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0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde

Titel: 0304 - Der Mann, der uns zum Alptraum wurde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: der uns zum Alptraum wurde Der Mann
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führte in knapp fünfhundert Yards Entfernung vorbei.
    Zwischen Straße und Schuppen war das Gelände so eben wie ein Rasierspiegel.
    Weit und breit konnten wir keine Menschenseele entdecken.
    Der Platz war nicht schlecht gewählt. Zum Mindesten konnte man nicht unbemerkt an die Schuppen herankommen. Allerdings hatte Kelly auch keine Möglichkeit, sich ungesehen in Sicherheit zu bringen.
    Wir ließen den Jaguar auf der Straße stehen und stapften über den sandigen Strand auf den Felshang zu. Wohlweislich schlugen wir nicht die direkte Richtung auf den Schuppen ein.
    Ich hatte den grünen, breitrandigen Filzhut weit in die Stirn gezogen. Wir wussten nicht, ob Kelly ein Fernglas besaß. War das der Fall, dann beobachtete er uns vielleicht. In der Bar in Red Bluff hatte er auch auf den ersten Blick gewusst, wen er vor sich hatte, als ich mit dem Sheriffgehilfen Tim Morris eingetreten war.
    »Kaum zu glauben, dass er sich hier verborgen hält«, meinte Phil, der ebenso wie ich sein Angelzeug geschultert hatte und neben mir herstiefelte. »Sicher erweist sich der anonyme Anruf als Unsinn.«
    »Warten wir ab. Auf jeden Fall dürfte Vorsicht am Platze sein.«
    Wir hatten jetzt den Felshang erreicht, blieben stehen, beschäftigten uns mit den Angelgeräten und starrten scheinbar interessiert auf die grauen Wasserzungen, die stoßweise an dem rauen Gestein emporleckten.
    In Wirklichkeit schielten wir aus den Augenwinkeln zu den Schuppen hinüber.
    Die Bretterwände hatten viele Astlöcher, durch die Stan Kelly uns gut beobachten konnte.
    Ungefähr dreißig Schritte trennten uns noch von dem ersten Schuppen.
    »Versuchen wir unser Glück«, sagte ich so laut zu Phil, dass man es auf diese Entfernung sicherlich hören konnte.
    Wir kletterten den Hang hinab und gingen zum Wasser. .
    Dabei hielten wir uns so, dass wir dicht an dem Schuppen vorbeikamen.
    Als wir uns der rechten, fensterlosen Längswand bis auf zehn Yard genähert hatten, sagte Phil: »Los!«
    Wir ließen Angelruten, Kescher und Ledereimer fallen, rasten auf die Bretterwand des Schuppens zu und rissen im Laufen unsere Pistolen aus den Halftern.
    Als wir die Wand erreicht hatten, preschten wir in ihrem Schutz nach vorn zu dem spaltweit geöffneten Tor.
    Wir stellten uns rechts daneben auf, und zwar so, dass wir vom zweiten Schuppen, der etwas zurückgesetzt stand, nicht gesehen werden konnten.
    Mit einem Fußtritt öffnete ich das Tor. Graues Zwielicht herrschte im Innern. Es roch modrig. Ich schob den Lauf meiner Pistole um die Ecke.
    Der Schuppen war leer bis auf zwei alte, verfallene Boote, die kieloben im Hintergrund standen. Planken hatten sich gelöst. Die Teerung war schadhaft.
    In der'Hinterwand war eine knapp mannshohe, etwa drei Yards breite Schiebetür, die auf verrosteten Rollen lief.
    Wir untersuchten sie. Die Tür ließ sich quietschend öffnen. Dahinter lag eine kleine Plattform. Sie stand auf schiefen, morschen Pfählen und ragte über das Wasser. Ehemals hatten sie dazu gedient, von hier aus die Boote hinabzulassen.
    Phil stieß mich an und deutete nach links. »Er kann uns hier sehen!«
    Wir traten zurück in den Schuppen, verließen ihn durch das vordere Tor und spähten hinüber zu dem anderen Gebäude. Es war nicht besser erhalten als das erste.
    »Ich wette, dass er auch dort nicht ist«, meinte Phil.
    »Sehen wir nach. Du gibst mir Feuerschutz!«
    Während Phil den Schuppen im Auge behielt, um sofort zu schießen, falls sich dort etwas Verdächtiges zeigen sollte, spurtete ich los, erreichte die Längswand, winkte Phil, mir zu folgen, pirschte zum Tor und presste dicht neben den Scharnieren das Ohr gegen die Bretter.
    Aber außer dem Schreien der Möwen, die weit draußen durch die Luft segelten, und dem Rauschen des Wassers, war nichts zu vernehmen.
    Phil stoppte neben mir. »Hörst du was?«
    Ich schüttelte den Kopf. »Ich habe allerdings auch nicht damit gerechnet, dass er Trompete bläst oder Feuerwerkskörper erprobt.«
    Phil hatte ein Astloch entdeckt und spähte ins Innere des Gebäudes. Plötzlich hob er schnuppernd die Nase.
    »Spiritus.«
    »Kannst du was sehen?«, fragte ich.
    »Zu dunkel.«
    Ich brachte meinen Mund an sein Ohr. »Im letzten Drittel der rechen Längswand hängt ein Brett nur noch lose an den Balken. Wenn der Sekundenzeiger deiner Uhr auf der ›sechs‹ ist, reißt du das Brett ab und dringst von dort aus ein. Im gleichen Augenblick springe ich durch das Tor.«
    Phil nickte. Wie verglichen unsere Uhren. Sie

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