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0304 - Maskenball der Monster

0304 - Maskenball der Monster

Titel: 0304 - Maskenball der Monster Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht wahr?«
    Zum erstenmal blieb Erna nicht still liegen. Die Frau bewegte ihren Oberkörper. Es sah so aus, als wollte sie aus dem Bett steigen.
    Sie rollte zuerst nach links, anschließend auf die rechte Seite, und ihre Hände schlossen sich zu Fäusten. Auch das Gesicht blieb nicht mehr so starr. In den Zügen zeichnete sich das ab, was sie empfand.
    Ich sah es als eine regelrechte Qual an. Sie wußte nicht, was sie sagen sollte, der Mund öffnete sich, die Zunge fuhr über die Lippen, ein heftiges Stöhnen entrang sich ihrer Kehle, und in diesen Augenblicken machte sie einiges mit. War der Bann stärker?
    Dr. Heiermann hob die rechte Hand. Wir sahen sein Profil. Es kam uns scharf gezeichnet vor. Auf seiner Haut glänzte ein leichter Schweißfilm.
    Für uns ein Zeichen, daß er sich ebenfalls stark einsetzte und volle Konzentration brachte.
    Nun kam es darauf an, wer stärker war.
    »Es ist so schwer«, flüsterte die Frau. »Die andere Kraft hat mich, nein, ich mußte versprechen…«
    »Sie haben mir etwas versprochen, Erna. Wissen Sie das denn nicht mehr?«
    »Doch, ich…«
    »Die anderen sind jetzt nicht da. Sie haben mir versprochen, nur mir zu gehorchen, denken Sie daran, Erna.«
    »Ja, ja…«
    Tief atmete Alfred Heinermann aus. Auch ihm war ein Stein von der Seele gefallen. Er hoffte, die Barriere nun durchbrochen zu haben. »Wir waren bei der Beerdigung stehen geblieben«, fuhr er fort. »Und zwar hatten Sie gesagt, daß Sie nur wegen der Leute mitgegangen sind. Aber innerlich dachten Sie sicherlich anders, nicht wahr?«
    »Das stimmt.«
    »Warum?«
    »Ich haßte meinen Mann!«
    »Niemand haßt ohne Grund, Erna, auch Sie nicht. Weshalb wollten Sie mit Ihrem Mann nichts mehr zu tun haben?«
    »Weil ich eine Auserwählte war.«
    »Wer hat Sie denn auserwählt?«
    »Der Satan!«
    Mit dieser Antwort hatten Suko und ich gerechnet. Der Psychologe jedoch nicht. Er zuckte zusammen, setzte sich danach noch steifer hin und warf uns einen fragenden Blick zu.
    Ich blieb gelassen und nickte nur.
    »Der Satan hat Sie also auserwählt, Erna«, fuhr der Mann nach einer Weile fort. »Wozu hat er das getan? Er muß doch einen Grund gehabt haben, gerade Sie zu wählen?«
    »Weil ich den Dolch hatte.«
    »Einen was?«
    »Warum verstehen Sie denn nicht, Doktor?« fragte die Frau flüsternd.
    »Es ist der Dolch mit der schwarzen Klinge gewesen. Ich habe ihn vom Teufel bekommen, und ich mußte dieser Waffe gehorchen.«
    »Was haben Sie denn mit ihr getan?«
    »Ich… ich … holte sie zurück.«
    »Ihren Mann?«
    »Nein, nein, er war ein Opfer. Ich holte durch den Dolch nur die Zwerge«, flüsterte die Frau. »Die Satans-Zwerge von Sylt. Sie waren da. Sie kamen wieder, sie…«
    Als ich den Blick des Psychologen sah, bewegte ich nickend meinen Kopf. »Ja, sie hat recht. Es drehte sich tatsächlich alles um diese Zwerge. Es waren kleine Dämonen, die in der Tiefe der Erde ihren Platz hatten. Durch die Macht der Hölle und die Kraft des Dolches sind sie wieder an die Oberfläche gelangt und haben die schrecklichen Taten begangen. Das ist nun vorbei. Fragen Sie die Frau bitte nach dieser seltsamen Einladung.«
    »Das werde ich natürlich. Nur wollte ich zuerst Zusammenhänge feststellen.«
    »Die sind gegeben.«
    »Und der Dolch?«
    »Den habe ich«, erklärte Suko. »Die Waffe gehört weder dem Teufel noch Erna Lengerich, sondern einem Freund von uns. Einem Inder namens Mandra Korab. Er hatte sieben Stück davon, sie wurden ihm gestohlen. Vier haben wir erst zurückbekommen können. Die restlichen drei Waffen suchen wir noch.«
    »Ich bedanke mich für Ihre Auskünfte.« Dr. Heiermann wandte sich wieder seiner Patientin zu.
    Nach wie vor rührte sich Erna Lengerich nicht vom Fleck. Auf dem Rücken lag sie, blaß im Gesicht, die Augen weit aufgerissen, ohne Ausdruck darin und den Blick gegen die Decke gerichtet, als würde sie dort etwas sehen, das nur ihr bekannt war.
    »Erna«, wandte sich Dr. Heiermann wieder an seine Patientin.
    »Der Dolch ist jetzt vergessen, Sie besitzen ihn nicht mehr, deshalb möchte ich Sie fragen…«
    Er stockte mitten im Satz, weil sich die Frau plötzlich aufbäumte.
    »Man wird mich bestrafen«, flüsterte sie. »Man wird mich peinigen, wenn ich ohne den Dolch zu ihnen komme.«
    »Niemand wird Ihnen etwas antun«, erklärte der Psychologe mit ruhiger Stimme. »Wir sind bei Ihnen, und wir sind stärker als Ihre angeblichen Freunde.«
    »Niemand ist stärker als die Hölle.«
    »Doch, Erna. Wir

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