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0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt

Titel: 0303 - Die Satans-Zwerge von Sylt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Traum daran dachte, aufzugeben, denn er hatte kaum den Boden berührt, als er sich zur Seite drehte und geschwind in die Höhe schnellte.
    Wir wußten, wie schnell sich der Zwerg bewegen konnte und welche Sprünge er trotz seines kleinen Körpers schaffte.
    Als er sich abstieß, hörte ich Suko schreien: »Aus dem Weg, John!«
    Ich sprang zur Seite.
    Der Zwerg aber hatte sich schon abgestoßen. Weit gezogen war sein Sprungbogen, und er zielte genau auf die Treppe. Dabei würde er nicht einmal auf der untersten Stufe landen, sondern mindestens vier Stufen höher.
    Das hatte auch Suko erkannt. Mein Partner war ebenfalls sehr schnell.
    Bevor der Mörderzwerg noch landen konnte, wurde er von den drei Peitschenriemen in der Luft erwischt.
    Überlaut klang das Klatschen, als sich die Riemen um seinen Körper wickelten.
    Für den Augenblick sah es so aus, als wäre der Zwerg in der Luft gefangen, dann aber lösten sich die Riemen, und der Gnom krachte wieder zu Boden.
    Hart schlug er auf. Er war auf die Kante der untersten Stufe gefallen, sein überraschter Schrei klang quiekend und schrillte durch die Halle, dann zerbrach er in zwei Teile.
    In diesem Moment kam er mir wie eine Porzellanfigur vor, und das Schreien brach abrupt ab.
    Suko stand neben ihm.
    Schlagbereit hielt er seine Dämonenpeitsche, doch er brauchte nicht mehr einzugreifen.
    Der Zwerg war erledigt.
    Er wurde zu dem, was er eigentlich war.
    Zu Sand…
    Ich holte tief Luft, drehte mich um und stützte mich auf der Schulter meines Freundes ab. »Das wäre erledigt«, sagte ich mit leiser Stimme.
    »Du kannst dir deine Peitsche vergolden lassen.«
    Suko winkte ab. »Laß mal. Sie ist mir so viel lieber. Ich frage mich nur, mit wie vielen dieser kleinen Bestien wir es noch zu tun bekommen?«
    »Keine Ahnung.«
    »Und wo halten sie sich versteckt?«
    »Möglicherweise unter dem Strand.«
    »Willst du den aufwühlen?«
    Ich lachte rau. »Bestimmt nicht.«
    »Wie sollen wir sie dann finden?«
    »Das brauchen wir gar nicht. Meiner Ansicht nach werden sie uns schon finden.«
    Suko hatte verstanden, drückte es nur anders aus. »Du meinst, sie werden einen Rachetrip einleiten?«
    »So ungefähr.«
    »Wäre ja nicht schlecht, wenn sie sich auf uns konzentrierten. Dann wären wenigstens die Menschen außer Gefahr.« Bei seinen Worten schaute Suko zu Boden. Sein Blick streifte das, was von dem Inspektor noch zurückgeblieben war.
    Nur Sand…
    Der Chinese preßte die Lippen zusammen. Durch die Nase holte er Luft und schüttelte den Kopf. »Sollen wir die zuständigen Behörden über seinen Tod informieren?« fragte er.
    Das hätten wir eigentlich tun müssen. In Anbetracht der Dinge allerdings sah ich es anders. Wenn wir uns mit den zuständigen Stellen in Verbindung setzten, würde eine Untersuchungskommission anrücken, und so etwas war uns überhaupt nicht recht.
    Deshalb sprach ich dagegen.
    »Dann warten wir die Nacht ab.«
    Ich nickte. »Ja, das hatte ich auch vor. Wenn noch mehr Gnome hier auf der Insel stecken, werden sie uns hoffentlich über den Weg laufen.«
    »Wobei sie im Dunkeln kaum zu sehen sind.« Suko deutete auf ein Fenster. »Es fängt ja schon an, dämmrig zu werden.«
    Ich grinste hart. »Zum Glück leuchten ihre Peitschen. Das darfst du nicht vergessen.«
    »Und die Augen.«
    Von den Lengerichs sahen wir nichts. Wir mußten nicht einmal, wer noch alles in diesem Haus wohnte. Es war wirklich sehr seltsam. So lange konnte ein Leichenschmaus nicht dauern.
    Vielleicht wußten die Bewohner auch Bescheid und spürten Angst, in das Haus zurückzukehren, oder sie machten mit den Zwergen gemeinsame Sache. Das war auch möglich.
    Einen letzten Blick warf ich noch auf das, was der Inspektor gewesen war. Dann nickte ich Suko zu.
    Zu dritt waren wir gekommen.
    Und zu zweit verließen wir das Haus…
    ***
    Jan Behnfeld zog gerade seinen Ostfriesennerz über, als sich im Türschloss ein Schlüssel drehte und einen Lidschlag später die Mutter in der Wohnung stand.
    Überrascht schaute sie ihren Sohn an und setzte die Einkaufstüte ab.
    »Du willst weg?«
    »Ja, Mom.«
    Frau Behnfeld lächelte. »Um diese Zeit…«
    »Mutter, du weißt doch, daß wir heute unsere große Nacht haben.«
    »Stimmt, Junge, das hatte ich vergessen. Wie spät wird es denn?«
    Jan hob die Schultern. »Zu warten brauchst du nicht. Im letzten Jahr bin ich erst gegen vier Uhr gekommen.«
    »Möchtest du etwas zu essen mitnehmen?«
    »Nein, wir machen uns was.«
    »Was denn?«
    Jan grinste.

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