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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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Dialoge, dass die Nachbarn an ihre Anwesenheit glaubten. Bei Ihren Besuchen, Miss Bernarr, behauptete er, Rosi sei spazieren gegangen. Aber in Wahrheit war sie ausgerissen.«
    »Glauben Sie wirklich?«
    Ich nickte überzeugt.
    »Mein Gott, das arme Mädchen. Verstehen kann ich’s ja. Bei einem so überspannten Vater. Floyd war leider auch ein fürchterlicher Tyrann. Man soll ja nichts Böses über Tote sagen. Aber er war’s nun mal. Daneben hatte er allerdings so liebenswerte Eigenschaften. Wer…«
    Ich ließ sie reden, ohne ihrem Geschwätz zuzuhören.
    Phil, der sich mit keiner Silbe an dem Gespräch beteiligt hatte, starrte grübelnd zum Fenster hinaus.
    »Woran denkst du?«, fragte ich ihn.
    »Ich weiß nicht, was es ist. Aber an irgendeinem Punkt bei eurer JJnterhaltung wurde ich stutzig. In meinem Gehirn hat etwas Alarm geklingelt. Aber ich weiß nicht, weswegen. Und ich weiß auch nicht, was ihn ausgelöst hat.«
    »Ich kann ja die Fakten noch einmal auf zählen. Bernarr…«
    »Warte damit, bis wir wieder im Office sind.«
    Wir standen auf und verabschiedeten uns von der Frau.
    Wir verließen ihre Wohnung, gingen durch den dunklen Flur bis zur Treppe und stiegen hinab ins Parterre. Miss Bernarrs Wohnung lag im zweiten Stock.
    Wir traten aus dem alten Pensionshaus.
    Es war ein sonniger Morgen. Der Himmel leuchtete blau. Nur vereinzelt zogen weiße Wölkchen über das Häusermeer hinweg.
    Wir stiegen in den Jaguar und fuhren in Richtung 69. Straße, wo das Districtgebäude des FBI liegt.
    Ich war noch nicht zwei Blocks weit gefahren, als mir Phil einen gewaltigen Puff in die Rippen versetzte.
    »Jerry, jetzt hab ich’s! Springfield! Springfield! Das hat bei mir geklingelt.«
    »Soso. - Und weswegen?«
    »Mir ist der Name in letzter Zeit schon mal begegnet.«
    »Immerhin möglich. Aber du wusstest nicht, dass es die Heimatstadt von Floyd Samuel Bernarr war?«
    »Natürlich nicht. Aber jetzt weiß ich wieder, dass es auch die Heimatstadt von Stan Kelly war.«
    ***
    Ich war so verblüfft, dass ich versehentlich auf die Bremse trat.
    Der Jaguar stoppte, und hinter uns wurde ein wütendes Hupkonzert laut. Ich brachte den Wagen wieder in Gang, fuhr bis zu nächsten Querstraße und bog ein. Nach einigen weiteren Linkskurven kam ich wieder auf die 30. Straße.
    In der Zwischenzeit berichtete mir Phil, dass es in Stan Kellys Akte gestanden habe, dass Springfield seine Heimatstadt sei. Phil hatte die Akte zwar gründlich studiert, sich den Städtenamen jedoch nur oberflächlich gemerkt. Ich hatte die Akte überhaupt nicht in der Hand gehabt, sondern meine Informationen nur mündlich von Phil erhalten.
    »Du willst noch mal zu der Alten zurück?«, fragte mein Freund, nachdem ich die Fahrtrichtung geändert hatte.
    »Wir müssen die Alte fragen, ob eventuell irgendwelche Verbindungen zwischen den Bernarrs und einem Mann namens Stan Kelly bestanden haben.«
    »Möglich wäre das. Springfield ist keine Großstadt, sondern hat meines Wissens nur wenig mehr als 80 000 Einwohner. Außerdem war Kelly noch ein unbeschriebenes Blatt, als er dort lebte.«
    Ich nickte.
    »Hast du schon mal daran gedacht, Jerry, dass theoretisch auch Josefine Bernarr als Täterin in Frage kommt?«
    »Aber nur theoretisch, Phil!«
    »Sie hätte ein Motiv.«
    »Du meinst das Geld.«
    »Ja. Wenn sie ihren Bruder umbringt und den Plan nimmt, kann sie die Millionen allein verbrauchen.«
    »Wozu? - Die Alte hatte mit den 200 Dollar ihr Auskommen. Was soll sie mit dem vielen Geld machen?«
    »Hast du nicht bemerkt, Jerry, dass sie eine Trinkerin ist?«
    »Trinkerin?«
    »Natürlich. Das merkt doch ein Blinder. Alle Anzeichen.«
    »Mir ist nichts aufgefallen.«
    »Das ist ja nicht unbedingt ein Gegenbeweis, Jerry«, sagte Phil so milde, dass ich ihm am liebsten eins in die Rippen versetzt hätte. Aber leider brauchte ich beide Hände, um den Jaguar durch den starken Verkehr zu bugsieren.
    Wir stellten den Wagen unmittelbar vor der Pension ab.
    »Es kommt sicherlich nichts dabei heraus«, unkte Phil.
    »Versuchen wir’s.«
    Wir stiegen wieder die Treppen zum zweiten Stock empor und gingen durch den dunklen Flur bis zu der Wohnungstür von Miss Bernarr.
    Gerade als ich klingeln wollte, vernahmen wir ein polterndes Geräusch aus dem Parterre. Es klang, als sei jemand gegen die Korbstühle gestoßen, die dort neben der Eingangstür standen.
    Eine Empfangsloge gab es in diesem Hause nicht. Stattdessen hatte die Pensionsinhaberin einen Tisch und einige

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