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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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und rüttelte ihn. Der Schläfer reagierte nicht. Phil rüttelte stärker. Aber nicht einmal das Schnarchen verstummte.
    Schließlich riss Phil die Geduld. Er beutelte den Schlafenden wie ein nasses Handtuch. Aber auch das hatte keinen Erfolg.
    »Drei Flaschen Whisky«, sagte ich, »und wahrscheinlich nichts Vernünftiges im Magen. Das reicht aus, um ein Nilpferd zu töten. Der Kerl hat bestimmt eine Alkoholvergiftung.«
    »Der verträgt zur Not mehr als drei Flaschen, Jerry. Schau dir mal die Nase an. Sie sieht nicht von ungefähr so aus. Der Bursche hat ein jahrzehntelanges, alkoholisches Training hinter sich.«
    Mein Freund griff in seine Manteltasche, zog Handschuhe hervor und streifte sie über. »Mir graust sonst davor, den Plunder anzufassen«, kommentierte er und zerrte den Rucksack unter dem Kopf des Betrunkenen hervor.
    Phil löste die Verschnürung und schüttelte den Inhalt kurzerhand auf den Tisch. Dabei hielten wir vor Überraschung die Luft an.
    Der Rucksack barg einen zerbrochenen Spiegel, einen halben Laib Brot, zwei stumpfe Messer in Scheiden steckend, einen Straßenatlas von Kalifornien, einige Knäuel Bindfaden, eine Blechbüchse mit scheußlich stinkenden Käseresten, einen fast neuen, grauen Pullover und - einen Colt Woodsman. Das ist eine Waffe vom Kaliber 22.
    Phil packte den Colt am Abzugsbügel, hob ihn auf und roch daran.
    Dann nickte er. »Daraus ist vor nicht allzu langer Zeit geschossen worden.« Er öffnete die Trommel und ließ sie rotieren. »Ein Schuss ist abgegeben worden, Jerry.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Warum sollte der Tramp den Sheriff umgebracht haben?«
    Phil zuckte die Achseln. »Das werden wir erfahren, wenn er wieder zu sich gekommen ist.«
    Plötzlich brach das Schnarchen ab. Wir richteten unsere Blicke auf den Tramp. Aber er war nicht wach geworden. Er lag vielmehr mit offenem Munde, und sein Atem wurde immer schwächer.
    »Das sieht nicht gut aus«, sagte Phil. »Wir müssen Hilfe aus Red Bluff holen. Er muss in ärztliche Behandlung.«
    Ich trat zu dem Tramp, beugte mich über ihn und hob sein rechtes Augenlid. Der Blick des Mannes war starr.
    Sein Atem hatte jetzt ganz aufgehört.
    Mein Mittelfinger an der Halsschlagader des Tramps spürte nichts mehr.
    »Er ist tot, Phil.«
    ***
    Noch am gleichen Tage stellte Doc Jefferson, jn dessen kleiner Privatklinik mich Spencer Denston überfallen hatte, den Totenschein aus. Er bescheinigte, dass der Tramp an einer Alkoholvergiftung gestorben sei. Das Herz habe dieser Belastung nicht standgehalten.
    Wie der Tramp hieß, konnten wir nicht feststellen, denn er trug keine Papiere bei sich und war offenbar nicht vorbestraft, denn er war in keiner Verbrecherkartei zu finden. Man hatte ihn am Tage, da Sheriff Acker ermordet wurde, in Red Bluff gesehen. Es fanden sich sogar einige - wenn auch recht unzuverlässige - Zeugen, die beobachtet haben wollten, wie der Sheriff dem Tramp mit einer Festnahme wegen Landstreicherei gedroht habe. Eine hysterische Gemüsehändlerin berichtete davon, verwickelte sich aber bei einem Verhör in Widersprüche und war für meine Begriffe unglaubwürdig.
    Auf dem Colt fanden sich die Fingerabdrücke des Tramps, daneben aber auch die einer anderen Person.
    Am nächsten Morgen - kurz nach dem Frühstück - stürmte ein dicker Mann aufgeregt auf die Veranda des Red-Bluff-Hotels zu, sah sich suchend um steuerte dann auf unseren Tisch zu.
    »Verzeihung, sind Sie die Herren vom FBI?«
    Ich nickte.
    »Mein Name ist Miller. Ich bin Geflügelzüchter und wohne in Proberta. Das liegt einige Meilen südlich von Red Bluff. Heute Morgen las ich in unserer Zeitung, -dass Sheriff Acker mit einem Colt Woodsman erschossen worden sei - von einem Tramp. Dazu muss ich sagen, dass mir eine solche Waffe vor drei Tagen gestohlen wurde. Ich besitze natürlich einen Waffenschein. Man hat ihn mir bewilligt, weil mein Gehöft etwas im Walde liegt und ich es ganz allein bewirtschafte. Hier ist die Lizenz.«
    Er reichte sie mir über den Tisch. Ich warf nur einen Blick darauf und nickte.
    »Wir werden Ihnen die Waffe sofort zeigen, Mr. Miller. Wie ist sie Ihnen denn gestohlen worden?«
    »Ich bewohne auf einer Hühnerfarm einen Bungalow. Es kommt schon mal vor, dass ich vergesse, abzuschließen, wenn ich mich in den Ställen aufhalte. Mein Schlafzimmer hat eine Terrassentür. Die stand an dem Tage offen. Die Waffe lag auf dem Nachttisch. Als ich zurückkam, war sie verschwunden.«
    »Ist Ihnen sonst etwas gestohlen worden?«,

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