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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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Stimme, dass sie zu niemandem über den Lageplan der Geldverstecke gesprochen habe.
    ***
    Floyd Bernarrs Millionärssitz war etwas größer als die Hütte eines Dackels und so behaglich wie eine Schlangengrube.
    Der Prachtbau stand am westlichen Ende der Houston Street, dicht am Hudson.
    Es gab einen Vorgarten mit felsigem Untergrund. Darauf lag etwas sandiger Boden. Obwohl ich mir große Mühe gab, entdeckte ich nicht einen einzigen Grashalm.
    Nachdem wir den Vorgarten mit anderthalb Schritten durchquert hatten, standen wir vor der Haustür.
    Sie trug ein Polizeisiegel. Wir lösten es ab und traten ein.
    Wenn man die Haustür aufstieß, kam sie mit der untersten Stufe einer schmalen Treppe in Berührung.
    »Wer mag diesen Stall nur gebaut haben«, wunderte sich Phil und zog den Kopf ein. »Wahrscheinlich war es ein Schwachsinniger, der es im Do-it-yourself-Verfahren schaffte.«
    Neben der Treppe war eine Tür. Dahinter lag ein Raum. Vier Schritte lang, fünf breit. Völlig leer bis auf ein Paar Gymnastikhanteln, zwei Springseile, eine Kokosmatte und eine große Blechbadewanne. Sie stand an der Wand unter einem Wasserhahn.
    Die beiden Fenster dieses Raumes, der beinahe völlig die Grundfläche des Hauses aüsmachte, waren geschlossen.
    Im Übrigen sah es aus, als hätten hier die Vandalen gehaust.
    Die Dielen waren herausgebrochen worden, die Tapeten von den Wänden gefetzt.
    »Nicht sehr aufschlussreich«, sagte Phil und zog die Tür so vorsichtig zu, als vermute er Einsturzgefahr.
    Die Treppe ächzte wie ein Drei-Zentner-Mann, dem die Puste ausgeht.
    Im oberen Stockwerk gab es zwei winzige Räume, offensichtlich Schlafzimmer von Vater und Tochter, sowie eine Kochnische.
    Betten waren nicht vorhanden, wohl aber drei schäbige Decken auf grauen Kokosmatten. In der Kochnische verschimmelten Kohlköpfe und anderes Gemüse.
    Auch hier oben hatte jemand sehr gewissenhaft gesucht. Offensichtlich sogar in den leeren Konserven.
    »Wenn’s hier was zu finden gab, dann ist es jetzt nicht mehr da.«
    Phil nickte.
    Wir gingen hinab und verließen das Haus.
    Es begann schon zu dunkeln.
    Als ich durch den Vorgarten ging, knirschte etwas unter meinem Schuh. Ich bückte mich und fand einen Knopf. Er war fast handtellergroß und hellbraun.
    In den Löchern steckten Fäden.
    »Offensichtlich abgerissen«, meinte Phil und betrachtete ihn, »von ’nem Damenmantel.«
    Ich steckte ihn ein.
    Wir setzten uns in den Jaguar, zündeten Zigaretten an und überlegten.
    »Glaubst du, dass Josefine Bernarr zu irgendjemand über den Lageplan ihres Bruders gesprochen hat?«
    »Ich weiß es nicht, Phil. Auf jeden Fall wird sie’s nicht zugeben. Auf diesem Wege kommen wir nicht weiter, obwohl es der einfachste wäre.«
    »Ob man in Red Bluff wusste, dass Bernarr Geld besaß?«
    »Wir werden Sheriff Acker anrufen. Er kennt jeden in seinem District.«
    »Lass uns mal bei der Mordkommission nachfragen, ob im Leichenschauhaus Tote liegen, die man noch nicht identifiziert hat.«
    Das taten wir denn auch als Erstes. Aber es war ohne Erfolg.
    In den späten Abendstunden riefen wir Washington Acker an. Er fiel aus allen Wolken, als er hörte, dass Floyd Bernarr Millionär wäre. Wir erzählten ihm die ganze Geschichte.
    »Zum Teufel, wie kommen Sie darauf, dass Floyd Bernarr eine Tochter hat«, schnaubte der Sheriff.
    »Wie bitte?«, fragte ich verwundert.
    »Bernarr hat doch keine Tochter«, kam die Antwort.
    »Doch, Sheriff. Sie heißt Rosi, ungefähr 24 Jahre alt.«
    »Das ist das Erste, was ich höre, Cotton. Bernarr eine, Tochter… Na, so was. Ich habe nichts davon gewusst und das Mädel auch nie gesehen. Und ich glaube auch nicht, dass es jemand in Red Bluff gibt, der hier je eine Rosi Bernarr gesehen oder gesprochen hat. Komisch, wirklich komisch.«
    »Wie lange hat denn der Alte in Red Bluff gewohnt?«
    »Na, ungefähr drei Jahre.«
    »So, und wo lebte er vorher?«
    »Keine Ahnung. Er tauchte hier eines Tages auf, erwarb von einem alten Jagdpächter die Blockhütte und lebte dort als Einsiedler.«
    »Danke, Sheriff. Das war alles, was ich wissen wollte. Vielleicht kommen wir demnächst wieder mal nach Red Bluff. So long! - Und verlieren Sie Ihren Colt nicht.«
    Ich legte den Hörer auf die Gabel. Mein Freund Phil hatte durch den Zweithörer das Gespräch mitbekommen.
    »Also, noch mal auf zu Josefine. Am besten, wir lassen uns von ihr gleich die Lebensgeschichte des alten Sonderlings geben.«
    Wir schlüpften in die Mäntel. Bevor wir das Office

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