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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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ist?«
    Mr. High wandte sich an seine Sekretärin, die nach kurzem Klopfen in das Office getreten war.
    »Draußen ist eine Dame, die Sie gern sprechen möchte, Miss Parker von den Evening News. Sie war schon einmal hier.«
    »Ja, richtig, ich entsinne mich. Bitte, führen Sie die Dame herein.«
    Mabel Parker war eine bildschöne, junge Frau von etwa 25 Jahren. Sie trug einen schokoladenbraunen Ledermantel und eine grüne Baskenmütze aus gleichem Material. Über ihrer linken Schulter baumelte eine große Kameratasche.
    Das Gesicht der Frau wurde beherrscht von großen, etwas verschleierten, veilchenblauen Augen, die von enorm langen Wimpern beschattet wurden. Aprikosenfarbener Teint, kleiner, runder Mund und aschblondes Haar, das ihr offen bis auf die Schultern fiel, vollendeten das Bild.
    Mr. High machte uns miteinander bekannt.
    »Ich hoffe, ich störe nicht, meine Herren«, sage Mabel Parker. »Aber ich wollte ohnehin zu Agent Cotton und ihn über die Vorfälle in Red Bluff interviewen. Die Geschichte ist zwar schon vier Wochen alt, aber ich schreibe zurzeit eine Kriminalchronik des Monats. Alle großen Fälle - aus einigem Abstand beleuchtet. Und der Fall George Kelly gehört ja zu den interessantesten, der letzten vier Wochen.«
    »Sie meinen sicher Stan Kelly«, verbesserte ich sie.
    »Ja, natürlich.« Ihr Lachen erinnerte irgendwie an ein Glockenspiel. »Stan Kelly, natürlich. - Haben die Ermittlungen seit damals schon irgendeinen Erfolg gezeitigt?«
    Mr. High sah die Reporterin einen Augenblick nachdenklich an.
    »Miss Parker«, sagte er dann. »Wenn Sie uns versprechen, heute noch keinen Gebrauch davon zu machen, könnten wir Ihnen eine interessante Information geben.«
    »Nanu, das klingt ja vielversprechend, Also…« sie zögerte sekundenlang, »… gut. Ich verspreche, mich an Ihre Anweisungen zu halten. Was gibt’s Neues?«
    »Agent Cotton ist im Begriff. Stan Kelly festzunehmen. Wenn wir Glück haben, schnappen wir ihn noch heute.«
    »Donnerwetter.« Sie zückte aufgeregt ihren Bleistift. »Er ist hier in New York, ja? Wie sind Sie ihm denn auf die Spur gekommen?«
    »Ein anonymer Hinweis. Wir haben ihn erst vor wenigen Augenblicken erhalten.«
    »Interessant, interessant«, murmelte sie, zog die Oberlippe zwischen die Zähne und kritzelte etwas auf einen 12 kleinen Schreibblock. »Am liebsten möchte ich dabei sein. Gibt’s da keine Möglichkeit. Ich habe die Kamera mit, sogar ein Teleobjektiv. Ich könnte also aus sicherer Entfernung ein Bild schießen. Das wäre herrlich für mich. Eine Sensation. Mit dem Bild und der Reportage könnte ich die Chefredakteure größerer Zeitungen auf mich aufmerksam machen. Vielleicht bekäme ich dann sogar einen Job bei der ›Times‹. Das ist die Chance für mich. Bitte, kann ich mit Ihnen…«
    Sie war aufgeregt wie ein Kind, das den Weihnachtsmann erwartet. Mir tat es leid, ihr eine Absage erteilen zu müssen.
    »Es ist zu gefährlich, Miss Parker. Wenn wir Pech haben, kommt es zu einem Feuergefecht. Und dabei ist kein Platz für eine Frau.«
    »Aber, Agent Cotton, wenn ich aus sicherer Entfernung.«
    »Für eine verirrte Kugel gibt es nur eine sichere Entfernung, Miss Parker, zwei Meilen. Aus dieser Entfernung aber nützt Ihnen Ihr Teleobjektiv nichts mehr. Lassen Sie also die Finger davon. Sie können ja hier auf uns warten, und sofort nach unserer Rückkehr…«
    Sie schüttelte heftig den Kopf. »Ich mach’s auf eigenes Risiko. Wenn Sie wollen, gebe ich es Ihnen schriftlich, dass ich mich freiwillig in die Gefahr begebe. Ich…«
    »Sie sind sicherlich eine gute Reporterin, Miss Parker. Aber bitte schlagen Sie sich dieses Vorhaben aus dem Kopf. Es kommt nicht in Frage. Sie werden Ihren Weg auch ohne diese lebensgefährliche, fragwürdige Sensation gehen.«
    Sie war geknickt, als sie unser Office verließ. »In zwei Stunden komme ich wieder, um mich nach dem Ergebnis zu erkundigen«, sagte sie traurig und ließ sich von Mr. Highs Sekretärin hinausführen.
    ***
    Verkleidungen gehören zwar nur selten in den Alltag des Kriminalisten. Aber gelegentlich muss man zu diesem Mittel greifen. Für diesen Zweck hat das FBI eine spezielle Kleiderabteilung, in der man sich den Habitus aller gängigen Berufe zulegen kann.
    Da Diamond Point von den Wassern der Jamaica Bay umspült wird und man dort sehr häufig Sportangler antrifft, wählten wir eine derartige Ausrüstung. Hohe Gummistiefel, Lederjoppen, Sporthüte aus grünem Filz, Angelgeräte mit allem Zubehör

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