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0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle

Titel: 0305 - Die Stunde der Hypno-Kristalle
Autoren: Unbekannt
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zurück an Bord der CREST zu bringen. Er konnte kein weiteres Fahrzeug mehr entbehren.
    Hinter seinem Sende- und Empfangsgerät saß Linus Caldwell und fühlte sich zum erstenmal seit langer Zeit wieder richtig wohl. Seine Kopfschmerzen waren verschwunden. Er hatte Steiger angelogen. Ihm fehlte nichts mehr.
    Und noch besser: Zum erstenmal in seinem Leben wußte er genau, was er zu tun hatte.
     
    5.
     
    Der Komplex der Ortungsanlage lag im prallen Sonnenschein. Bis hierher war der Qualm noch nicht vorgedrungen. Die Szene mit den vielen, ineinander verschachtelten kleinen Gebäuden und den grotesken Gebilden der Antennen bot ein Bild tiefsten Friedens. Von den Wolken, die Caldwell gesehen haben wollte, zeigte sich wenigstens im Augenblick keine Spur. Rod landete den Gleiter unmittelbar neben der großen Orterantenne, die mit ihren astähnlichen Auswüchsen wie ein umgedrehter Christbaum aussah. Caldwells leicht verkrümmte Gestalt erschien hinter einem der Fenster des benachbarten Gebäudes. Rod winkte ihm zu und machte eine Geste in Richtung der Tür. Caldwell verschwand. Sekunden später konnte man hören, wie er Hindernisse beiseite räumte die er hinter der Tür aufgebaut hatte.
    Er öffnete. Rod konnte sich vorstellen, wie er früher ausgesehen hatte, als New Luna noch eine friedliche Welt war. Vornübergebeugt, ständig in Gedanken, die Augen zu Boden gerichtet, war er durch die Gänge seines Labors geschlurft, einer jener Leute, die sich das Offizierspatent mit einem wissenschaftlichen Diplom erkauft hatten.
    Der plötzliche Umschwung hatte ihn verwandelt. Er schwitzte, obwohl es im Innern des Gebäudes erfrischend kühl sein mußte. Sein Gesicht war gerötet. Er sah aus, als wäre ihm die ungewohnte Aufregung an die Nieren gegangen, aber jetzt strahlte er. Man konnte ihm die Erleichterung aus den Augen lesen.
    Rod hörte seine Stimme über das Außenmikrophon seines Helms.
    „Meine Güte - bin ich froh, Sie zu sehen", stieß er hervor. „Ich hatte die Hoffnung schon fast aufgegeben."
    Er trat zur Seite und ließ sie ein Hinter der Tür führte ein Gang ins Innere des Gebäudes. Der Raum, in dem Caldwell sich bisher aufgehalten hatte, lag zur Linken. Rod überflog ihn mit einem kurzen Blick.
    Er wußte nicht recht, wonach er suchte. Wenn die Kristalle eingedrungen waren, dann hatten sie sich verteilt und würden nirgendwo in ausreichender Dichte auftreten, daß sie als Nebel zu erkennen waren.
    Danton hatte sich Caldwell vorgenommen. Mit einem derben Griff an der Schulter drehte er ihn ein paarmal um die eigene Achse und klopfte den Laborkittel ab. Nach jedem Schlag hielt er einen Augenblick lang inne und beobachtete. Caldwell machte ein verstörtes, hilfloses Gesicht.
    „Unser Freund ist rein", erklärte Danton schließlich. „Wenigstens außen. Ich habe nichts davonfliegen sehen."
    Caldwell verstand und grinste.
    „Ich glaube nicht, daß viele hier eingedrungen sind - wenn überhaupt. Draußen habe ich sie gesehen, aber hier..."
    Er schüttelte den Kopf.
    Rod hatte inzwischen die Schachtel mit den Tabletten aus der Tasche geholt. Er öffnete den Anzug so weit, daß er eine Hand durch den Schlitz strecken konnte, und reichte Caldwell eine Tablette.
    Caldwell nahm sie, betrachtete sie von allen Seiten und schob sie zögernd in den Mund. Dann, als wäre ihm plötzlich etwas eingefallen, schritt er zur Tür.
    „Warten Sie einen Augenblick, bitte", sagte er. „Ich will noch etwas holen, bevor wir aufbrechen."
    „Moment mal", rief Rod ihm nach, und Caldwell blieb unter der Tür stehen. „Sie bleiben vorläufig hier, Caldwell Befehl vom Chef. Ich dachte, ich hätte Ihnen das ausgerichtet?"
    Caldwell fuhr sich mit der Hand über die Stirn und lächelte.
    „Natürlich. Ich hatte es vergessen. Aber warten Sie trotzdem! Ich will Ihnen etwas zeigen. Vielleicht finden Sie es interessant."
    Die letzten Worte hatte er schon draußen im Gang gesprochen. Rod hörte, wie er die Außentür öffnete. Roi Danton warf ihm einen bedenklichen Blick zu.
    „Ich an Ihrer Stelle..." sagte er.
    „Sie haben recht", unterbrach ihn Rod. „Der Kerl kann nicht einfach da draußen herumspazieren.
    Wer weiß, wie lange die Droge braucht, um wirksam zu werden."
    Er stürzte hinaus. Caldwell hatte die Tür hinter sich zugezogen. Sie schien zu klemmen. Rod zerrte an der Klinke und schrie Caldwells Namen. Die Tür gab schließlich nach. Unter seinem eigenen Schwung taumelte Rod ein paar Meter weit in den Gang zurück und hatte Mühe
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