufend atmete er durch die Nase.
    »Wo ist der Tote?«
    »Das kann ich Ihnen nicht sagen.« Beim Sprechen schnitt mir der Wind beinahe die Atemluft ab.
    »Da liegt Sand im Sarg, Herr Meissner«, meldete einer der beiden Uniformierten.
    »Ich weiß. Haben Sie den Toten aus dem Sarg genommen und den Sand hineingelegt?«
    Wir verneinten »Dann weisen Sie sieh erst einmal aus.«
    Wir nannten unsere Namen, ließen die Ausweise aber stecken.
    Als wir zum zweitenmal aufgefordert wurden, fragte ich, ob wir Herrn Meissner nicht unter sechs Augen sprechen konnten.
    »Was wollen Sie denn?«
    »Das erklären wir Ihnen schon.«
    Er überlegte noch und gab schließlich durch ein Nicken seine Zustimmung.
    Wir gingen ein paar Schritte zur Seite, während die Polizisten mit dummen Gesichtern zurückblieben. Ihr Flüstern war bald nicht mehr zu hören.
    Wir hatten zwar vorgehabt, unser Inkognito nicht so rasch zu lüften, doch die Ereignisse zwangen uns jetzt dazu, wobei ich hoffte, daß sich der Beamte nicht stur stellte.
    Ich zeigte ihm meinen Ausweis, und auch Suko hielt ihm die Plastikhülle hin.
    Mit den Sondervollmachten konnte er natürlich nicht viel anfangen, aber das Wort Scotland Yard stach ihm ins Auge. Er zeigte sich überrascht, schaute Suko an, dann mich und blickte wieder auf die beiden Ausweise. »Sie sind also Kollegen.«
    »So sieht es aus, Herr Meissner.«
    »Und was wollen Sie auf der Insel? Sind Sie zur Kur hier, oder verleben Sie Weihnachten…«
    »Leider nicht«, unterbrach ich ihn und trat meine Zigarette aus.
    »Uns hat ein Fall hergeführt.«
    »Von dem ich nichts weiß.«
    »Jetzt wissen Sie es«, meinte Suko. Er deutete mit dem abgespreizten Daumen über seine Schulter und damit auch auf das Grab.
    Herr Meissner verstand nicht so recht. »Sind Sie wirklich aus diesem Grunde hergekommen?«
    »Ja«, bestätigte ich. Von dem Dolch erwähnte ich nichts.
    Meissner schaute auf seine Fingernägel. »Ich kann es immer noch nicht fassen. Woher wußten Sie denn, daß hier etwas Ungewöhnliches geschehen würde? Und wie sind Ihre Verbindungen zu diesen Dingen überhaupt anzusehen?«
    Ich wußte, daß die Frage kommen würde und hatte mir bereits eine Antwort überlegt. »Wir arbeiten in einer, sagen wir, geheimen Sache, über die wir leider nicht reden können. Wenn Sie sich allerdings rückversichern wollen, rufen Sie bitte bei Kommissar Mallmann im BKA an. Er wird Ihnen mehr darüber sagen können.«
    Auch wenn unser Freund Will keinen Bescheid

Weitere Kostenlose Bücher