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0304 - Überfall auf OLD MAN

Titel: 0304 - Überfall auf OLD MAN Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Erschöpfung, denn sie waren durch eine Hölle gegangen, durch eine Hölle fortwährender Todesgefahr und durch Schwierigkeiten, die bei weniger stabilen Naturen Minderwertigkeitskomplexe hervorgerufen hätten. Sie waren im letzten Augenblick aus einer Falle geflohen, die sie betreten hatten, um sie zu erobern - waren zum Spielball gigantischer Kräfte geworden und stundenlang über Gebilde aus Terkonitstahl und über Abgründe geflogen, aus denen die Sterne der Galaxis zu ihnen emporgeleuchtet hatten.
    Und nun suchten sie Zuflucht in einer Hangarplattform riesigen Ausmaßes, die wiederum nur ein Anhängsel eines viel größeren robotischen Komplexes darstellte..
    Sie suchten Zuflucht, aber sie fanden etwas, das in ihnen den Wunsch wachrief, in der Hölle geblieben zu sein, aus der sie geflohen waren...
    Das Oberflächenschott hatte sich wenige Meter vor ihnen geöffnet. Nun schwebten die dreiundzwanzig Terraner einen Antigravschacht hinab, landeten auf dem Oberdeck über den Raumschiffhangars. Undefinierbare Geräusche erschollen aus dem Innern der gewaltigen Plattform.
    Und plötzlich ertönte ein langgezogener Schrei, der den Menschen beinahe das Blut in den Adern erstarren ließ.
    Es hatte wie der Schrei eines Menschen in höchster Todesfurcht geklungen.
    Der Schrei brach nach wenigen Sekunden ab, ging in ein anhaltendes Wimmern über, das die Nerven der Eindringlinge noch mehr peinigte als zuvor das Schreien.
    „Was ist das?" flüsterte Iwan Iwanowitsch Goratschin mit bebender Stimme.
    „Don Redhorse hatte schon darüber berichtet", erwiderte Perry Rhodan. „Die Auswertung nahm an, daß die Laute von positronisch gesteuerten, mechanischen Stimmerzeugern kommen und der Abschreckung dienen, sozusagen die psychische Belastungsgrenze von Eindringlingen ausloten sollen."
    „Ich halte das für unwahrscheinlich, Sir!" warf Orbiter Kaiman ein. Roi fuhr herum und musterte das Gesicht des Oxtorners mit durchdringendem Blick.
    Doch in dieser Maske aus vollendet beherrschten Muskeln zeigte sich keine Regung. „Wie meinen Sie das?" fragte der Großadministrator. Wieder einmal konnte Roi beobachten, daß der Oxtorner den Kopf neigte - nach der Seite, auf der sein „Little Man" hockte. „Ein solcher Test wäre primitiv", erwiderte Kaiman ruhig. „Außerdem wäre er überflüssig angesichts der Tatsache, daß weit mehr psychische Stabilität dazu gehört, überhaupt bis an diesen Ort zu gelangen. Vor geisterhaften Stimmen... „, er lächelte undurchsichtig, „... fürchten sich nur alte Weiber und kleine Kinder..." John Marshall öffnete den Mund, um etwas zum Thema zu sagen. Doch er schloß ihn wieder, preßte die Lippen aufeinander und schüttelte den Kopf.
    „John...?" fragte Perry Rhodan besorgt.
    Der Telepath und Chef des Mutantenkorps lächelte ein rührend hilfloses Lächeln. „Ich wollte nur sagen, daß Mr. Kaiman den betroffenen Personenkreis zu eng zieht. Ich persönlich empfinde Grauen bei diesem Schreien und Wimmern. Mir ist, als träumte ich einen Alptraum, in dem man mich foltert, indem man Stück für Stück meines Körpers abtrennt und durch kybernetisch gesteuerte Mechanismen ersetzt." Orbiter Kaiman wölbte die Brauen. „Sind Sie sicher, daß Sie das empfinden, was Sie uns soeben beschrieben, General?" Marshall nickte.
    Orbiters Blick fing den Mausbiber ein, der sich nach der Landung wieder auf Janines Arm gesetzt hatte. „Was empfindest du, Gucky?" Gucky antwortete nicht. Er preßte den Kopf an Janines Schulter, als wollte er dort Schutz suchen. Diese Szene erfüllte Roi mit einer unerklärlichen Furcht vor dem Unbekannten.
    Gucky und Marshall waren alles andere als von Natur ängstlich.
    Natürlich war ihr Geist sensibler als der Geist eines parapsychisch unbegabten Wesens; ein Mensch oder ein Mausbiber mit telepathischen Fähigkeiten mußte ganz einfach hypersensibel sein. Dennoch wirkte ihr Verhalten mehr als nur beklemmend.
    Das Wimmern brach so abrupt ab, daß die Menschen zusammenzuckten. Sekunden später dröhnte ein teuflisches Gelächter aus allen Lautsprechern der Rundrufanlage.
    Wieder Sekunden später trat Stille ein.
    John Marshall taumelte und wäre gefallen, hätte Orbiter Kaiman nicht mit seinen starken Armen zugegriffen und ihn gehalten.
    Auf der Stirn des Mutanten standen große Schweißperlen.
    Perry Rhodan blickte nach oben und überzeugte sich davon, daß die Schleuse, durch die sie hereingekommen waren, wieder verschlossen worden war. Danach schlug er seinen Helm zurück,

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