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0304 - Überfall auf OLD MAN

Titel: 0304 - Überfall auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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denen man aus einem Angebotsspeicher die gebotenen Gerichte entnehmen und über Rohrpost bei der Versorgungszentrale bestellen konnte.
    Nur wenige Millionen bedienten sich dann und wann der altväterlichen beziehungsweise altväterlichen Methode und bereiteten sich ihre Mahlzeiten selbst - aus Bestandteilen, die im rohen Zustand angeliefert wurden.
    Gucky selbst gehörte zwar nicht zu ihnen, aber in Bullys Bungalow am Goshun-Salzsee und auch in der Villa Allan D.
    Mercants gab es solche snobistische Einrichtungen.
    Darum konnte der Mausbiber sowohl den Elektroherd als auch die Arbeitsplatte, den Kühlschrank und die verschiedensten Küchenmaschinen identifizieren.
    Gedankenlos ließ er einen Pfeifkessel telekinetisch durch die Luft schweben, öffnete und schloß die Türen des Küchenschrankes und formierte mit Brotschneidemaschine, Durchschlag, Nudelholz und Schneebesen eine seltsame, fliegende Prozession, die schließlich scheppernd und klirrend im Spülbecken landete. Mißtrauisch beäugte er eine Eieruhr. Das war etwas, dessen Zweck er nicht kannte. Kopfschüttelnd beobachtete er den rieselnden Sand. „Komisch!" murmelte er. „OLD MAN scheint selbst ein Snob zu sein!"
    Er legte die Eieruhr so behutsam auf den Tisch, als fürchte er, sie könnte explodieren. Danach hoppelte er zum Kühlschrank und inspizierte dessen Inhalt.
    Staunend zog er ein reifbedecktes Paket aus dem Gefrierfach, kratzte den Reif fort und stieß einen Pfiff aus.
    „Junge Nancy-Karotten!", las er auf der Verpackung.
    Darunter stand, mit einem Magnetschreiber geschrieben: „Für Gucky!" Unwillkürlich blickte er sich um, ob der Schreiber dieses Hinweises etwa plötzlich auftauchte. Aber natürlich konnte niemand kommen. Der das geschrieben hatte, war seit über 50.000 Relativjahren tot... Der Mausbiber schneuzte sich gerührt.
    Die Rührung hinderte ihn jedoch nicht daran, das Paket aufzureißen und seinen Inhalt in den Entfroster zu schütten.
    Innerhalb von fünf Minuten konnte er die aufgetauten und auf zwanzig Grad plus erwärmten Karotten herausnehmen.
    Er verstaute sie in den Außentaschen seiner Kampfkombination, steckte sich einige in den Mund und teleportierte, mit vollen Backen kauend. Er materialisierte mitten in gelbbraunen Steppengras - in Steppengras der Erde... Vor Schreck erstarrt, hockte er einige Minuten lang reglos da. Sogar das Kauen hatte er eingestellt, wenn auch als letzte sichtbare Tätigkeit und als die Erstarrung wich, war der Nagezahn das erste, was sich an ihm wieder bewegte. Eine halbierte Karotte fiel zu Boden.
    Gucky merkte es nicht einmal, obwohl er bei Karotten normalerweise keinen Krümel verderben ließ. Ein heißer, trockener Wind spielte mit den etwas längeren Haaren zwischen den Ohren.
    In etwa hundert Metern Entfernung ragten die kahlen Aste und Stämme eines kleinen Schirmakazienhaines in die bleischwer drückende Luft. Vereinzelte stachlige Büsche zitterten im Wind. Die Sicht auf den Horizont wurde von einer Kette kahler, tiefzerklüfteter Berge versperrt.
    „Serengeti-Steppe", murmelte der Mausbiber nachdenklich.
    Vor vielen Jahren hatte er zusammen mit Julian Tifflor und Ras Tschubai eine Fotosafari durch das afrikanische Territorium Terras unternommen. Das riesige Schutzgebiet in und um die Serengeti war ihm am besten in der Erinnerung geblieben.
    Und hier - auf dem Oberdeck der Hangarplattform eines Riesenroboters - sah es genauso aus.
    „Fehlt bloß noch, daß eine Herde Gnus vorbeidonnert", sagte er zu sich selbst. Als hatte er damit eine Art Zauberformel ausgesprochen, verspürte er plötzlich eine Erschütterung des Bodens. Tausende harter Hufe schienen gegen den harten Steppenboden zu trommeln.
    Zur Rechten wirbelte eine gewaltige Staubwolke empor, kam näher und dann schälten sich aus dem Staub die Umrisse galoppierender Pferde. Nein, keine Pferde!
    Gucky erkannte an den rasch näherkommenden Tieren die charakteristischen Buckelrücken, nach innen gebogenen Hörner und gedrungenen Leiber von Gnus. Dazwischen bewegten sich wesentlich graziler schwarz-weiß gestreifte Zebras.
    Natürlich! dachte Gucky geistesabwesend. Auch in der Serengeti waren Gnus und Zebras immer zusammen anzutreffen. Warum sollte es hier anders sein! Ein dumpfes Grollen riß ihn in die Realität zurück. Unwillkürlich blickte er nach oben. Aber der blaue, von einem hauchdünnen Staubschleier überzogene Himmel war völlig wolkenlos. Die Gnus und Zebras schwenkten ab und rannten nun direkt auf ihn zu. Erschrocken

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