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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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blicken, um nicht Zeuge einer -Schönheitsprozedur an verblühten Provinzdamen zu werden, und gelangte schließlich hinter Miss Colourdress an einen Lift. Ich rieb mir verwundert die Augen.
    Sollte ich mich getäuscht haben, als ich draußen auf der Straße das Haus gemustert hatte. Denn ich hatte außer dem Parterre nur noch ein Stockwerk festgestellt. Die Dicke trat in den Lift, und ich folgte ihr. Ein Knopf wurde von einem Daumen mit silbern lackiertem Nagel betätigt. Dann schwebten wir ungefähr zweieinhalb Sekunden hinauf.
    Der Lift öffnete sich, und ich blickte in ein behaglich eingerichtetes Kaminzimmer, in dessen Mitte eine mächtige Couch stand. Für mich stand jetzt fest, dass es wirklich kein weiteres Stockwerk gab. Die Dicke war offenbar so faul, dass sie es scheute, eine einzige Treppe zu steigen, und sich daher einen Lift hatte einbauen lassen.
    »Bitte, nehmen Sie Platz, Agent Cotton.«
    Sie wedelte mit der Rechten in Richtung eines schweren Sessels. Sie selbst nahm auf der Couch Platz, die trotz ihrer massiven Bauart in allen Fugen krachte, das Gewicht der Dicken jedoch trug.
    »Was ist der Grund Ihres Besuchs, Agent Cotton?«
    »Vor nicht allzu langer Zeit arbeitete eine junge Dame bei Ihnen: Violett Holms.«
    Die Dicke nickte schweigend.
    »Sie entsinnen sich an den grauenhaften Mord?«
    »Allerdings.«
    »Ich nehme an, Sie haben alles ausgesagt, was Sie über Violett Holms wussten?«
    »Natürlich.«
    »Dennoch wäre ich Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir noch einige Fragen beantworten würden.«
    »Gern.«
    »Wissen Sie, ob Miss Holms hier jemals den Namen Bernarr erwähnte?«
    »Keine Ahnung. In meiner Gegenwart jedenfalls nicht. Aber vielleicht vor den Arbeitskolleginnen. Soll ich sie rufen?«
    »Ich bitte darum.«
    Außer der Empfangsdame wurden noch drei junge Mädchen in weißen Kitteln über Haustelefon in das Kaminzimmer beordert. Die Girls sahen sich alle ungemein ähnlich. Wahrscheinlich verwandten sie das gleiche Make-up.
    Keine konnte sich daran erinnern, ob Rosi Bernarr alias Violett Holms jemals den Namen Bernarr in den Mund genommen hatte.
    Die vier Dienerinnen der Schönheit wurden entlassen, und ich konnte meine nächste Frage an die Chefin richten, die sich inzwischen aus einer Drei-Kilo-Packung Konfekt bedient hatte.
    »Was wissen Sie über Violett Holms Vergangenheit?«
    »Nicht viel. Sie kam hierher und erklärte, dass sie einen Job suche, ob sie bei mir als Anlernling beginnen könne. Ich ließ sie zur Probe einige Arbeiten verrichten, war zufrieden und stellte sie bei mir ein.«
    »Ob das Mädchen Freunde hatte, wissen Sie nicht, Miss Colourdress?«
    »Ich kümmere mich nicht um das Privatleben meiner Angestellten«, war die pikierte Antwort.
    »Hatte Violett Holms mit einer Ihrer anderen Angestellten einen engeren Kontakt?«
    »Nicht dass ich wüsste.«
    »Wer lernte sie an?«
    »Grace, die Rote.«
    »Könnte ich die Dame noch mal sprechen.«
    Wieder trat das Haustelefon in Aktion. Dann erschien Grace, die mir unter den vier Angestellten vorhin schon wegen der langen kupferroten Haare aufgef allen war, die gut zu den grauen Augen und dem aprikosenfarbenen Teint des Mädchens passten.
    Miss Colourdress bot ihr einen Sessel an. Das Mädchen ließ sich darauf nieder, sah mich kurz an und blickte dann sofort zu Boden. Sie war offensichtlich unsicher, hatte vielleicht sogar Angst. Das konnte eine ganz natürliche Reaktion sein, zumal Miss Colourdress mich als G-man vorgestellt hatte. Aber die drei anderen waren ruhig gewesen. Nur die Rote hatte schon Nervosität gezeigt, als die Dicke sie zum ersten Mal hereinrief.
    Ich fasste sie scharf ins Auge. Ihr Blick wandte sich sofort wieder von mir ab.
    »Sie können mir sicherlich etwas über Violett Holms erzählen?«
    Heftiges Kopfschütteln war die Antwort.
    »Sie sind doch von der Polizei damals verhört worden, nicht wahr?«
    »Nein.«
    »Nein?«
    Erstaunt blickte ich die Chefin an.
    »Die Polizei hat damals nur mich über Violett Holms ausgefragt«, sagte die Dicke und kam damit meiner Frage zuvor.
    »Soso. - Miss Grace, ich mache Sie darauf aufmerksam, dass Sie die Wahrheit sagen müssen und nichts verschweigen dürfen. Sie machen sich strafbar, wenn…«
    Ich brach ab, denn das rothaarige Girl schlug mit einem Schluchzen die Hände vors Gesicht. Sie weinte. Ich wartete, bis sie sich etwas beruhigt hatte.
    Miss Colourdress fischte unterdessen eine Kognakbohne aus dem Konfektkasten und sah Grace strafend an. Ich bedeutete ihr,

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