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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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auch was abbekommen, sonst wäre sie durch die Schüsse wach geworden.«
    Laura schüttelte den Kopf. »Susi ist zu einer Party in die Stadt gefahren. Sie kommt wahrscheinlich gerade rechtzeitig genug wieder, um mit dem Frühdienst zu beginnen.«
    Dann schleppte ich mich zum Telefon und benachrichtigte die Polizei, das heißt, Sheriff Washington Acker.
    ***
    Der Sheriff kam in seinem uralten, verbeulten Ford, der wie eine ausgediente Mülltonne aussah und auch so ähnlich roch.
    Washington Acker war knapp sechzig Jahre alt, reichlich achteinhalb Fuß groß und stark und listig wie ein alter Elefant. Er trug stets einen speckigen, breitrandigen Hut, der ihm von Weitem das Aussehen eines Cowboys verlieh. Aus der Nähe allerdings erschien er eher wie ein Gelehrter. Dieser Eindruck war zweifellos auf den goldenen Zwicker zurückzuführen, den er auf der Nase trug. Der graue Schnurrbart in dem lederartigen Gesicht war bleistiftdünn.
    Washington Acker trug stets einen riesigen alten Colt in der rechten Hosentasche. Häufig verlor er die Waffe. Er fand sie aber immer schnell wieder. Das heißt, er erinnerte sich, wo er zuletzt gesessen hatte und begab sich dann dorthin. In dem Sessel, neben dem Stuhl oder auf der Bank lag dann der museumsreife Colt. Er war dem Sheriff sicherlich schon Hunderte von Malen aus der Tasche gerutscht. Aber Washington Acker konnte sich nicht entschließen, ihn irgendwo anders zu verstauen.
    Ich lag wieder in meinem Bett, und der Sheriff ließ sich, mangels einer anderen Sitzgelegenheit, auf der Bettkante nieder.
    »Meine Jungs von der Mordkommission werden gleich hier sein. - Kennen Sie den Burschen, Cotton?« - Er deutete auf den toten Mischling.
    »Im Moment weiß ich nicht, wo ich ihn hintun soll. Aber er kommt mir bekannt vor. Vielleicht habe ich sein Bild schon mal auf einem Steckbrief oder in unserem Archiv gesehen.« - Dann erzählte ich Einzelheiten über den Mordversuch. - »Warum er mich umbringen wollte, ist mir rätselhaft. Er hat die Haustür mit einem Nachschlüssel geöffnet. Aber ein Windstoß muss sie ihm aus der Hand gerissen haben. Jedenfalls hat’s gewaltig gebumst. Schwester Laura ist aufmerksam geworden und in die Empfangshalle gegangen. Er hat sie sofort niedergeschlagen und dann die Hauptsicherung für die Stromleitungen herausgedreht. Der Sicherungskasten befindet sich in der Eingangshalle.«
    »Kann dieser Mordversuch was mit Stan Kelly zu tun haben?«
    Ich zuckte die Achseln. »Solange ein Fall nicht abgeschlossen ist, weiß man nie, wie weit der verästelt ist.«
    »Höchst merkwürdig.«
    »Allerdings.«
    »Ich meine noch etwas anderes, Cotton.«
    Er stand auf und tigerte in meinem Krankenzimmer auf und ab. Ich betrachtete unterdessen seinen Colt, der ihm aus der Hosentasche gefallen war und jetzt auf meinem Bett lag.
    »Was meinen Sie, Sheriff?«
    »Heute Abend wurde noch ein zweiter Mord verübt, Cotton.«
    »Was?«
    »Ja, ein Mord. In Red Bluff. Meine Jungs sind noch dort. Deswegen konnten sie noch nicht herkommen. Drei Tote in zwei Tagen, verdammt.«
    »Wer wurde umgebracht?«
    »Eine junge Frau. Mitte zwanzig, hieß Violett Holms und arbeitete in einem Schönheitssalon. Sie wohnte in einem kleinen Blockhaus am Ende der Main Street.«
    »Wie wurde sie getötet?«
    »Auf bestialische Weise. Der Täter hat sie geknebelt und dann gefoltert. Entweder war’s ein Sadist oder jemand, der etwas aus ihr herauspressen wollte.«
    »Die Nachbarn haben keine Schreie gehört?«
    »Nein. Nichts. - Aber gegen neun Uhr hat ein kleines Mädchen aus der Nachbarschaft jemand aus dem Blockhaus kommen sehen. Das Mädchen konnte nicht schlafen und stand mit seinem Teddybär in einem dunklen Zimmer hinter der Gardine.«
    »Konnte es die Person beschreiben?«
    »Ziemlich genau sogar.«
    »Und?«
    Sheriff Acker deutete auf den Toten. »Der Mischling muss es gewesen sein.«
    Ich dachte eine Weile nach. »Sonderbar. - Erkennen Sie irgendeinen Zusammenhang?«
    Washington Acker schüttelte den Kopf. Dann kamen die Gehilfen des Sheriffs, und die routinemäßige Morduntersuchung begann.
    Der Mischling war in einem Packard gekommen, der am Abend einem Geschäftsmann aus Red Bluff gestohlen worden war. Den Mischling hatte hier noch niemand gesehen.
    Aber am nächsten Morgen, als auch Phil inzwischen aus New York angekommen war, stellten wir durch eine telegrafische Anfrage in Washington fest, dass der Mischling in der FBI-Kartei registriert war. Er hieß Spencer Denston, war wegen mehrerer

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