0305 - Zamorras schwerste Prüfung
gewillt, unsere Neugierde zu stillen? Ich muß wissen, was inzwischen geschah. Es ist wichtig.«
Zamorra erzählte. Das Auftauchen der Ewigen in Colorado, in den Ruinen von Angkor, der Angriff auf das Hochhaus in Dallas, der Überfall auf Château Montagne… Das Eindringen in die Basis, das Auftauchen des Asmodis, die Computerviren, die Flucht, die zurück zum Château Montagne führen sollte, Zamorra aber in die Straße der Götter brachte… das Auftauchen der Schwärzen Ritter auf ihren Sturmrössern…
»Von diesen Sturmrössern habe ich nie zuvor gehört«, sagte Zamorra.
Zeus lachte leise.
»Das kann ich mir gut vorstellen. Weißt du, Zamorra, die Straße der Götter existiert in vielen verschiedenen Zeitebenen und Entwicklungsstadien, und es sind Verschiebungen möglich. Es gibt auch zuweilen sprunghafte Entwicklungen. So geschieht es, daß der OLYMPOS kein Kristall an sich mehr ist und war wie einst, sondern verschiedene andere Stadien durchmachte. Erst jetzt bauen wir wieder kristallinen, und doch nicht so, wie er einst vor Jahrtausenden existierte. Damals war alles ganz anders als jetzt, und in weiteren tausend Jahren wird sich abermals alles verändert haben. Die Sturmrösser sind ein Relikt der Vergangenheit. Einst wurden sie im Wolkenschloß von Ke-She gefangengehalten, später gerieten sie in Freiheit und in den Wunderwald. Es gibt heute nur noch jene drei, die du kennenlerntest. Sie sind eine aussterbende Rasse, die es bald nicht mehr geben wird. Durch irgend einen Einfluß sind sie unfruchtbar geworden und vermehren sich nicht mehr, und trotz ihrer unglaublichen Langlebigkeit ist damit ihr Schicksal besiegelt. Aber sie besaßen und besitzen fantastische Fähigkeiten. Sie fliegen schneller als der Wind, sie vermögen die Magie zu beherrschen und sie können Dhyarra-Kräfte neutralisieren. Untereinander unterhalten sie sich mit einer Telepathie, die keiner von uns durchschaut. Und hast du ihre Augen gesehen? Diese rot flammenden Augen?«
Zamorra nippte an dem süßen Wein, den eine der leichtgeschürzten Dienerinnen ihm reichte. Er nickte.
»In ihren Augen liegt ihre Kraft, so sagt man. Wären Dhyarra-Kristalle rot und nicht blau, würden sie so funkeln wie die Augen der Sturmrösser von Ke-She.«
Zamorra zuckte mit den Schultern.
»Zuweilen bieten sie uns ihre Dienste an«, sagte Zeus. »Sie selbst können mit Dhyarra-Magie nicht erkannt und nicht angegriffen werden, ihrerseits aber erkennen sie jeden Dhyarra und seine freiwerdenden Kräfte. So spürten sie dich auf, Zamorra. Und weil du diese DYNASTIE-Uniform trügest, hielten sie dich für einen eingedrungenen Feind.«
»Du gehörtest doch einst auch zur DYNASTIE«, erinnerte Zamorra. »Und die meisten der Götter um dich herum auch!«
»Das ist richtig, aber es ist lange her«, sagte Zeus. »Ich habe dir die Geschichte einmal erzählt… Was ich dir nicht erzählt habe, betrifft einen Mann namens Ted Ewigk. Er ist dein Freund und hält sich noch in deinem Château auf. Er wartet auf deine Rückkehr.«
Zamorra straffte sich. Eine Ahnung stieg in ihm auf. »Ted Ewigk ist…?«
»Er wußte es selbst nicht, bis ich es ihm verriet«, sagte Zeus, und in seinen Augen funkelte es. »Du weißt, Zamorra, daß ich einst der ERHABENE war. Ich gab diese Macht freiwillig auf und zerbrach meinen Kristall. Aber ehe ich die Erde verließ, zeugte ich Kinder, und diese vermehrten sich ihrerseits. Es gibt Tausende auf deiner Welt, Zamorra, in denen mein Blut fließt. Doch in jenem, der Ted Ewigk heißt, ist es am reinsten. Er ist wie ich, er ist wie mein Sohn. So, als sei er mein direktester Nachfolger. Nur deshalb ist er allein von allen Menschen auf der Erde in der Lage, den Kristall dreizehnter Ordnung zu benutzen.«
Zamorra pfiff durch die Zähne. Das war unerwartet, erklärte aber vieles. Und irgendwie hätte er es sich doch auch denken können… Es war doch so naheliegend!
»Was wirst du nun tun?« fragte Zeus schließlich.
»Zurückkehren zur Erde und meinen Kampf fortsetzen, was sonst? Vielleicht hilft uns das Wissen, wer Ted Ewigk wirklich ist, entscheidend weiter.«
»Vielleicht«, sagte Zeus. »Er wird indessen kämpfen müssen, Zamorra. Ted Ewigk hat die Chance, der Mächtigste der DYNASTIE zu werden, wenn er kämpft und siegt. In diesem Fall bin ich sicher, daß die Gefahr gebannt wird. Denn Ted Ewigk ist ein Mann, der seine Machtfülle niemals mißbrauchen wird, so wie es jetzt geschieht.«
»Ted Ewigk ist ein Mann, der diese
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