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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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die Rechte zum Hutfach aus. Nervös tastete ich über das staubige Brett. Wo, verdammt, war meine Pistole?
    Die Schritte endeten vor dem Nebenzimmer. Mit einem lauten Krach wurde dessen Tür aufgestoßen. Dann war es still.
    Jetzt stießen meine Finger gegen den Kolben der Waffe. Ich riss sie an mich, hüpfte auf dem linken Bein zwei Yards zurück und stellte mich hinter den Schrank. Mit einer schnellen, tausendfach geübten Bewegung lud ich die Smith & Wesson durch und schob den Sicherungsflügel zurück.
    Die Tür nebenan wurde zugezogen. Die Schritte näherten sich meiner Tür.
    Dann verstummten sie. Mir war, als vernahm ich ein leises Keuchen.
    Meine Rechte flog empor. Die Mündung der Pistole war auf die Tür gerichtet. Ich war durch den Schrank, der zwischen mir und Tür stand, gedeckt. Nur mein rechter Arm und meine rechte Gesichtshälfte schauten hervor.
    Rasender Schmerz wühlte in meinem Unterschenkel.
    Die Tür wurde plötzlich und wuchtig aufgestoßen, dass sie krachend gegen das Marmorwaschbecken daneben prallte. Nur den Bruchteil einer Sekunde später flammte im Türrahmen ein starker Handscheinwerfer auf. Der Strahl, obwohl auf mein Bett gerichtet, blendete mich.
    Ich zog durch. Dreimal in rascher Folge. Gellend brach sich ein Schrei an den Wänden des engen Korridors.
    Der Schweinwerfer begann zu schwanken, polterte dann zu Boden.
    Ein schauriges Gurgeln. Dann stürzte ein schwerer Körper auf die Dielen. Fingernägel kratzten über den Rahmen der Tür. Das Gurgeln ging in ein Stöhnen über, das jäh abbrach.
    Stille.
    Die Lampe lag auf dem Boden. Ihr Schein war in das Zimmer gerichtet. Fast genau auf die Kante des Kleiderschranks, hinter dem ich stand.
    Ein Trick?
    Nach einer halben Minute wagte ich, den Kopf ein Stück vorzuschieben.
    ***
    Ich überlegte, ob ich den Handscheinwerfer mit einer Kugel zertrümmern sollte. Aber viel geholfen war mir damit nicht. In der Dunkelheit konnte ich dann nicht feststellen, ob der Mann, auf den ich geschossen hatte, noch neben der Tür lag, ob er tot war, wie er aussah.
    Ich knöpfte die Jacke meines Pyjamas auf und streifte sie ab. Dann knäulte ich sie zu einem handlichen Wurfgeschoss zusammen und schleuderte sie auf die Lichtquelle.
    Im Flug flatterte die Jacke auseinander und fiel wie ein Vorhang genau auf die Lampe. Das Ergebnis war besser, als ich erhofft hatte.
    Nur noch schwach drang etwas Licht durch die schwere, dunkle Seide des Pyjamas.
    Mit der Pistole in der Faust hüpfte ich auf die Tür zu. In meinem rechten Unterschenkel tobte die Hölle.
    Nach einer mir endlos lange erscheinenden Zeitspanne, während der ich dauernd darauf gefasst war, eine Kugel zu erhalten, erreichte ich die Tür und bückte mich.
    Meine Hand glitt unter die Jacke und schaltete die Lampe aus. Dann zog ich sie hervor, richtete den Scheinwerfer auf die Stelle, wo meines Erachtens der Unbekannte lag, und ließ die Lampe aufflammen.
    Quer über der Schwelle lag ein Mann. Er war groß und breit, trug einen grauen Anzug, ein weißes Hemd und braune Lederhandschuhe.
    Er lag auf dem Gesicht. Sein langes Haar war blauschwarz und wuchs bis in den Nacken.
    Ich packte die Gestalt an der Schulter und drehte sie auf den Rücken.
    Meine Kugeln hatten alle getroffen. Zwei waren ihm dicht über dem Herzen in die Brust gefahren, die dritte hatte ihn eine Handbreit unter dem Kehlkopf erwischt. Prüfend legte ich meinen Zeigefinger an die Halsschlagader des Mannes. Aber da regte sich nichts mehr. Er war tot.
    Ich betrachtete das großflächige Gesicht, das mit Pockennarben übersät war. Die Haut um die dunklen Augen war mandelförmig geschlitzt. Offensichtlich ein Mischling, halb Chinese, halb Weißer.
    Mir war, als hätte ich den Mann schon irgendwo einmal gesehen.
    Unter ihm, von seiner breiten Brust anfangs bedeckt, lag eine Colt-Pistole, eine 45er-Automatic, mit der man einen Büffel hätte einschüchtern können. Die Waffe war nicht gesichert.
    Während der nächsten halben Stunde kletterte ich in den ersten Stock hinab und fand dort nach einigem Suchen Schwester Laura. Sie lag mit einer mächtigen Beule auf der Stirn in einer Besenkammer und regte sich nicht. Nach einigen Wiederbelebungsversuchen schlug sie die veilchenblauen Augen auf, strich sich eine blonde Strähne aus der Stirn und weinte dann zehn Minuten an meiner Schulter. Anschließend erneuerte sie meinen Verband.
    »Verdammt«, knurrte ich plötzlich. »Wir haben ganz vergessen, nach Schwester Susi zu schauen. Sie hat sicherlich

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